Am Wochenende haben wir - ein paar Leute vom Fallschirmspringen - das Arriba-Erlebnisbad in Norderstedt nördlich von Hamburg unsicher gemacht. Es hat sehr viel Spaß gemacht und es war schön ein paar Gesichter, die man auf dem Sprungplatz kennengelernt hat, wieder zu sehen. Ich musste feststellen, dass man auch im Schwimmbad viele Aktivitäten auf das Skydiving beziehen kann, wenigstens wenn man mit der entsprechenden Truppe unterwegs ist.
Nach anfänglichem Frisbee-Spielen, das im Freifall schwierig sein dürfte, und Austesten der verschieden Rutschen, ging es darum beim Sprung vom Dreier die perfekte Pull-Haltung einzunehmen. Spörli kam als Einziger annähernd an die gewünschte Bauchlage heran, doch auch er hatte nach einhelliger Meinung deutlich zu wenig Hohlkreuz. Von anderen, die mit Füßen zuerst um Wasser landeten kam - nach entsprechender Kritik vom Beckenrand - nur der Kommentar: "Ich pull immer so."
Für vollends bekloppt müssen uns die anwesenden Badegäste schließlich gehalten haben, als wir einen 6er-Formations-Exit an der Einstiegsleiter ins Wellenbad nachgestellt haben. Angefangen damit, dass wir uns in zwei Reihen vor die Einstiegsleiter gesetzt haben, so wie wir es auch im Flugzeug tun. Drei von uns sind "raus" geklettert und drei sind von "innen" hinterher gesprungen. Im "Freifall" sind wir zur Star-Formation zusammengekommen und haben, so wie es sich gehört, in ausreichender Höhe separiert. Wir hatten unseren Spaß :-)
24. November 2009
9. November 2009
Teures Hobby
Was schreibt man in einem Skydiving-Blog, wenn gerade keine Saison ist? Diese Frage stellt sich mir jetzt und das ist gar nicht so einfach. Ich werde trotzdem versuchen, den einen oder anderen Artikel zu schreiben, damit meine treuen Leser ('ne Hand voll gibt's da bestimmt) diesen Blog nicht ganz vergessen. Entweder um Fragen zu beantworten, die mir oft gestellt werden, oder falls doch mal ein Skydiving-Event ansteht, werde ich natürlich darüber berichten. Vielleicht schreibe ich auch mal einen Artikel, der nichts mit Fallschirmspringen zu tun hat - mal sehen. Anfangen möchte ich jedenfalls hiermit.
Oft werde ich gefragt: Ist Fallschirmspringen eigentlich teuer? Nun ja, über Geld spricht oder schreibt man ja bekanntermaßen nicht, da es aber viele interessiert: meinetwegen. Es ist ja auch nicht unwichtig zu wissen. Gerade wenn man sich überlegt mit diesem Sport anzufangen, möchte man ja schon wissen, was auf einen zu kommt. Alle, die wissen wie teuer es ist, können jetzt im Prinzip aufhören zu lesen ;-)
Zurück zur Frage: Ist Fallschirmspringen eigentlich teuer? - Ja. Klare Antwort. Gerade am Anfang muss erstmal eine Menge Geld investiert werden. Wenn ich dieses Jahr nicht mit Skydiving angefangen wäre, hätte ich jetzt viereinhalbtausend Euro mehr auf dem Konto. Und ich habe noch kein eigenen Schirm, für den man ohne Probleme nochmal das gleiche ausgeben kann. Der größte Posten liegt bei der AFF-Ausbildung, für die ich 1.800€ hingelegt habe, inklusive der zwei Wiederholungssprünge. Auch das Equipment, das ich mir bisher zugelegt habe, schlägt mit knapp 900€ zu Buche, dazu gehören Sprungbrille, Kombi, Helm, Handschuhe und Höhenmesser. Der Rest ging, bis auf relativ kleine Posten wie Lizenzgebühren oder Packkurs, für die restlichen 35 Sprünge drauf. Allerdings inklusive der fünf 1-by-1-Sprünge, die allein schon 460€ kosten.
Hat man die Ausbildung erstmal hinter sich, wird es deutlich günstiger. Für ein Sprungticket aus 4.000 Metern Höhe bezahlt man zwischen 20 und 30 Euro. Je nach Sprungplatz, in Hartenholm zum Beispiel 23€, wenn man Mitglied im Verein ist. Ist man nicht im Besitz eines eigenen Gurtzeuges kommen weitere 13€ Leihgebühr pro Sprung hinzu.
Also, definitiv ein teures aber auch einzigartiges, zutiefst aufregendes Hobby. Man spürt und sieht Dinge, die man mit nix anderem auf der Welt vergleichen kann. Und es gibt einem jedesmal 'nen ordentlichen Kick - und das ganz ohne Drogen. Obwohl die wahrscheinlich günstiger wären...
Oft werde ich gefragt: Ist Fallschirmspringen eigentlich teuer? Nun ja, über Geld spricht oder schreibt man ja bekanntermaßen nicht, da es aber viele interessiert: meinetwegen. Es ist ja auch nicht unwichtig zu wissen. Gerade wenn man sich überlegt mit diesem Sport anzufangen, möchte man ja schon wissen, was auf einen zu kommt. Alle, die wissen wie teuer es ist, können jetzt im Prinzip aufhören zu lesen ;-)
Zurück zur Frage: Ist Fallschirmspringen eigentlich teuer? - Ja. Klare Antwort. Gerade am Anfang muss erstmal eine Menge Geld investiert werden. Wenn ich dieses Jahr nicht mit Skydiving angefangen wäre, hätte ich jetzt viereinhalbtausend Euro mehr auf dem Konto. Und ich habe noch kein eigenen Schirm, für den man ohne Probleme nochmal das gleiche ausgeben kann. Der größte Posten liegt bei der AFF-Ausbildung, für die ich 1.800€ hingelegt habe, inklusive der zwei Wiederholungssprünge. Auch das Equipment, das ich mir bisher zugelegt habe, schlägt mit knapp 900€ zu Buche, dazu gehören Sprungbrille, Kombi, Helm, Handschuhe und Höhenmesser. Der Rest ging, bis auf relativ kleine Posten wie Lizenzgebühren oder Packkurs, für die restlichen 35 Sprünge drauf. Allerdings inklusive der fünf 1-by-1-Sprünge, die allein schon 460€ kosten.
Hat man die Ausbildung erstmal hinter sich, wird es deutlich günstiger. Für ein Sprungticket aus 4.000 Metern Höhe bezahlt man zwischen 20 und 30 Euro. Je nach Sprungplatz, in Hartenholm zum Beispiel 23€, wenn man Mitglied im Verein ist. Ist man nicht im Besitz eines eigenen Gurtzeuges kommen weitere 13€ Leihgebühr pro Sprung hinzu.
Also, definitiv ein teures aber auch einzigartiges, zutiefst aufregendes Hobby. Man spürt und sieht Dinge, die man mit nix anderem auf der Welt vergleichen kann. Und es gibt einem jedesmal 'nen ordentlichen Kick - und das ganz ohne Drogen. Obwohl die wahrscheinlich günstiger wären...
2. November 2009
Versöhnliches Ende
Nachdem ich am Samstag bei extrem schönen Wetter den ganzen Tag im Büro saß, weil ich arbeiten musste, hatte ich schon ziemlich schlechte Laune. Vor allem deshalb weil der Wetterbericht für den Sonntag alles andere als große Hoffnungen machte, dass ich noch einmal springen kann. Als ich mich dann am Sonntag aus dem Bett gequält hatte und einen Blick nach draußen werfen konnte, war es nicht wirklich besser. Eine graue, trist diesige Welt begrüßte mich an diesem Morgen des letzten Sprungtages in Hartenholm in dieser Saison.
Gegen Mittag entschied ich mich dann doch nach Hartenholm zu fahren, weil ich mir noch einen Helm kaufen wollte. Im Gepäck die Gewissheit, dass ich bestimmt nicht springen kann. Ich konnte es kaum glauben, als ich dann auf der Landstraße Richtung Flugplatz Fallschirme am immernoch grauen Himmel entdecken konnte. Ich habe mich gefreut, wie ein kleines Kind, das zum ersten Mal den Weihnachtsmann sieht. Am Flugplatz angekommen habe ich mich dann auch gleich in die nächste Maschine eingetragen - es war die zweite des Tages. Zwanzig Minuten später saß ich mit neuem Helm im Flugzeug.
Vom Boden aus betrachtet war das Wetter noch immer ziemlich schlecht und so flogen wir zwischen 1.500 und 1.800 Metern durch eine Wolkenschicht. Darüber war es dann komplett klar, ein irrer Anblick, der einem sofort klar macht: über den Wolken ist die Freiheit grenzenlos. Der Sprung war toll. Ich flog auf die Wolkendecke zu, dann hindurch und konnte erst wenige Sekunden vor der Öffnung sehen, wo ich überhaupt war.
Als ich am Boden meinen Schirm wieder einpackte ging noch die dritte Load hoch, angekündigt als letzte Load der Saison, da das Wetter etwas schlechter wurde. Ich war nicht mehr schnell genug, dass ich da mit rein konnte und so trug ich in der Zwischenzeit den gerade gemachten Sprung in mein Sprungbuch ein, mit den Worten "Letzter Sprung der Saison in HaHo". Als alle wieder am Boden waren wurde das Wetter doch nicht so schnell schlechter wie vermutet und so kündigte uns Norbert tatsächlich noch eine vierte, allerletzte letzte Load der Saison an. Dort konnte ich mich dann auch eintragen.
Ich bin mit Stritz zusammen gesprungen, ein Sprunglehrer, der sich auch gerne mal als Pilot hinter das Steuer der Hartenholmer Absetzmaschine klemmt. Wir sind ungelinkt aus dem Flugzeug gesprungen, Stritz zuerst und ich hinterher. Ich sollte dann versuchen ihn anzufliegen, was mal wieder schwieriger war, als es sich anhört. Oft hatte ich das Problem das Level zu halten, doch bei ungefähr 2.100 Metern hatte ich es dann geschafft. Bis zur Wolkendecke blieben wir gelinkt voreinander liegen und sind dann durch die Wolken voneinander weggetrackt.
Das war sie nun, die Sprungsaison 2009 in Hartenholm. Insgesamt 44 mal habe ich mich dieses Jahr aus dem Flugzeug gestürzt und habe danach gut 35 Minuten im freien Fall verbracht, unzählige Stunden auf dem Flugplatz. Rückwirkend betrachtet eine der besten Entscheidungen meines Lebens mit diesem Sport anzufangen, denn er hat mich in seinen Bann gerissen.
Gegen Mittag entschied ich mich dann doch nach Hartenholm zu fahren, weil ich mir noch einen Helm kaufen wollte. Im Gepäck die Gewissheit, dass ich bestimmt nicht springen kann. Ich konnte es kaum glauben, als ich dann auf der Landstraße Richtung Flugplatz Fallschirme am immernoch grauen Himmel entdecken konnte. Ich habe mich gefreut, wie ein kleines Kind, das zum ersten Mal den Weihnachtsmann sieht. Am Flugplatz angekommen habe ich mich dann auch gleich in die nächste Maschine eingetragen - es war die zweite des Tages. Zwanzig Minuten später saß ich mit neuem Helm im Flugzeug.
Vom Boden aus betrachtet war das Wetter noch immer ziemlich schlecht und so flogen wir zwischen 1.500 und 1.800 Metern durch eine Wolkenschicht. Darüber war es dann komplett klar, ein irrer Anblick, der einem sofort klar macht: über den Wolken ist die Freiheit grenzenlos. Der Sprung war toll. Ich flog auf die Wolkendecke zu, dann hindurch und konnte erst wenige Sekunden vor der Öffnung sehen, wo ich überhaupt war.
Als ich am Boden meinen Schirm wieder einpackte ging noch die dritte Load hoch, angekündigt als letzte Load der Saison, da das Wetter etwas schlechter wurde. Ich war nicht mehr schnell genug, dass ich da mit rein konnte und so trug ich in der Zwischenzeit den gerade gemachten Sprung in mein Sprungbuch ein, mit den Worten "Letzter Sprung der Saison in HaHo". Als alle wieder am Boden waren wurde das Wetter doch nicht so schnell schlechter wie vermutet und so kündigte uns Norbert tatsächlich noch eine vierte, allerletzte letzte Load der Saison an. Dort konnte ich mich dann auch eintragen.
Ich bin mit Stritz zusammen gesprungen, ein Sprunglehrer, der sich auch gerne mal als Pilot hinter das Steuer der Hartenholmer Absetzmaschine klemmt. Wir sind ungelinkt aus dem Flugzeug gesprungen, Stritz zuerst und ich hinterher. Ich sollte dann versuchen ihn anzufliegen, was mal wieder schwieriger war, als es sich anhört. Oft hatte ich das Problem das Level zu halten, doch bei ungefähr 2.100 Metern hatte ich es dann geschafft. Bis zur Wolkendecke blieben wir gelinkt voreinander liegen und sind dann durch die Wolken voneinander weggetrackt.
Das war sie nun, die Sprungsaison 2009 in Hartenholm. Insgesamt 44 mal habe ich mich dieses Jahr aus dem Flugzeug gestürzt und habe danach gut 35 Minuten im freien Fall verbracht, unzählige Stunden auf dem Flugplatz. Rückwirkend betrachtet eine der besten Entscheidungen meines Lebens mit diesem Sport anzufangen, denn er hat mich in seinen Bann gerissen.
26. Oktober 2009
Saisonabschlussparty
Dass Fallschirmspringer nicht nur dann Spaß haben, wenn sie sich aus 4.000 Metern Höhe aus einem Flugzeug stürzen, sondern auch ganz normal feiern können, haben am Samstag über 100 Skydiver auf der Saisonabschlussparty in Hartenholm bewiesen. Der Teilnehmerandrang war so groß, dass das beschauliche Clubhaus lange nicht genug Platz bot und ein in etwa nocheinmal so großes Partyzelt angebaut werden musste. Als Grundlage gab es ein sehr leckeres Spanferkel, dass bereits seit Mittag im Grill seine Runden drehte.
Die gute Stimmung, hervorgerufen durch viel Flüssignahrung, wurde mit vielen kleinen Spielchen und einem Live-Auftritt von Alleinunterhalter Phillipp Scheel, seinerseits Skydiver aus Flensburg, am Leben erhalten. Um Mitternacht feierte dann Olli noch seinen 30sten Geburtstag und musste als Unvermählter den Platz vor dem Festzelt fegen.
Und weil's so schön war hier ein paar Fotos (danke Sandra):
Das offizielle Ende der Saison ist nächsten Sonntag. Dann steigt zum letzten Mal dieses Jahr die Cessna Caravan in die Luft und bringt Springer auf 4.000 Meter. Dann ist bis Mitte März Schluss mit Fallschirmspringen in Hartenholm. Ich mag gar nicht daran denken und weiß ehrlich noch nicht wie ich den Winter ohne Springen überstehen soll.
Die gute Stimmung, hervorgerufen durch viel Flüssignahrung, wurde mit vielen kleinen Spielchen und einem Live-Auftritt von Alleinunterhalter Phillipp Scheel, seinerseits Skydiver aus Flensburg, am Leben erhalten. Um Mitternacht feierte dann Olli noch seinen 30sten Geburtstag und musste als Unvermählter den Platz vor dem Festzelt fegen.
Und weil's so schön war hier ein paar Fotos (danke Sandra):
Das offizielle Ende der Saison ist nächsten Sonntag. Dann steigt zum letzten Mal dieses Jahr die Cessna Caravan in die Luft und bringt Springer auf 4.000 Meter. Dann ist bis Mitte März Schluss mit Fallschirmspringen in Hartenholm. Ich mag gar nicht daran denken und weiß ehrlich noch nicht wie ich den Winter ohne Springen überstehen soll.
20. Oktober 2009
2 fast
Am Sonntag war für diese Jahreszeit sehr schönes Wetter und so habe ich den ganzen Tag am Flugplatz verbracht. Ehrlicherweise muss ich dazu sagen, dass dieser Tag für mich erst um ca. 13 Uhr begonnen hatte. Es war viel Betrieb in Hartenholm, jeder wollte nochmal diese Gelegenheit nutzen. Lediglich 15° wärmer hätte es sein können, aber mit dicken Klamotten unter der Kombi ging auch das.
Nach einem Solosprung habe ich mich dann mit Tim an einen 2er gewagt. Gewagt deshalb, weil Tim etwa die gleiche Erfahrung hat wie ich, also nicht viel. Wir haben am gleichen Tag die Lizenzprüfung gemacht. Wir hatten uns einen gelinkten Exit vorgenommen, wollten dann erstmal richtig stabil werden, um uns dann loszulassen. Nach ein wenig Levelarbeit, sprich auf gleicher Höhe bleiben, wollten wir wieder zusammen fliegen und dann gemeinsam ein wenig drehen. Die Separation war für 1.600 Meter Höhe geplant.
Beim Exit stand ich draußen, habe also etwas Flugzeug-Surfing betrieben. Tim hielt sich von drinnen an den orangefarbenen Armgriffleisten meiner nagelneuen Rainbow-Relativ-Kombi fest. (Der Satz könnte glatt aus einem Werbeprospekt stammen...) Ich gab das Zeichen für den Absprung und ab ging die Post. Der Exit hat echt gut geklappt: nach wenigen Sekunden lagen wir absolut stabil voreinander, also nickte ich mit dem Kopf als Zeichen für das Release.
Kaum hatten wir uns losgelassen stürzte Tim regelrecht ab und fiel deutlich schneller als ich und das obwohl er gar nicht mal so viel schwerer ist. Ich machte mich klein, winkelte die Knie komplett an und nahm die Arme an den Körper, um viel Fahrt aufzunehmen. Es gelang mir nicht wirklich wieder aufzuschließen, inzwischen war er geschätzte 50 Meter von mir entfernt. Bei 2.500 machte ich mich dann so klein es ging: ich zog die Knie an den Oberkörper und legte meine Arme um sie herum. Auf Kosten der Stabilität konnte ich so genug Fahrt aufnehmen, so dass wir bei 2.000 Metern wieder ungefähr die gleiche Höhe hatten. Allerdings waren wir zu weit voneinander entfernt um rechtzeitig wieder zusammen zu fliegen und so winkte Tim ab, als Zeichen dafür, es gar nicht erst zu versuchen. Wir trackten voneinander weg.
Nach der Öffnung habe ich mich nach unten geschraubt, indem ich fünf bis sechs 360° Drehungen am Schirm gemacht habe. Dadurch verliert man rasant an Höhe und so hatte ich bereits 3 Minuten nach dem Exit wieder festen Boden unter den Füßen. Das Fazit dieses Sprungs: es hat Spaß gemacht - das ist schonmal gut :-) - und es ist für zwei Anfänger verdammt schwer gleich schnell zu fallen.
Nach einem Solosprung habe ich mich dann mit Tim an einen 2er gewagt. Gewagt deshalb, weil Tim etwa die gleiche Erfahrung hat wie ich, also nicht viel. Wir haben am gleichen Tag die Lizenzprüfung gemacht. Wir hatten uns einen gelinkten Exit vorgenommen, wollten dann erstmal richtig stabil werden, um uns dann loszulassen. Nach ein wenig Levelarbeit, sprich auf gleicher Höhe bleiben, wollten wir wieder zusammen fliegen und dann gemeinsam ein wenig drehen. Die Separation war für 1.600 Meter Höhe geplant.
Beim Exit stand ich draußen, habe also etwas Flugzeug-Surfing betrieben. Tim hielt sich von drinnen an den orangefarbenen Armgriffleisten meiner nagelneuen Rainbow-Relativ-Kombi fest. (Der Satz könnte glatt aus einem Werbeprospekt stammen...) Ich gab das Zeichen für den Absprung und ab ging die Post. Der Exit hat echt gut geklappt: nach wenigen Sekunden lagen wir absolut stabil voreinander, also nickte ich mit dem Kopf als Zeichen für das Release.
Kaum hatten wir uns losgelassen stürzte Tim regelrecht ab und fiel deutlich schneller als ich und das obwohl er gar nicht mal so viel schwerer ist. Ich machte mich klein, winkelte die Knie komplett an und nahm die Arme an den Körper, um viel Fahrt aufzunehmen. Es gelang mir nicht wirklich wieder aufzuschließen, inzwischen war er geschätzte 50 Meter von mir entfernt. Bei 2.500 machte ich mich dann so klein es ging: ich zog die Knie an den Oberkörper und legte meine Arme um sie herum. Auf Kosten der Stabilität konnte ich so genug Fahrt aufnehmen, so dass wir bei 2.000 Metern wieder ungefähr die gleiche Höhe hatten. Allerdings waren wir zu weit voneinander entfernt um rechtzeitig wieder zusammen zu fliegen und so winkte Tim ab, als Zeichen dafür, es gar nicht erst zu versuchen. Wir trackten voneinander weg.
Nach der Öffnung habe ich mich nach unten geschraubt, indem ich fünf bis sechs 360° Drehungen am Schirm gemacht habe. Dadurch verliert man rasant an Höhe und so hatte ich bereits 3 Minuten nach dem Exit wieder festen Boden unter den Füßen. Das Fazit dieses Sprungs: es hat Spaß gemacht - das ist schonmal gut :-) - und es ist für zwei Anfänger verdammt schwer gleich schnell zu fallen.
10. Oktober 2009
Tortenschlacht
Gestern habe ich in Hartenholm nochmal das gute Wetter ausgenutzt und habe zwei Sprünge gemacht. Dabei war deutlich zu merken, dass die kalte Jahreszeit angebrochen ist. Trotz Sonnenschein waren nur frostige 13°C am Boden, in der Luft war es entsprechend kälter. Vorsorglich hatte ich mir vor dem ersten Sprung ein Paar Handschuhe zugelegt, aber selbst darin hatte ich kalte Hände.
Das schöne an der kalten Luft ist die geringe Luftfeuchtigkeit. Gestern war die Aussicht so großartig, wie ich es bisher noch nicht erlebt hatte. Ich konnte kilometerweit sehen und der so gut wie wolkenfreie Himmel tat sein Übriges. Da vergisst man ganz schnell die Kälte. Bei dem zweiten Sprung habe ich dann auch, zugegebenermaßen unabsichtlich, meine neue Kombi mal richtig eingeweiht. Weil ich etwas zu spät geflared habe, bin ich bei der Landung schön auf die Nase gefallen. Doch der Boden war weich und so wurde nur die Kombi etwas dreckig.
In der Sunset-Load hat Marcus, einer der AFF-Lehrer, dann seinen 1.000sten Sprung gemacht. Traditioneller Weise überreicht der Springer mit den meisten Sprüngen am Platz dem Jubilar eine Torte. Auf der Torte war eine 1000 drauf, die Marcus sich auch direkt aus nächster Nähe anschaute:
Wenn man Marcus glauben will war sie auf jeden Fall lecker.
Nochmal Herzlichen Glückwunsch, Marcus!
Das schöne an der kalten Luft ist die geringe Luftfeuchtigkeit. Gestern war die Aussicht so großartig, wie ich es bisher noch nicht erlebt hatte. Ich konnte kilometerweit sehen und der so gut wie wolkenfreie Himmel tat sein Übriges. Da vergisst man ganz schnell die Kälte. Bei dem zweiten Sprung habe ich dann auch, zugegebenermaßen unabsichtlich, meine neue Kombi mal richtig eingeweiht. Weil ich etwas zu spät geflared habe, bin ich bei der Landung schön auf die Nase gefallen. Doch der Boden war weich und so wurde nur die Kombi etwas dreckig.
In der Sunset-Load hat Marcus, einer der AFF-Lehrer, dann seinen 1.000sten Sprung gemacht. Traditioneller Weise überreicht der Springer mit den meisten Sprüngen am Platz dem Jubilar eine Torte. Auf der Torte war eine 1000 drauf, die Marcus sich auch direkt aus nächster Nähe anschaute:
Wenn man Marcus glauben will war sie auf jeden Fall lecker.
Nochmal Herzlichen Glückwunsch, Marcus!
9. Oktober 2009
13
Genau so viele Punkte habe ich gestern bei einem schönen 2er RW mit Annette gemacht. Eine Zahl auf die man als Anfänger wohl recht stolz sein kann, naja mir hat der Sprung auf jeden Fall mächtig Spaß gemacht und ich finde darauf kommt es hauptsächlich an. Je einen Punkt beim Formationsspringen (RW) gibt es, wenn die Springer nach einem Release wieder zu einer neuen Figur zusammen kommen. In Wettkämpfen stehen dafür in der Regel 35 Sekunden ab Exit zur Verfügung, wir haben zwar ungefähr 50 Sekunden lang "gearbeitet", aber es war ja auch kein Wettkampf.
Folgende Figuren haben wir am Boden besprochen und sind wir dann auch in der Luft geflogen: gelinkter Exit (der zählt schon als erster Punkt, wenn er klappt), ich drinnen und Annette draußen - ich drehe 90° rechts - 2. Punkt - ich drehe 90° zurück - 3. Punkt - dann dreht Annette 90° - 4. Punkt - wieder zurück - usw. Nach 13 Punkten lagen wir dann wieder voreinander. Bei 1.600 Metern sind wir auseinander getrackt, ich bin dabei vom Flugplatz weg in Richtung Wald, bzw. darüber geflogen.
Nach der Öffnung habe ich mich dann schnell zum Flugplatz gegen den Wind gedreht, weil ich wusste, dass es recht windig war. Viel Gelegenheit zum Kurven fliegen hatte ich nicht, ich bin kaum gegen den Wind angekommen. Unter mir sah ich einen Springer, der in dem Maisfeld gelandet ist, auf dem ich auch schon mal Platz genommen hatte, inzwischen ist es allerdings abgemäht. Ich war froh als ich nicht mehr über dem Wald hing und habe es dann tatsächlich noch bis zur Landewiese geschafft - gerade so, ungefähr sechs sieben Meter hinter dem Maisfeld.
Der Sprung war echt toll. Es macht einfach riesig Spaß, wenn man mit anderen Springern zusammen und Tempo 200 Richtung Erde fällt und es dabei schafft nebeneinander zu liegen und die Höhe zu halten. Ganz nebenbei bemerkt war das der erste Sprung mit meiner neuen Kombi, die schon seit letzten Samstag am Flugplatz auf ihren ersten Einsatz wartete. Vielleicht klappte es ja deshalb so gut.
Es wurde dann immer windiger und ich entschied mich nicht nocheinmal in die Luft zu gehen, man muss sein Glück ja nicht unbedingt herausfordern, vor allem da auch wesentlich erfahrenere Springer am Boden blieben. Heute sieht das Wetter wieder super aus und so werde ich mich gleich wieder auf dem Weg Richtung Hartenholm machen, auch wenn es wahrscheinlich kalt sein wird da oben.
Folgende Figuren haben wir am Boden besprochen und sind wir dann auch in der Luft geflogen: gelinkter Exit (der zählt schon als erster Punkt, wenn er klappt), ich drinnen und Annette draußen - ich drehe 90° rechts - 2. Punkt - ich drehe 90° zurück - 3. Punkt - dann dreht Annette 90° - 4. Punkt - wieder zurück - usw. Nach 13 Punkten lagen wir dann wieder voreinander. Bei 1.600 Metern sind wir auseinander getrackt, ich bin dabei vom Flugplatz weg in Richtung Wald, bzw. darüber geflogen.
Nach der Öffnung habe ich mich dann schnell zum Flugplatz gegen den Wind gedreht, weil ich wusste, dass es recht windig war. Viel Gelegenheit zum Kurven fliegen hatte ich nicht, ich bin kaum gegen den Wind angekommen. Unter mir sah ich einen Springer, der in dem Maisfeld gelandet ist, auf dem ich auch schon mal Platz genommen hatte, inzwischen ist es allerdings abgemäht. Ich war froh als ich nicht mehr über dem Wald hing und habe es dann tatsächlich noch bis zur Landewiese geschafft - gerade so, ungefähr sechs sieben Meter hinter dem Maisfeld.
Der Sprung war echt toll. Es macht einfach riesig Spaß, wenn man mit anderen Springern zusammen und Tempo 200 Richtung Erde fällt und es dabei schafft nebeneinander zu liegen und die Höhe zu halten. Ganz nebenbei bemerkt war das der erste Sprung mit meiner neuen Kombi, die schon seit letzten Samstag am Flugplatz auf ihren ersten Einsatz wartete. Vielleicht klappte es ja deshalb so gut.
Es wurde dann immer windiger und ich entschied mich nicht nocheinmal in die Luft zu gehen, man muss sein Glück ja nicht unbedingt herausfordern, vor allem da auch wesentlich erfahrenere Springer am Boden blieben. Heute sieht das Wetter wieder super aus und so werde ich mich gleich wieder auf dem Weg Richtung Hartenholm machen, auch wenn es wahrscheinlich kalt sein wird da oben.
1. Oktober 2009
Mit der Lizenz zum Springen
"Mein Name ist 00 Tobi und ich habe die Lizenz zum Springen!" - So, oder so ähnlich könnte ich ab jetzt durch die Straßen laufen und mich den Leuten vorstellen, denn seit heute bin ich stolzer Besitzer des Luftfahrerscheins für Luftsportgeräteführer, umgangssprachlich der Fallschirmspringer-Lizenz. Ich könnte! Tue ich aber nicht. Nicht, dass mich noch jemand für verrückt erklärt und mir Sprungverbot erteilt. Und so sieht der Wisch aus:
Meine Lizenznummer ist DFV-14468 und die muss ich mir merken. Denn ab sofort kann ich bei anderen Springern Einträge im Sprungbuch als Zeuge mit meinem Namen und eben dieser Nummer unterschreiben. Die Lizenz gilt unbefristet und berechtigt mich "Luftfahrzeuge im Umfang der Lizenz zu führen." Und der Umfang sind Sprungfallschirme. Auf deutsch: ich darf Fallschirmspringen :-)
Die Lizenz wird zwar unbefristet ausgestellt, eigenverantwortlich springen darf man aber nur dann, wenn man wenigstens 12 Sprünge in den letzten 12 Monaten nachweisen kann. Da mach ich mir allerdings keine Sorgen, dass ich diese 12 Sprünge im Jahr zusammen bekomme. Und was heißt nun eigenverantwortlich? Das bedeutet ich muss mich nicht mehr checken lassen bevor ich springe und ich kann selbst entscheiden, ob ich springe, solange es denn ein Flugzeug gibt, das mich mitnimmt.
Meine Lizenznummer ist DFV-14468 und die muss ich mir merken. Denn ab sofort kann ich bei anderen Springern Einträge im Sprungbuch als Zeuge mit meinem Namen und eben dieser Nummer unterschreiben. Die Lizenz gilt unbefristet und berechtigt mich "Luftfahrzeuge im Umfang der Lizenz zu führen." Und der Umfang sind Sprungfallschirme. Auf deutsch: ich darf Fallschirmspringen :-)
Die Lizenz wird zwar unbefristet ausgestellt, eigenverantwortlich springen darf man aber nur dann, wenn man wenigstens 12 Sprünge in den letzten 12 Monaten nachweisen kann. Da mach ich mir allerdings keine Sorgen, dass ich diese 12 Sprünge im Jahr zusammen bekomme. Und was heißt nun eigenverantwortlich? Das bedeutet ich muss mich nicht mehr checken lassen bevor ich springe und ich kann selbst entscheiden, ob ich springe, solange es denn ein Flugzeug gibt, das mich mitnimmt.
27. September 2009
Doppelt hält besser
Gestern habe ich meinen ersten Sprung nach der Lizenzprüfung gemacht. Was war anders als sonst? Eigentlich gar nix. Das lag in erste Linie daran, dass ich meine Lizenz noch nicht habe, die wird mir erst noch zugeschickt und solange gelte ich offiziell noch als Schüler. Das heißt die Lehrer tragen noch die Verantwortung, machen also immernoch sämtliche Checks und entscheiden weiterhin, ob aufgrund der äußeren Bedingungen gesprungen wird oder nicht.
Etwas war dann doch anders: mein neuer Höhenmesser schmückte mein Handgelenk. Da dieser sich doch stark von denen unterscheidet, die ich bisher benutzt habe, empfahl mir Jens noch einen zusätzlichen "normalen" Höhenmesser umzulegen. Gut, letztendlich zeigen beide die Höhe an und beide auch die gleiche Höhe, jedoch haben die Höhenmesser, die ich bisher genutzt habe, alle eine analoge Kreisskala, bei meinem neuen steht dagegen einfach nur die Zahl drauf. Ich stieg also mit zwei Höhenmessern bewaffnet ins Flugzeug ein.
Im Steigflug sind wir dann durch eine Wolkenschicht durch, die zwar mit ca 200-300m relativ dünn war, sich aber großflächig über dem Himmel verteilte. Im Flugzeug sagte mir Jens, dass wir oben erstmal schauen müssen, ob ich überhaupt springen darf. Im Falle einer kompletten Wolkenschicht würde es nicht gehen. Glücklicherweise konnten wir in 4.000 Metern Höhe angekommen den Flugplatz durch ein großes Loch in der Wolkendecke entdecken und so konnte es losgehen. Ich habe mich als erster aus dem Flugzeug herausgekugelt und habe den strahlenden Sonnenschein über den Wolken genossen. Von oben sahen die Wolken wie eine schneebedeckte Landschaft aus. Letztenendes war ich dann noch vor der Öffnung an den Wolken vorbei. Den zweiten Höhenmesser habe ich nicht wirklich gebraucht, ich bin bestens mit dem neuen Gerät klar gekommen, auch wenn nur Zahlen drauf standen.
Zurück am Boden, nachdem ich den Schirm gepackt hatte, habe ich mir dann ganz neugierig die aufgezeichneten Daten meines Höhenmessers angeschaut: die Freifallzeit betrug 58 Sekunden, die durchschnittliche Fallgeschwindigkeit lag bei 194km/h. Der Schirm war in 880m Höhe komplett geöffnet, gezogen habe ich bei 1.200. Letzteres steht zwar nicht im Logbuch, aber das weiß ich noch. Die Flugzeit am Schirm betrug 3 Minuten und 11 Sekunden.
Dann wurde das Wetter schlechter, das Wolkenband erreichte den Flugplatz und der Sprungbetrieb wurde für Schüler eingestellt. Also bin ich nach Hause gefahren, ich hatte meinen Sprung ja.
Etwas war dann doch anders: mein neuer Höhenmesser schmückte mein Handgelenk. Da dieser sich doch stark von denen unterscheidet, die ich bisher benutzt habe, empfahl mir Jens noch einen zusätzlichen "normalen" Höhenmesser umzulegen. Gut, letztendlich zeigen beide die Höhe an und beide auch die gleiche Höhe, jedoch haben die Höhenmesser, die ich bisher genutzt habe, alle eine analoge Kreisskala, bei meinem neuen steht dagegen einfach nur die Zahl drauf. Ich stieg also mit zwei Höhenmessern bewaffnet ins Flugzeug ein.
Im Steigflug sind wir dann durch eine Wolkenschicht durch, die zwar mit ca 200-300m relativ dünn war, sich aber großflächig über dem Himmel verteilte. Im Flugzeug sagte mir Jens, dass wir oben erstmal schauen müssen, ob ich überhaupt springen darf. Im Falle einer kompletten Wolkenschicht würde es nicht gehen. Glücklicherweise konnten wir in 4.000 Metern Höhe angekommen den Flugplatz durch ein großes Loch in der Wolkendecke entdecken und so konnte es losgehen. Ich habe mich als erster aus dem Flugzeug herausgekugelt und habe den strahlenden Sonnenschein über den Wolken genossen. Von oben sahen die Wolken wie eine schneebedeckte Landschaft aus. Letztenendes war ich dann noch vor der Öffnung an den Wolken vorbei. Den zweiten Höhenmesser habe ich nicht wirklich gebraucht, ich bin bestens mit dem neuen Gerät klar gekommen, auch wenn nur Zahlen drauf standen.
Zurück am Boden, nachdem ich den Schirm gepackt hatte, habe ich mir dann ganz neugierig die aufgezeichneten Daten meines Höhenmessers angeschaut: die Freifallzeit betrug 58 Sekunden, die durchschnittliche Fallgeschwindigkeit lag bei 194km/h. Der Schirm war in 880m Höhe komplett geöffnet, gezogen habe ich bei 1.200. Letzteres steht zwar nicht im Logbuch, aber das weiß ich noch. Die Flugzeit am Schirm betrug 3 Minuten und 11 Sekunden.
Dann wurde das Wetter schlechter, das Wolkenband erreichte den Flugplatz und der Sprungbetrieb wurde für Schüler eingestellt. Also bin ich nach Hause gefahren, ich hatte meinen Sprung ja.
24. September 2009
Alticheck
Der wohl wichtigste Ausrüstungsgegenstand beim Fallschirmspringen ist logischerweise der Fallschirm, also Gurtzeug, Haupt- und Reservekappe und was sonst noch dazu gehört. Danach, wenn auch deutlich danach, kommt der Höhenmesser. Er erteilt Auskunft über die Höhe im Freifall und auch während der Schirmfahrt. Er ist deshalb wichtig, weil man in der Höhe in der man sich als Fallschirmspringer aufhält, kaum erkennen kann wie hoch man wirklich ist. Auch bei einer Fehlöffnung ist er wichtig, damit man in sicherer Höhe das Notfallprozedere einleitet, zum Beispiel, wenn man einen Twist nicht herausgedreht bekommt.
Als Frischlizenzler wird es langsam Zeit sich so ein Gerät zuzulegen und das habe ich jetzt getan. Grundsätzlich hat man die Wahl zwischen analogen und digitalen Höhenmessern. Beiden gemein ist, dass die Höhe anhand des Luftdrucks gemessen wird. Da sich dieser bekanntermaßen ständig verändert, es gibt Tief- und Hochdruckgebiete, gibt es eine Norm nach der in der Luftfahrt die Höhe gemessen wird. In der so genannten Standardatmosphäre liegt der Luftdruck auf Meeresspiegelhöhe bei 1013,25 hPa bei einer Temparatur von 15°C. Alle restlichen Höhenangaben werden anhand dieser Definition abgeleitet. Gemessen am Luftdruck befinde ich mich jetzt gerade 68m unterhalb des Meeresspiegels (sagt zumindest mein Höhenmesser), der Luftdruck ist zur Zeit also höher als in der Standardatmosphäre. Aufgrund der Luftdruckschwankungen ist es wichtig vor jedem Sprung den Höhenmesser zu kalibrieren, also auf Null zu stellen. Die digitalen Höhenmesser machen das in der Regel automatisch.
Für mich als technikverliebter Mensch kam nur ein digitaler Höhenmesser in Frage und damit habe ich mir ein neues tolles Spielzeug zugelegt. Ich habe mich für den Neptune2 von der Firma Alti-2 entschieden und der kann noch viel mehr als nur die Höhe anzeigen. Integriert ist ein Sprungbuch, das automatisch alle Sprünge aufzeichnet mit Datum, Uhrzeit, Absetzhöhe, Freifallzeit, Freifallgeschwindigkeit, Zeit der Schirmfahrt, Öffnungshöhe und noch mehr. Es können 200 Sprünge gespeichert und per Infrarot auf einen PC übertragen werden. Die Anzeige am Gerät kennt 4 verschiedene Modi, je einen für den Aufenthalt am Boden, im Steigflug, im Freifall und am Schirm. Das Gerät erkennt alleine was man gerade macht, bzw. in welcher Phase man sich befindet und schaltet in den entsprechenden Modus. Zusätzlich kann man am Gerät für den Freifall und den Schirmflug je drei Höhen für akustische Warnsignale einstellen. Alles in allem ein tolles Instrument, das mit 249€ aber auch seinen stolzen Preis hat.
Nun kann ich es kaum erwarten das Ding endlich auszuprobieren und live zu erleben.
Als Frischlizenzler wird es langsam Zeit sich so ein Gerät zuzulegen und das habe ich jetzt getan. Grundsätzlich hat man die Wahl zwischen analogen und digitalen Höhenmessern. Beiden gemein ist, dass die Höhe anhand des Luftdrucks gemessen wird. Da sich dieser bekanntermaßen ständig verändert, es gibt Tief- und Hochdruckgebiete, gibt es eine Norm nach der in der Luftfahrt die Höhe gemessen wird. In der so genannten Standardatmosphäre liegt der Luftdruck auf Meeresspiegelhöhe bei 1013,25 hPa bei einer Temparatur von 15°C. Alle restlichen Höhenangaben werden anhand dieser Definition abgeleitet. Gemessen am Luftdruck befinde ich mich jetzt gerade 68m unterhalb des Meeresspiegels (sagt zumindest mein Höhenmesser), der Luftdruck ist zur Zeit also höher als in der Standardatmosphäre. Aufgrund der Luftdruckschwankungen ist es wichtig vor jedem Sprung den Höhenmesser zu kalibrieren, also auf Null zu stellen. Die digitalen Höhenmesser machen das in der Regel automatisch.
Für mich als technikverliebter Mensch kam nur ein digitaler Höhenmesser in Frage und damit habe ich mir ein neues tolles Spielzeug zugelegt. Ich habe mich für den Neptune2 von der Firma Alti-2 entschieden und der kann noch viel mehr als nur die Höhe anzeigen. Integriert ist ein Sprungbuch, das automatisch alle Sprünge aufzeichnet mit Datum, Uhrzeit, Absetzhöhe, Freifallzeit, Freifallgeschwindigkeit, Zeit der Schirmfahrt, Öffnungshöhe und noch mehr. Es können 200 Sprünge gespeichert und per Infrarot auf einen PC übertragen werden. Die Anzeige am Gerät kennt 4 verschiedene Modi, je einen für den Aufenthalt am Boden, im Steigflug, im Freifall und am Schirm. Das Gerät erkennt alleine was man gerade macht, bzw. in welcher Phase man sich befindet und schaltet in den entsprechenden Modus. Zusätzlich kann man am Gerät für den Freifall und den Schirmflug je drei Höhen für akustische Warnsignale einstellen. Alles in allem ein tolles Instrument, das mit 249€ aber auch seinen stolzen Preis hat.
Nun kann ich es kaum erwarten das Ding endlich auszuprobieren und live zu erleben.
20. September 2009
Prüfungsangst...
...hatte ich gestern zwar nicht, dennoch war ich schon etwas aufgeregt als ich im Flugzeug saß und in Gedanken immer wieder den vor mir liegenden Sprung durchging.
Was war bis jetzt passiert? Schon um halb neun war ich am Sprungplatz zur theoretischen Prüfung aufgeschlagen. Mit mir waren noch 10 weitere Lizenzanwärter dort und wollten ebenfalls unter Beweis stellen, was sie in den letzten Wochen und Monaten gelernt hatten. Auf uns warteten 200 Fragen aus dem Gesamtfragenkatalog und zwei Prüfungssprünge. Eine gewisse Nervosität war bei jedem von uns zu spüren. Wir saßen zunächst also im Übungsraum mit jeweils im Wechsel verteilten Prüfungsbögen, was das Abschreiben erschwerte. Ich hatte eh nicht vor zu schummeln.
Nach der Theorie ging es dann auch ziemlich schnell - und ohne vorher das Ergebnis zu erfahren - rein in die Klamotten und ab ins Flugzeug für den ersten Prüfungssprung aus 4.000 Metern Höhe. Und da saß ich nun, hinter mir meine Prüferin Annette, die mir liebenswerter Weise weiß machen wollte, es handle sich um einen Spaßsprung und nicht um einen Prüfungssprung. Um mich herum weitere aufgeregte Anwärter, die Stimmung im Flugzeug war - ich sag mal: konzentriert. In 3.500 Metern Höhe haben wir uns dann fertig gemacht: Brille und Helm auf und letzten Check gemacht. Wir haben uns allen mit dem vor jedem Sprung üblichen Skydiver-Handshake gutes Gelingen gewünscht und dann ging's los.
Ich stand in der Tür, kurzer Blick zurück und dann raus. Schnell lag ich stabil und konnte auch schon Annette entdecken wie sie mir das Startzeichen gab. Ich machte den Salto und anschließend eine Fassrolle. Ich musste mich kurz neu orientieren bis ich Annette wieder gefunden hatte und bin dann zu ihr hingeflogen. Wieder losgelassen und noch die beiden Drehungen gemacht. Wir waren noch über 2.000 als ich fertig war und so konnten wir uns noch zuwinken und ich wunderte mich, ob ich vielleicht was vergessen hatte, war aber nicht so. Bei 1.600 habe ich mich umgedreht, bin weggeflogen und bei 1.300 abgewunken. Bei der Landung habe ich dann das Zielhütchen nur um ca. 10 Meter verfehlt, war also deutlich im geforderten 50m Umkreis. Sprung Nummer eins war geschafft!
Ich musste dann auf den zweiten Sprung etwas warten, weil so viel los war, denn das Wetter war einfach traumhaft. In der Zwischenzeit erfuhr ich dann schonmal, dass ich die theoretische Prüfung bestanden hatte. Am frühen Nachmittag war ich dann für den zweiten Sprung, einem Flachköpper aus 1.200 Metern Höhe, eingetragen. Es ging nur darum herauszuspringen und innerhalb von 5 Sekunden stabil den Schirm zu ziehen. Ich war nicht mehr ganz so aufgeregt wie bei dem ersten Sprung und so klappte der Exit recht gut und ich konnte schnell den Schirm öffnen.
Dann mussten wir lange warten, bis alle Prüflinge fertig waren und erst nach der Sunset-Load und nachdem alle Schirme gepackt waren, stellte sich Marcus unser Prüfungsleiter vor die bis dahin noch versammelte Springermeute und verkündete das Urteil. Wir hatten alle bestanden und so mussten wir die Springertaufe über uns ergehen lassen. Dabei stellen sich alle Frischlizenzler in einer Reihe auf und beugen sich nach vorne. Jeder anwesende Lizenzspringer darf einem ordentlich auf den Hintern hauen und Marcus konnte es nicht lassen jedem von uns etwas Bier ins Maurerdekoltee zu schütten. Der Hintergrund ist der, dass man in Zukunft bei keiner Landung mehr Schmerzen spürt als bei diesem Prozedere. Wir haben es ertragen und freuten uns über die bestandene Prüfung.
Den Abend haben wir dann gemeinsam mit den Lehrern gemütlich bei Bierchen und Grillfleisch am Lagerfeuer ausklingen lassen. Ein schöner Tag!
Dive Exit, stabil werden und auf das Zeichen warten, dann das Programm: ein Rückwärtssalto, eine Fassrolle, anschließend einmal zum Prüfer hinfliegen, wieder loslassen. Dann 360° links und 360° rechts. In 1.600 Metern Höhe 180° drehen und wegtracken, schließlich bei 1.300 Metern abwinken und bei 1.200 Metern pullen. Wichtig: beim gesamten Sprung die Höhe im Auge behalten. Eigentlich gar nicht so schwer, im Prinzip kann ich das, nur jetzt musste es klappen!
Was war bis jetzt passiert? Schon um halb neun war ich am Sprungplatz zur theoretischen Prüfung aufgeschlagen. Mit mir waren noch 10 weitere Lizenzanwärter dort und wollten ebenfalls unter Beweis stellen, was sie in den letzten Wochen und Monaten gelernt hatten. Auf uns warteten 200 Fragen aus dem Gesamtfragenkatalog und zwei Prüfungssprünge. Eine gewisse Nervosität war bei jedem von uns zu spüren. Wir saßen zunächst also im Übungsraum mit jeweils im Wechsel verteilten Prüfungsbögen, was das Abschreiben erschwerte. Ich hatte eh nicht vor zu schummeln.
Nach der Theorie ging es dann auch ziemlich schnell - und ohne vorher das Ergebnis zu erfahren - rein in die Klamotten und ab ins Flugzeug für den ersten Prüfungssprung aus 4.000 Metern Höhe. Und da saß ich nun, hinter mir meine Prüferin Annette, die mir liebenswerter Weise weiß machen wollte, es handle sich um einen Spaßsprung und nicht um einen Prüfungssprung. Um mich herum weitere aufgeregte Anwärter, die Stimmung im Flugzeug war - ich sag mal: konzentriert. In 3.500 Metern Höhe haben wir uns dann fertig gemacht: Brille und Helm auf und letzten Check gemacht. Wir haben uns allen mit dem vor jedem Sprung üblichen Skydiver-Handshake gutes Gelingen gewünscht und dann ging's los.
Ich stand in der Tür, kurzer Blick zurück und dann raus. Schnell lag ich stabil und konnte auch schon Annette entdecken wie sie mir das Startzeichen gab. Ich machte den Salto und anschließend eine Fassrolle. Ich musste mich kurz neu orientieren bis ich Annette wieder gefunden hatte und bin dann zu ihr hingeflogen. Wieder losgelassen und noch die beiden Drehungen gemacht. Wir waren noch über 2.000 als ich fertig war und so konnten wir uns noch zuwinken und ich wunderte mich, ob ich vielleicht was vergessen hatte, war aber nicht so. Bei 1.600 habe ich mich umgedreht, bin weggeflogen und bei 1.300 abgewunken. Bei der Landung habe ich dann das Zielhütchen nur um ca. 10 Meter verfehlt, war also deutlich im geforderten 50m Umkreis. Sprung Nummer eins war geschafft!
Ich musste dann auf den zweiten Sprung etwas warten, weil so viel los war, denn das Wetter war einfach traumhaft. In der Zwischenzeit erfuhr ich dann schonmal, dass ich die theoretische Prüfung bestanden hatte. Am frühen Nachmittag war ich dann für den zweiten Sprung, einem Flachköpper aus 1.200 Metern Höhe, eingetragen. Es ging nur darum herauszuspringen und innerhalb von 5 Sekunden stabil den Schirm zu ziehen. Ich war nicht mehr ganz so aufgeregt wie bei dem ersten Sprung und so klappte der Exit recht gut und ich konnte schnell den Schirm öffnen.
Dann mussten wir lange warten, bis alle Prüflinge fertig waren und erst nach der Sunset-Load und nachdem alle Schirme gepackt waren, stellte sich Marcus unser Prüfungsleiter vor die bis dahin noch versammelte Springermeute und verkündete das Urteil. Wir hatten alle bestanden und so mussten wir die Springertaufe über uns ergehen lassen. Dabei stellen sich alle Frischlizenzler in einer Reihe auf und beugen sich nach vorne. Jeder anwesende Lizenzspringer darf einem ordentlich auf den Hintern hauen und Marcus konnte es nicht lassen jedem von uns etwas Bier ins Maurerdekoltee zu schütten. Der Hintergrund ist der, dass man in Zukunft bei keiner Landung mehr Schmerzen spürt als bei diesem Prozedere. Wir haben es ertragen und freuten uns über die bestandene Prüfung.
Den Abend haben wir dann gemeinsam mit den Lehrern gemütlich bei Bierchen und Grillfleisch am Lagerfeuer ausklingen lassen. Ein schöner Tag!
18. September 2009
Übung macht den Meister
Das Sprichwort ist ja allgemein bekannt und da morgen mein großer Tag der Lizenzprüfung ist, schickt es sich an ein wenig dafür zu üben. Theoretisch habe ich mir die Prüfungsfragen heruntergeladen und auch schon alle mal angesehen. Außerdem gibt es unter http://pt.skyger.de eine Internetseite auf der man für die theoretische Prüfung trainieren kann. Für das sofortige Bestehen benötigt man 85% richtige Antworten, mit 75% schafft man es in die mündliche Nachprüfung, darunter ist man durchgefallen. Die Quote muss dabei in jedem der sieben Fächer erreicht werden.
Für die praktische Prüfung habe ich unter der Woche auch zwei Übungssprünge gemacht. Bei der Prüfung macht man zwei Sprünge. Einen aus ungefähr 1.500 Metern Höhe, bei dem es darum geht innerhalb von 5 Sekunden stabil zu werden und zu pullen. Bei dem anderen Sprung aus 4.000 Metern geht es darum die Beherrschung des Freifalls zu zeigen. Im Programm sind im Wesentlichen Rotationen um alle drei Körperachsen, also Drehungen, Rollen und Salti. Waren das zu AFF Zeiten noch echte Herausforderungen, ist das inzwischen gut zu schaffen, hat man doch mittlerweile einige Umdrehungen in der Luft hinter sich.
Den ersten der beiden Übungssprünge habe ich mit Sandra zusammen gemacht. Leider darf man als Schüler aus Sicherheitsgründen noch nicht wirklich zusammen springen, so haben wir uns damit beholfen uns vor dem Sprung ein Programm auszudenken, dass wir dann getrennt voneinander - quasi mit 6 Sekunden Abstand - in der Luft abgearbeitet haben. Folgendes hatten wir uns überlegt: Rückwärtssalto, Vorwärtssalto, Fassrolle rechts, 360° Drehung links. Mein Exit war so stabil, dass ich schon im relativen Wind den ersten Salto machen konnte. Entsprechend war ich in 3.000 Metern Höhe mit dem Programm durch. Als relativen Wind bezeichnet man den Wind auf den man direkt nach dem Absprung aufliegt (ca. 10 Sekunden lang) und der durch die Absetzgeschwindigkeit des Flugzeuges erst von vorne kommt und sich dann langsam nach unten dreht.
Insgesamt habe ich ein gutes Gefühl für die Prüfung und morgen wird sich dann zeigen, ob ich damit richtig liege oder vielleicht doch durchfalle. Ich hoffe nicht...
Für die praktische Prüfung habe ich unter der Woche auch zwei Übungssprünge gemacht. Bei der Prüfung macht man zwei Sprünge. Einen aus ungefähr 1.500 Metern Höhe, bei dem es darum geht innerhalb von 5 Sekunden stabil zu werden und zu pullen. Bei dem anderen Sprung aus 4.000 Metern geht es darum die Beherrschung des Freifalls zu zeigen. Im Programm sind im Wesentlichen Rotationen um alle drei Körperachsen, also Drehungen, Rollen und Salti. Waren das zu AFF Zeiten noch echte Herausforderungen, ist das inzwischen gut zu schaffen, hat man doch mittlerweile einige Umdrehungen in der Luft hinter sich.
Den ersten der beiden Übungssprünge habe ich mit Sandra zusammen gemacht. Leider darf man als Schüler aus Sicherheitsgründen noch nicht wirklich zusammen springen, so haben wir uns damit beholfen uns vor dem Sprung ein Programm auszudenken, dass wir dann getrennt voneinander - quasi mit 6 Sekunden Abstand - in der Luft abgearbeitet haben. Folgendes hatten wir uns überlegt: Rückwärtssalto, Vorwärtssalto, Fassrolle rechts, 360° Drehung links. Mein Exit war so stabil, dass ich schon im relativen Wind den ersten Salto machen konnte. Entsprechend war ich in 3.000 Metern Höhe mit dem Programm durch. Als relativen Wind bezeichnet man den Wind auf den man direkt nach dem Absprung aufliegt (ca. 10 Sekunden lang) und der durch die Absetzgeschwindigkeit des Flugzeuges erst von vorne kommt und sich dann langsam nach unten dreht.
Insgesamt habe ich ein gutes Gefühl für die Prüfung und morgen wird sich dann zeigen, ob ich damit richtig liege oder vielleicht doch durchfalle. Ich hoffe nicht...
14. September 2009
Die Hälfte seines Lebens...
... wartet der Springer vergebens." Darauf, dass das Wetter endlich besser wird, die nächste Load startet und Platz in der Maschine frei ist, der Sprungbetrieb wieder los geht und überhaupt darauf, endlich wieder springen zu können. Daher auch diese auf dem Sprungplatz oft gehörte Floskel. So unglaublich schön und erlebnisreich dieser Sport ist, wenn man ihn ausführen kann, so frustrierend ist er, wenn man am Boden steht und nicht springen kann. Und das Schlimmste ist: man kann nix dagegen tun.
Letzten Samstag bin ich bei aussichtsreichem Wetter nach Hartenholm gefahren. Dort angekommen habe ich mich recht zügig in eine Load eingetragen, in der auch einige weitere Schüler waren. Wir standen schon in voller Montur - und jeder zweimal gecheckt, so wie es sich gehört - auf dem Vorfeld, als eine fiese dunkle Wolke am Himmel auftauchte. Dem verantwortlichen Lehrer wurde es dann zu heikel und so hat er alle Schüler aus der Load ausgetragen. Rein objektiv betrachtet sicherlich die richtige Entscheidung, aber es gibt nix Blöderes als das Gurtzeug wieder abzulegen ohne den Sprung gemacht zu haben.
Ich bin dann unverrichteter Dinge mit leicht schlechter Laune wieder nach Hause gefahren, weil ich abends noch mit ein paar Freunden an der Alster grillen wollte. Das Wetter wurde später wieder besser und wir erlebten einen schönen Sonnenuntergang am bekanntesten Gewässer der Hansestadt.
Und es stimmt tatsächlich: als Fallschirmspringer taxiert man das Wetter ständig auf Sprungtauglichkeit. Und dieser Sunset wäre ideal gewesen. Man stellt sich innerlich vor, wie es wohl ist, dieses Bild von oben zu betrachten. Gemütlich sein Bierchen bei Sonnenuntergang an der Alster zu trinken hat aber auf jeden Fall auch was und es wird sicherlich wieder sprungtaugliches Wetter geben. Außerdem lohnt sich die Warterei, ganz bestimmt!
Letzten Samstag bin ich bei aussichtsreichem Wetter nach Hartenholm gefahren. Dort angekommen habe ich mich recht zügig in eine Load eingetragen, in der auch einige weitere Schüler waren. Wir standen schon in voller Montur - und jeder zweimal gecheckt, so wie es sich gehört - auf dem Vorfeld, als eine fiese dunkle Wolke am Himmel auftauchte. Dem verantwortlichen Lehrer wurde es dann zu heikel und so hat er alle Schüler aus der Load ausgetragen. Rein objektiv betrachtet sicherlich die richtige Entscheidung, aber es gibt nix Blöderes als das Gurtzeug wieder abzulegen ohne den Sprung gemacht zu haben.
Ich bin dann unverrichteter Dinge mit leicht schlechter Laune wieder nach Hause gefahren, weil ich abends noch mit ein paar Freunden an der Alster grillen wollte. Das Wetter wurde später wieder besser und wir erlebten einen schönen Sonnenuntergang am bekanntesten Gewässer der Hansestadt.
Und es stimmt tatsächlich: als Fallschirmspringer taxiert man das Wetter ständig auf Sprungtauglichkeit. Und dieser Sunset wäre ideal gewesen. Man stellt sich innerlich vor, wie es wohl ist, dieses Bild von oben zu betrachten. Gemütlich sein Bierchen bei Sonnenuntergang an der Alster zu trinken hat aber auf jeden Fall auch was und es wird sicherlich wieder sprungtaugliches Wetter geben. Außerdem lohnt sich die Warterei, ganz bestimmt!
9. September 2009
Quickie
Mein letzter Sprung lag schon einige Zeit zurück, also habe ich mich gestern dazu entschlossen das wunderbare Wetter zu nutzen. Und das obwohl ich abends noch ein Punktspiel hatte - ich spiele nebenbei noch Tischtennis. Ich bin also direkt nach der Arbeit zum Sprungplatz gefahren und habe mich in die nächstmögliche Load eingetragen.
Kurze Zeit später saß ich im Flugzeug und bin in 4.000 Metern rausgesprungen. Dort habe ich mal einen anderen Exit ausprobiert: ich habe mich an der Stange, die am Ausgang befestigt ist festgehalten und mich dann mit dem Rücken zum Wind aus dem Flugzeug geschwungen. Das hat sich irgendwie lustig und etwas ungewöhnlich angefühlt. Als ich dann lag, habe ich nur die Aussicht genossen. Es war nicht eine Wolke am Himmel und ich konnte alles von Schleswig-Holstein sehen, was zwischen Nord- und Ostsee liegt und das ist ja bekanntermaßen ein sehr großer Teil.
Am Boden angekommen habe ich meinen Schirm gepackt und musste dann auch schon wieder los. Ein echter Quickie eben. Aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt, denn heute war ich nach der Arbeit zwar auch am Sprungplatz, doch leider wurde just als ich dort ankam der Sprungbetrieb wegen schlechtem Wetter eingestellt. Man muss eben jede Gelegenheit nutzen, denn eines ist sicher: ich bin im Teufelskreis der Sucht gefangen!
Kurze Zeit später saß ich im Flugzeug und bin in 4.000 Metern rausgesprungen. Dort habe ich mal einen anderen Exit ausprobiert: ich habe mich an der Stange, die am Ausgang befestigt ist festgehalten und mich dann mit dem Rücken zum Wind aus dem Flugzeug geschwungen. Das hat sich irgendwie lustig und etwas ungewöhnlich angefühlt. Als ich dann lag, habe ich nur die Aussicht genossen. Es war nicht eine Wolke am Himmel und ich konnte alles von Schleswig-Holstein sehen, was zwischen Nord- und Ostsee liegt und das ist ja bekanntermaßen ein sehr großer Teil.
Am Boden angekommen habe ich meinen Schirm gepackt und musste dann auch schon wieder los. Ein echter Quickie eben. Aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt, denn heute war ich nach der Arbeit zwar auch am Sprungplatz, doch leider wurde just als ich dort ankam der Sprungbetrieb wegen schlechtem Wetter eingestellt. Man muss eben jede Gelegenheit nutzen, denn eines ist sicher: ich bin im Teufelskreis der Sucht gefangen!
6. September 2009
Alles Theorie
In zwei Wochen habe ich meinen Prüfungstermin zur Fallschirmsprung-Lizenz, bestehend aus einer theoretischen Prüfung und zwei Prüfungssprüngen. Die Theorie besteht aus multiple choice Fragen aus 7 Prüfungsfächern:
Den Fragenkatalog kann man sich beim Deutschen Fallschirmsport Verband (DFV) herunterladen. Je Fachgebiet sind das zwischen 35 und 106 Fragen, insgesamt ca 500.
Viele der Fragen kann man schon mit gesundem Menschenverstand beantworten. So kann man zum Beispiel zur Frage "Warum sollte grundsätzlich alkohol-, drogen-, medikamenten- und aufputschmittelfrei gesprungen werden?" die Antwort "Ein möglicher Realitätsverlust ist als eher förderlich erwünscht" wohl ausschließen. Zumal einer unserer Lehrer schon sagte: "Wenn man aus dem Flugzeug springt, ist man erstmal potenziell tot, nur der Fallschirm rettet einem das Leben." Klar das Realitätsverlust in der Situation nicht unbedingt förderlich ist.
Es gibt aber auch Fragen, die man ganz einfach lernen muss. So können sich nur die Wenigsten selbst herleiten, dass sich der Luftdruck in einer Höhe von etwa 5.500 Metern halbiert. Auch, dass die Farbe eines Plombenfadens am Reservefallschirm rot ist, gehört wohl nicht zum Allgemeinwissen des Durchschnittsdeutschen.
Ich habe mir die Fragen heruntergeladen und gehe sie für mich alle gründlich durch, etwas Lernen für die Prüfung muss man dann doch, allein schon, um ein gutes Gefühl dabei zu haben. Von der Schwierigkeit her würde ich die Prüfung etwa mit der theoretischen Führerscheinprüfung vergleichen. Grundsätzlich sollte sie also für jeden machbar sein.
- Aerodynamik
- Freifall
- Luftrecht
- Menschliches Leistungsvermögen
- Meteorologie
- Technik
- Verhalten in besonderen Fällen
Den Fragenkatalog kann man sich beim Deutschen Fallschirmsport Verband (DFV) herunterladen. Je Fachgebiet sind das zwischen 35 und 106 Fragen, insgesamt ca 500.
Viele der Fragen kann man schon mit gesundem Menschenverstand beantworten. So kann man zum Beispiel zur Frage "Warum sollte grundsätzlich alkohol-, drogen-, medikamenten- und aufputschmittelfrei gesprungen werden?" die Antwort "Ein möglicher Realitätsverlust ist als eher förderlich erwünscht" wohl ausschließen. Zumal einer unserer Lehrer schon sagte: "Wenn man aus dem Flugzeug springt, ist man erstmal potenziell tot, nur der Fallschirm rettet einem das Leben." Klar das Realitätsverlust in der Situation nicht unbedingt förderlich ist.
Es gibt aber auch Fragen, die man ganz einfach lernen muss. So können sich nur die Wenigsten selbst herleiten, dass sich der Luftdruck in einer Höhe von etwa 5.500 Metern halbiert. Auch, dass die Farbe eines Plombenfadens am Reservefallschirm rot ist, gehört wohl nicht zum Allgemeinwissen des Durchschnittsdeutschen.
Ich habe mir die Fragen heruntergeladen und gehe sie für mich alle gründlich durch, etwas Lernen für die Prüfung muss man dann doch, allein schon, um ein gutes Gefühl dabei zu haben. Von der Schwierigkeit her würde ich die Prüfung etwa mit der theoretischen Führerscheinprüfung vergleichen. Grundsätzlich sollte sie also für jeden machbar sein.
31. August 2009
Popcorn-Landung
Als ich letzten Freitag in Hartenholm anrief wollte ich eigentlich nur die Sprungtage für die folgende Woche erfragen, war ich mir doch angesichts des schlechten Wetters ziemlich sicher, dass kein Betrieb ist. Am Telefon sagte mir Norbert aber, dass es um halb fünf losgehen sollte, jetzt war es halb drei, das Wetter hatte also noch zwei Stunden Zeit besser zu werden. Ich bin dann tatsächlich noch hingefahren und war pünktlich um halb fünf in der Halle. Minuten später kam ein Schauer runter der weniger dem idealen Sprungwetter als dem Weltuntergang entsprach.
Nicht wirklich zu meiner Überraschung war nicht viel los, ein paar Tandemmaster und Gäste warteten also mit mir zusammen auf die angekündigte Wetterverbesserung. Eine Stunde später war es dann tatsächlich so weit und ich durfte in die zweite Load hinein. Schien das Wetter am Boden inzwischen nahezu perfekt (kaum Wolken, fast kein Wind) hatten wir schon bei der ersten Load des Tages gesehen, dass in der Luft sehr starker Wind wehte, auf den ich auch aufpassen sollte.
Nach der Schirmöffnung habe ich mich dann auch sofort gegen den Wind gestellt um meine Abdrift zu kontrollieren. Dabei prüft man, wie gut man gegen den Wind voran kommt um dann entsprechend den Schirmflug zu planen. Ich befand mich so in der Luft, dass der Wind mich zum Flugplatz hintrieb, also bis hierhin noch alles ok. Da ich merkte, dass ich gegen den Wind praktisch überhaupt nicht voran kam, blieb ich so stehen. Je tiefer ich kam, desto mehr machte sich der starke Wind bemerkbar. So kam ich entgegen meiner Flugrichtung zunächst direkt über den Flugplatz und bin dann davon weg getrieben worden.
Mit jedem Höhenmeter flog ich weiter weg und somit schwanden auch meine Chancen den Flugplatz zu erreichen und ich peilte schon das Maisfeld direkt daneben an. Neben dem Maisfeld gibt es noch eine kleine Grünfläche, die ich vielleicht noch erreicht hätte. Dafür hätte ich aber ein paar Meter quer zum Wind fliegen müssen. Das hätte aber auch bedeutet, dass mich der Wind noch weiter raus treibt und da ist Wald. Also entschied ich mich dazu lieber sicher das Maisfeld anzusteuern, als vielleicht die Grünfläche, aber vielleicht auch den Wald zu erwischen.
Die Landung zwischen den zu dieser Jahreszeit etwa mannhohen Maispflanzen war dann gar nicht so schlimm. Der aufgelockerte Mutterboden machte die Landung sehr weich und so stand ich knöcheltief in der Erde. Gut das zwei Stunden vorher dieser Weltuntergangsschauer runtergekommen war, so hatte es sich wenigstens richtig gelohnt und hinterher war Schuhe putzen angesagt.
Nachdem ich meinen Schirm zwischen den ganzen Pflanzen herausgefummelt und unter den Arm geklemmt hatte, bin ich zur Halle zurück gelaufen. Vor dem Maisfeld hatte sich schon Sandra postiert und hielt nach mir Ausschau. Wieder in der Halle angekommen musste ich mir natürlich den einen oder anderen Spruch anhören. Das gehört dazu und ich seh' das sportlich, außer Dreck ist ja nix passiert und es war klar das der Tag kommen würde, an dem ich auf irgendeinem Acker lande.
Nicht wirklich zu meiner Überraschung war nicht viel los, ein paar Tandemmaster und Gäste warteten also mit mir zusammen auf die angekündigte Wetterverbesserung. Eine Stunde später war es dann tatsächlich so weit und ich durfte in die zweite Load hinein. Schien das Wetter am Boden inzwischen nahezu perfekt (kaum Wolken, fast kein Wind) hatten wir schon bei der ersten Load des Tages gesehen, dass in der Luft sehr starker Wind wehte, auf den ich auch aufpassen sollte.
Nach der Schirmöffnung habe ich mich dann auch sofort gegen den Wind gestellt um meine Abdrift zu kontrollieren. Dabei prüft man, wie gut man gegen den Wind voran kommt um dann entsprechend den Schirmflug zu planen. Ich befand mich so in der Luft, dass der Wind mich zum Flugplatz hintrieb, also bis hierhin noch alles ok. Da ich merkte, dass ich gegen den Wind praktisch überhaupt nicht voran kam, blieb ich so stehen. Je tiefer ich kam, desto mehr machte sich der starke Wind bemerkbar. So kam ich entgegen meiner Flugrichtung zunächst direkt über den Flugplatz und bin dann davon weg getrieben worden.
Mit jedem Höhenmeter flog ich weiter weg und somit schwanden auch meine Chancen den Flugplatz zu erreichen und ich peilte schon das Maisfeld direkt daneben an. Neben dem Maisfeld gibt es noch eine kleine Grünfläche, die ich vielleicht noch erreicht hätte. Dafür hätte ich aber ein paar Meter quer zum Wind fliegen müssen. Das hätte aber auch bedeutet, dass mich der Wind noch weiter raus treibt und da ist Wald. Also entschied ich mich dazu lieber sicher das Maisfeld anzusteuern, als vielleicht die Grünfläche, aber vielleicht auch den Wald zu erwischen.
Die Landung zwischen den zu dieser Jahreszeit etwa mannhohen Maispflanzen war dann gar nicht so schlimm. Der aufgelockerte Mutterboden machte die Landung sehr weich und so stand ich knöcheltief in der Erde. Gut das zwei Stunden vorher dieser Weltuntergangsschauer runtergekommen war, so hatte es sich wenigstens richtig gelohnt und hinterher war Schuhe putzen angesagt.
Nachdem ich meinen Schirm zwischen den ganzen Pflanzen herausgefummelt und unter den Arm geklemmt hatte, bin ich zur Halle zurück gelaufen. Vor dem Maisfeld hatte sich schon Sandra postiert und hielt nach mir Ausschau. Wieder in der Halle angekommen musste ich mir natürlich den einen oder anderen Spruch anhören. Das gehört dazu und ich seh' das sportlich, außer Dreck ist ja nix passiert und es war klar das der Tag kommen würde, an dem ich auf irgendeinem Acker lande.
27. August 2009
Dreier
Alleine springen macht ja schon sehr viel Spaß. Noch schöner ist es aber, wenn noch weitere Springer mit einem zusammen aus dem Flugzeug fallen. Das macht man zwar schon bei der AFF-Ausbildung, nur weiß man das da noch nicht wirklich zu schätzen. Ist man doch vielmehr mit sich selbst beschäftigt und muss sich auf die eigene Haltung und die eigenen Bewegungen konzentrieren.
Gestern ergab sich die Gelegenheit mit Annette und Marcus zusammen, beides AFF-Lehrer, einen 3er RW-Sprung zu machen. Ich hatte Glück, denn es waren keine AFF-Schüler da, so dass die beiden Zeit dafür hatten. Als Annette mich fragte, ob ich Lust habe, gab es schon den 10-Minuten-Aufruf für die Maschine und ich hatte noch nicht mal meinen Schirm fertig gepackt. Klar hatte ich Lust, also hat Marcus mir dann beim Packen geholfen und ich bin rein in die Klamotten und ab ins Flugzeug.
Im Flugzeug war ich dann in der Tat noch etwas aufgeregter als sonst. Ich war sehr gespannt wie gut der Sprung klappen würde oder ob ich bereits kurz nach dem Exit die Gruppe verliere. Marcus und ich sind gelinkt aus dem Flugzeug gesprungen und Annette alleine direkt hinterher. Annette dockte in der Luft an zu unserer ersten Figur, dem so genannten Star:
Der Plan dann war ein Figurenwechsel auf das Open Akkordion auf mich. Also die folgende Figur mit mir in der Mitte:
Das klappte auch ganz gut. Danach sind wir zurück zum Star und anschließend das Open Akkordion auf Annette. Das klappte auch ganz gut. Wieder zurück zum Star und dabei immer freundlich die anderen Springer angrinsen :-) Wie man sich denken kann, war als nächstes das Open Akkordion auf Marcus dran. Dabei habe ich ein wenig die Höhe verloren und lag etwas unterhalb der anderen beiden. Wir haben es dann nocheinmal zurück zum Star geschafft. Dann bin ich ein wenig von der Gruppe weggetrieben. Wir waren schon auf ca. 2.300 Metern angekommen und hatten vorher schon abgesprochen, dass wir bei 2.000 separieren. Also habe ich nicht mehr versucht nocheinmal heranzukommen, sondern habe nur kurz gewunken und mich dann 180° gedreht und weggetrackt.
Der Sprung hat mir sehr viel Spaß gemacht, und war mit Sprung Nummer 30 ein gelungenes kleines Jubiläum.
Gestern ergab sich die Gelegenheit mit Annette und Marcus zusammen, beides AFF-Lehrer, einen 3er RW-Sprung zu machen. Ich hatte Glück, denn es waren keine AFF-Schüler da, so dass die beiden Zeit dafür hatten. Als Annette mich fragte, ob ich Lust habe, gab es schon den 10-Minuten-Aufruf für die Maschine und ich hatte noch nicht mal meinen Schirm fertig gepackt. Klar hatte ich Lust, also hat Marcus mir dann beim Packen geholfen und ich bin rein in die Klamotten und ab ins Flugzeug.
Im Flugzeug war ich dann in der Tat noch etwas aufgeregter als sonst. Ich war sehr gespannt wie gut der Sprung klappen würde oder ob ich bereits kurz nach dem Exit die Gruppe verliere. Marcus und ich sind gelinkt aus dem Flugzeug gesprungen und Annette alleine direkt hinterher. Annette dockte in der Luft an zu unserer ersten Figur, dem so genannten Star:
Der Plan dann war ein Figurenwechsel auf das Open Akkordion auf mich. Also die folgende Figur mit mir in der Mitte:
Das klappte auch ganz gut. Danach sind wir zurück zum Star und anschließend das Open Akkordion auf Annette. Das klappte auch ganz gut. Wieder zurück zum Star und dabei immer freundlich die anderen Springer angrinsen :-) Wie man sich denken kann, war als nächstes das Open Akkordion auf Marcus dran. Dabei habe ich ein wenig die Höhe verloren und lag etwas unterhalb der anderen beiden. Wir haben es dann nocheinmal zurück zum Star geschafft. Dann bin ich ein wenig von der Gruppe weggetrieben. Wir waren schon auf ca. 2.300 Metern angekommen und hatten vorher schon abgesprochen, dass wir bei 2.000 separieren. Also habe ich nicht mehr versucht nocheinmal heranzukommen, sondern habe nur kurz gewunken und mich dann 180° gedreht und weggetrackt.
Der Sprung hat mir sehr viel Spaß gemacht, und war mit Sprung Nummer 30 ein gelungenes kleines Jubiläum.
25. August 2009
Ein Meer aus Wolken
Letzten Sonntag habe ich drei Sprünge aus 4.000 Metern gemacht und die hinterließen so viele Eindrücke, dass ich gar nicht weiß wo ich anfangen soll zu erzählen. Das Beste war der erste Sprung an dem Tag. Schon im Steigflug vielen mir einige Wolken auf, die sich zwischen 1.800 und 2.300 Metern Höhe regelrecht auftürmten. Genau so wie man es an sonnigen Tagen kennt.
Beim Sprung habe ich dann einen ganz normalen Dive Exit gemacht. Nachdem der bei meinem letzten Höhenabbausprung nicht ganz einwandfrei geklappt hatte, wollte ich das nochmal üben. Diesmal funktionierte alles, so wie ich es wollte. Im Freifall habe ich dann einige Saltos und Rollen gemacht - das macht ja so viel Spaß - bis ich dann in ca. 2.500 Metern den Wolken immer näher kam. Ich habe einfach das Bild genossen. Während ich vor mir Richtung Horizont schon Wolken sehen konnte, war die Wolke direkt unter mir noch wenige hundert Meter entfernt. Bei 2.100 Metern tauchte ich dann in die Wolken ein, bis in 1.700 Metern langsam der Grund wieder auftauchte. In der Wolke selbst ist es eher unspektakulär: man sieht nix, oben, unten, vorne, hinten, überall nur weiß.
Die beiden anderen Sprünge an dem Tag machte ich mit einem für mich neuen Schirm. Bisher bin ich immer mit Schülergurtzeugen gesprungen, mit Kappen die zwischen 240 und 260 sqrft (Squarefeet) groß waren. Jetzt bekam ich einen Schirm der 210 sqrft groß war und damit etwas schneller. Zudem sind die Schülersysteme so ausgelegt, dass man bei der Landung nicht in den so genannten Stall kommen kann, dabei verliert der Schirm durch zu frühes Flaren seine Tragfähigkeit und man fällt zu Boden. Ich hatte also logischerweise den Rat von den Lehrern bekommen lieber etwas zu spät als zu früh zu flaren. Das tat ich dann auch und schon saß ich bei der Landung auf dem Allerwertesten.
Beim letzten Sprung des Tages habe ich beim Exit mal die Augen zu gemacht. Das war ein lustiges Gefühl, ich merkte beim Absprung viel intensiver als sonst was der Wind mit meinem Körper anstellte. Außerdem hatte ich bei diesem Sprung eine leichte Öffnungsstörung - einen Line Twist, oder auf deutsch: eine Fangleinenverdrehung.
Diese wird in der Regel dadurch verursacht, dass man sich während der Öffnungsphase noch dreht. Das Ergebnis: die Kappe geht nicht ganz auf und die Leinen sind um einander bis zu den Tragegurten verdreht. Korrigieren kann man die Störung indem man die Tragegurte auseinander drückt und mit den Beinen Schwung holt, um den Körper in die entgegengesetzte Richtung zu drehen. Gelingt es dadurch nicht den Twist zu lösen, bleibt nur noch die Reserve als letzte Option. Ich habe es glücklicherweise geschafft den Schirm zu entdrehen und konnte dann sicher landen, allerdings wieder auf dem Hintern.
Beim Sprung habe ich dann einen ganz normalen Dive Exit gemacht. Nachdem der bei meinem letzten Höhenabbausprung nicht ganz einwandfrei geklappt hatte, wollte ich das nochmal üben. Diesmal funktionierte alles, so wie ich es wollte. Im Freifall habe ich dann einige Saltos und Rollen gemacht - das macht ja so viel Spaß - bis ich dann in ca. 2.500 Metern den Wolken immer näher kam. Ich habe einfach das Bild genossen. Während ich vor mir Richtung Horizont schon Wolken sehen konnte, war die Wolke direkt unter mir noch wenige hundert Meter entfernt. Bei 2.100 Metern tauchte ich dann in die Wolken ein, bis in 1.700 Metern langsam der Grund wieder auftauchte. In der Wolke selbst ist es eher unspektakulär: man sieht nix, oben, unten, vorne, hinten, überall nur weiß.
Die beiden anderen Sprünge an dem Tag machte ich mit einem für mich neuen Schirm. Bisher bin ich immer mit Schülergurtzeugen gesprungen, mit Kappen die zwischen 240 und 260 sqrft (Squarefeet) groß waren. Jetzt bekam ich einen Schirm der 210 sqrft groß war und damit etwas schneller. Zudem sind die Schülersysteme so ausgelegt, dass man bei der Landung nicht in den so genannten Stall kommen kann, dabei verliert der Schirm durch zu frühes Flaren seine Tragfähigkeit und man fällt zu Boden. Ich hatte also logischerweise den Rat von den Lehrern bekommen lieber etwas zu spät als zu früh zu flaren. Das tat ich dann auch und schon saß ich bei der Landung auf dem Allerwertesten.
Beim letzten Sprung des Tages habe ich beim Exit mal die Augen zu gemacht. Das war ein lustiges Gefühl, ich merkte beim Absprung viel intensiver als sonst was der Wind mit meinem Körper anstellte. Außerdem hatte ich bei diesem Sprung eine leichte Öffnungsstörung - einen Line Twist, oder auf deutsch: eine Fangleinenverdrehung.
Diese wird in der Regel dadurch verursacht, dass man sich während der Öffnungsphase noch dreht. Das Ergebnis: die Kappe geht nicht ganz auf und die Leinen sind um einander bis zu den Tragegurten verdreht. Korrigieren kann man die Störung indem man die Tragegurte auseinander drückt und mit den Beinen Schwung holt, um den Körper in die entgegengesetzte Richtung zu drehen. Gelingt es dadurch nicht den Twist zu lösen, bleibt nur noch die Reserve als letzte Option. Ich habe es glücklicherweise geschafft den Schirm zu entdrehen und konnte dann sicher landen, allerdings wieder auf dem Hintern.
24. August 2009
Triff den Hut
Bei der letzten Load des Tages wird in Hartenholm in der Regel ein Hütchen aufgebaut. Darauf befindet sich eine leere Plastikflasche. Ziel der Springer ist es das Hütchen zu treffen und die Flasche herunter zu treten.
Das Lande-T vor der Flasche zeigt die Landerichtung an. Es wird immer dann ausgelegt, wenn die Landerichtung nicht eindeutig durch den Wind vorgegeben wird. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn kein oder nur wenig Wind weht und die Windrichtung öfter wechselt. Es wird dann bei der Landung parallel zum senkrechten Strich des T auf den waagerechten Strich zu geflogen, auf dem Foto ist die Richtung also vom T aus in Richtung Hütchen.
Die Schwierigkeit beim Treffen des Hütchens liegt darin die Höhe richtig abzupassen. So "verhungern" viele Springer ein paar Meter vor dem Hütchen oder fliegen überweg. Im zweiten Fall kann dann schon mal ein Spruch der schaulustigen Springermeute am Boden kommen, wie: "Wenn Du jetzt abtrennst, könnte es noch passen!" Einem der Springer gelang es dann tatsächlich das Hütchen zu treffen.
Das Lande-T vor der Flasche zeigt die Landerichtung an. Es wird immer dann ausgelegt, wenn die Landerichtung nicht eindeutig durch den Wind vorgegeben wird. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn kein oder nur wenig Wind weht und die Windrichtung öfter wechselt. Es wird dann bei der Landung parallel zum senkrechten Strich des T auf den waagerechten Strich zu geflogen, auf dem Foto ist die Richtung also vom T aus in Richtung Hütchen.
Die Schwierigkeit beim Treffen des Hütchens liegt darin die Höhe richtig abzupassen. So "verhungern" viele Springer ein paar Meter vor dem Hütchen oder fliegen überweg. Im zweiten Fall kann dann schon mal ein Spruch der schaulustigen Springermeute am Boden kommen, wie: "Wenn Du jetzt abtrennst, könnte es noch passen!" Einem der Springer gelang es dann tatsächlich das Hütchen zu treffen.
15. August 2009
Flachköpper
Als ich gestern am Flugplatz angekommen bin stand da erstmal dieses Schiff rum und belegte vier Parkplätze:
Ich glaube die Leute, die damit angekommen sind haben alle zusammen ein Tandemsprung gemacht, dass sei hier aber nur am Rande erwähnt. Ich wollte Euch diesen Anblick nicht vorenthalten.
Ich war meinerseits da um vor meinem anstehenden Urlaub noch einen Sprung zu machen, nicht dass ich noch Entzugserscheinungen bekomme. Der erste Sprung ging aus 4.000 Metern Höhe und hat mal wieder echt Spaß gemacht. Ich habe meine Freude daran gefunden eine Vorwärtsrolle beim Exit zu machen. Das macht super Laune und es ist einfach nur cool, wenn man dem Flugzeug hinterher schauen kann. Im Freifall habe ich dann noch ein paar Drehungen mit den Beinen geübt.
Der zweite Sprung war ein "Flachköpper" aus 1.200 Metern Höhe. Das ist einer von insgesamt drei Höhenabbausprüngen, die man während der Ausbildung absolvieren muss. Die ersten beiden aus 2.500 und 1.500 Metern hatte ich bereits hinter mir, somit war das der letzte und gleichzeitig der flachste Sprung von den dreien. Ich muss ganz ehrlich sagen, wenn man sonst aus 4.000 Metern springt kommt einem das doch ziemlich flach vor, schließlich springt man in der Höhe aus dem Flugzeug, in der man normalerweise am geöffneten Schirm hängt.
Die Höhenabbausprünge sollen Notfallabsprünge simulieren. Wenn während des Steigflugs ein Notfall eintritt, gilt die Regel, dass ab 300 Metern Höhe die Springer das Flugzeug verlassen. Darunter gibt es eine Notlandung mit allen Springern an Bord. Daher sagt man unter Skydivern auch, dass die ersten 300 Meter Steigflug das Gefährlichste am ganzen Sport ist, schließlich darf man nicht rausspringen. Bei den Übungssprüngen geht es also darum sich möglichst schnell zu stabilisieren und den Schirm zu öffnen. Mir ist das nicht ganz perfekt gelungen, sondern ich hab noch eine ungewollte Rolle nach dem Exit gemacht. War aber noch im grünen Bereich.
Sandra ist mit mir zusammen gesprungen. Sie hatte zwar schon alle ihre Abbausprünge fertig, war aber so lieb und hat mich begleitet, damit ich nicht ganz alleine springen muss - Danke :-) Zudem gefallen ihr diese Sprünge ganz gut, während ich persönlich finde, dass der Freifall das Beste an diesem Sport ist. Spaß gemacht hat es trotzdem.
Das war Sprung Nummer 24 und damit habe ich alle Sprünge, die ich brauche um für die Lizenzprüfung zugelassen zu werden. Was mir noch fehlt sind einige Theorieseminare und dann kann es auch schon losgehen.
Ich glaube die Leute, die damit angekommen sind haben alle zusammen ein Tandemsprung gemacht, dass sei hier aber nur am Rande erwähnt. Ich wollte Euch diesen Anblick nicht vorenthalten.
Ich war meinerseits da um vor meinem anstehenden Urlaub noch einen Sprung zu machen, nicht dass ich noch Entzugserscheinungen bekomme. Der erste Sprung ging aus 4.000 Metern Höhe und hat mal wieder echt Spaß gemacht. Ich habe meine Freude daran gefunden eine Vorwärtsrolle beim Exit zu machen. Das macht super Laune und es ist einfach nur cool, wenn man dem Flugzeug hinterher schauen kann. Im Freifall habe ich dann noch ein paar Drehungen mit den Beinen geübt.
Der zweite Sprung war ein "Flachköpper" aus 1.200 Metern Höhe. Das ist einer von insgesamt drei Höhenabbausprüngen, die man während der Ausbildung absolvieren muss. Die ersten beiden aus 2.500 und 1.500 Metern hatte ich bereits hinter mir, somit war das der letzte und gleichzeitig der flachste Sprung von den dreien. Ich muss ganz ehrlich sagen, wenn man sonst aus 4.000 Metern springt kommt einem das doch ziemlich flach vor, schließlich springt man in der Höhe aus dem Flugzeug, in der man normalerweise am geöffneten Schirm hängt.
Die Höhenabbausprünge sollen Notfallabsprünge simulieren. Wenn während des Steigflugs ein Notfall eintritt, gilt die Regel, dass ab 300 Metern Höhe die Springer das Flugzeug verlassen. Darunter gibt es eine Notlandung mit allen Springern an Bord. Daher sagt man unter Skydivern auch, dass die ersten 300 Meter Steigflug das Gefährlichste am ganzen Sport ist, schließlich darf man nicht rausspringen. Bei den Übungssprüngen geht es also darum sich möglichst schnell zu stabilisieren und den Schirm zu öffnen. Mir ist das nicht ganz perfekt gelungen, sondern ich hab noch eine ungewollte Rolle nach dem Exit gemacht. War aber noch im grünen Bereich.
Sandra ist mit mir zusammen gesprungen. Sie hatte zwar schon alle ihre Abbausprünge fertig, war aber so lieb und hat mich begleitet, damit ich nicht ganz alleine springen muss - Danke :-) Zudem gefallen ihr diese Sprünge ganz gut, während ich persönlich finde, dass der Freifall das Beste an diesem Sport ist. Spaß gemacht hat es trotzdem.
Das war Sprung Nummer 24 und damit habe ich alle Sprünge, die ich brauche um für die Lizenzprüfung zugelassen zu werden. Was mir noch fehlt sind einige Theorieseminare und dann kann es auch schon losgehen.
11. August 2009
Alea iacta est
Die Umfrage zur farblichen Gestaltung meiner neuen Kombi ist inzwischen wieder verschwunden. Das hat einen guten Grund: ich habe mir eine Kombi bestellt. Hier nochmal der Link zum vorherigen Artikel, wo ich die Frage zur Farbe gestellt habe. Die Varianten schwarz/blau und grün/orange haben sich einen Zweikampf an der Spitze geliefert, während schwarz/weiß mit lediglich einer Stimme das klägliche Schlusslicht bildete. Letztenendes setzte sich schwarz/blau mit einer Stimme Vorsprung durch.
Ich bin also letzten Donnerstag ins Büro am Flugplatz gegangen, um mir meine Kombi zu bestellen. Zunächst wurde ich genau vermessen, schließlich wird die Kombi ja maßgeschneidert. Neben ganz normalen Maßen wie Armumfang und Bauchumfang (nein, das wird nicht verraten!), gab's auch Maße, die ich ohne fremde Hilfe nur mit großen Schmerzen herausbekommen hätte. Zu dem Körpermaß "Torso" stand in der Anleitung: Maß von der Halskuhle durch den Schritt inkl. Gehänge (!) bis zum Halswirbel. Da fehlt eigentlich nur noch die Frage, ob ich Links- oder Rechtsträger bin. Die kam dann doch nicht, sooo maßgeschneidert ist die Kombi dann auch nicht.
Neben dem Grundmodell "Relativ-Kombi" von rainbow design habe ich mich, auf Rat der Lehrer hin, für diese Extras entschieden: hoher Kragen, Griffleisten innen, dicke Griffleisten, Booties, sowie Knie- und Hinternverstärkung. Damit komme ich auf den stolzen Gesamtpreis von 398 Euros - europäische! Und so wird sie aussehen, sofern meine Bestellung nicht missverstanden wird:
Wie ihr seht habe ich mich letztlich für keine der ursprünglichen Farbvariationen entschieden. Das liegt daran, dass mir das Gelb für die Griffleisten doch etwas zu gelb war, als ich mir die Stoffproben angeschaut habe. Jetzt sind sie orange.
Ich bin also letzten Donnerstag ins Büro am Flugplatz gegangen, um mir meine Kombi zu bestellen. Zunächst wurde ich genau vermessen, schließlich wird die Kombi ja maßgeschneidert. Neben ganz normalen Maßen wie Armumfang und Bauchumfang (nein, das wird nicht verraten!), gab's auch Maße, die ich ohne fremde Hilfe nur mit großen Schmerzen herausbekommen hätte. Zu dem Körpermaß "Torso" stand in der Anleitung: Maß von der Halskuhle durch den Schritt inkl. Gehänge (!) bis zum Halswirbel. Da fehlt eigentlich nur noch die Frage, ob ich Links- oder Rechtsträger bin. Die kam dann doch nicht, sooo maßgeschneidert ist die Kombi dann auch nicht.
Neben dem Grundmodell "Relativ-Kombi" von rainbow design habe ich mich, auf Rat der Lehrer hin, für diese Extras entschieden: hoher Kragen, Griffleisten innen, dicke Griffleisten, Booties, sowie Knie- und Hinternverstärkung. Damit komme ich auf den stolzen Gesamtpreis von 398 Euros - europäische! Und so wird sie aussehen, sofern meine Bestellung nicht missverstanden wird:
Wie ihr seht habe ich mich letztlich für keine der ursprünglichen Farbvariationen entschieden. Das liegt daran, dass mir das Gelb für die Griffleisten doch etwas zu gelb war, als ich mir die Stoffproben angeschaut habe. Jetzt sind sie orange.
9. August 2009
Wirf weg das Teil!
Als nächsten Schritt meiner Ausbildung hatte ich gestern die Einführung in das Handdeploy-Verfahren. Das ist eine andere Technik zum Öffnen des Fallschirms gegenüber der Öffnung mit Ripcord, die man am Anfang der Ausbildung benutzt. Beim Ripcord wird ein Federhilfsschirm verwendet, der mit dem Hauptschirm zusammen im Container des Gurtzeugs untergebracht ist. Der Verschluss wird durch das Ripcord geschlossen gehalten. Zieht man das Ripcord heraus, springt der Hilfsschirm heraus, fliegt in den Wind und zieht den Hauptschirm heraus.
Beim Handdeploy-System dagegen wird der Hilfsschirm in einer separaten Tasche untergebracht. Der Springer zieht von Hand den Hilfsschirm heraus und wirft ihn selbst in den Wind. Der Rest funktioniert dann gleich. Der kleine, aber wichtige Unterschied bei der Öffnung ist, dass man einmal den Griff wegschmeißen muss, das Ripcord dagegen sollte man in der Hand behalten. Es ist zwar nicht schlimm, wenn man es wegwirft - der Schirm geht natürlich trotzdem auf - aber ein neues kostet 14,90€. Das sind immerhin 4 Döner, um es mal mit den Worten eines Mitschülers zu sagen.
Andersherum ist es dagegen nicht nur ärgerlich, sondern gefährlich. Behält man das Handdeploy in der Hand geht der Schirm nicht auf. Deshalb macht man den ersten Sprung mit Handdeploy mit einem Lehrer zusammen. Ich bin mit Annette gesprungen und sie hat mir die ganze Zeit eingebläut "Wirf das Teil weg! Wenn Du es nicht wegwirfst, dann haue ich Dich!" Das ist das letzte Mittel des Lehrers, wenn der Schüler sich am Handdeploy festkrallt. Naja, ihre Drohung musste sie nicht wahrmachen, ich hab mich freiwillig vom Hilfschirm getrennt. Ab 2.000 Meter habe ich mir innerlich nur noch gedacht: wegwerfen, wegwerfen, wegwerfen. Ich kann nicht sagen, dass ich das lästige Verstauen des Ripcords in der Kombi nach der Öffnung vermisst habe.
Ich habe dann am gleichen Tag noch einen Solosprung gemacht, um mich an das Handdeploy zu gewöhnen. Bei dem Sprung war der Exit echt cool. Ich habe mich einfach vorwärts aus dem Flugzeug herausgerollt. Nach anderthalb Umdrehungen bin ich auf dem Rücken liegen geblieben und konnte das Flugzeug sehen, wie es davon flog. Mit dunklen Konturen setzte es sich vom sonst weißen Himmel ab. Wieder ein Bild, das mir im Gedächtnis bleiben wird. Und wenn ich's mal fast vergessen haben sollte, ist ja auch nicht schlimm, dann springe ich halt wieder.
Beim Handdeploy-System dagegen wird der Hilfsschirm in einer separaten Tasche untergebracht. Der Springer zieht von Hand den Hilfsschirm heraus und wirft ihn selbst in den Wind. Der Rest funktioniert dann gleich. Der kleine, aber wichtige Unterschied bei der Öffnung ist, dass man einmal den Griff wegschmeißen muss, das Ripcord dagegen sollte man in der Hand behalten. Es ist zwar nicht schlimm, wenn man es wegwirft - der Schirm geht natürlich trotzdem auf - aber ein neues kostet 14,90€. Das sind immerhin 4 Döner, um es mal mit den Worten eines Mitschülers zu sagen.
Andersherum ist es dagegen nicht nur ärgerlich, sondern gefährlich. Behält man das Handdeploy in der Hand geht der Schirm nicht auf. Deshalb macht man den ersten Sprung mit Handdeploy mit einem Lehrer zusammen. Ich bin mit Annette gesprungen und sie hat mir die ganze Zeit eingebläut "Wirf das Teil weg! Wenn Du es nicht wegwirfst, dann haue ich Dich!" Das ist das letzte Mittel des Lehrers, wenn der Schüler sich am Handdeploy festkrallt. Naja, ihre Drohung musste sie nicht wahrmachen, ich hab mich freiwillig vom Hilfschirm getrennt. Ab 2.000 Meter habe ich mir innerlich nur noch gedacht: wegwerfen, wegwerfen, wegwerfen. Ich kann nicht sagen, dass ich das lästige Verstauen des Ripcords in der Kombi nach der Öffnung vermisst habe.
Ich habe dann am gleichen Tag noch einen Solosprung gemacht, um mich an das Handdeploy zu gewöhnen. Bei dem Sprung war der Exit echt cool. Ich habe mich einfach vorwärts aus dem Flugzeug herausgerollt. Nach anderthalb Umdrehungen bin ich auf dem Rücken liegen geblieben und konnte das Flugzeug sehen, wie es davon flog. Mit dunklen Konturen setzte es sich vom sonst weißen Himmel ab. Wieder ein Bild, das mir im Gedächtnis bleiben wird. Und wenn ich's mal fast vergessen haben sollte, ist ja auch nicht schlimm, dann springe ich halt wieder.
7. August 2009
Sunset Load bei Vollmond
Sunset-Load heißt die letzte Load eines Tages, weil sie typischerweise zum Sonnenuntergang in der Luft ist. Am Mittwoch hatte ich das Vergnügen mit einem Solosprung an genau jener teilzunehmen. Neben diversen Fassrollen, Salti und Drehungen, die ich im Freifall zu meiner Belustigung machte, konnte ich bei gutem Wetter die rote Sonne untergehen sehen. Gleichzeitig hing der Vollmond an der anderen Seite des Himmels. Ein Spektakel, dass ich so richtig auf mich wirken lassen konnte, hing ich doch meinerseits am Schirm.
Wieder mal eine Erfahrung, die man bei anderen massentauglichen Sportarten wohl eher selten macht. Ich schwebe in ungefähr 1.000 Metern Höhe durch die Lüfte und sehe eine rot-orange Scheibe, wie sie gerade den Horizont berührt. Auf der anderen Seite eine ähnlich große weiße Scheibe - einfach nur cool. Ich würde hier echt gerne mal ein paar Fotos online stellen, nur leider habe ich keine. Und als Schüler darf man aus Sicherheitsgründen keine Helmkamera mitnehmen. Dafür muss man erstmal einige Sprünge absolvieren.
Und obwohl ich an diesem Tag nur einen Sprung machen konnte, hatte es sich auf jeden Fall gelohnt zum Flugplatz zu fahren.
Wieder mal eine Erfahrung, die man bei anderen massentauglichen Sportarten wohl eher selten macht. Ich schwebe in ungefähr 1.000 Metern Höhe durch die Lüfte und sehe eine rot-orange Scheibe, wie sie gerade den Horizont berührt. Auf der anderen Seite eine ähnlich große weiße Scheibe - einfach nur cool. Ich würde hier echt gerne mal ein paar Fotos online stellen, nur leider habe ich keine. Und als Schüler darf man aus Sicherheitsgründen keine Helmkamera mitnehmen. Dafür muss man erstmal einige Sprünge absolvieren.
Und obwohl ich an diesem Tag nur einen Sprung machen konnte, hatte es sich auf jeden Fall gelohnt zum Flugplatz zu fahren.
2. August 2009
Relative Work
Seit meinem letzten Eintrag konnte ich fünf weitere Sprünge machen, die allesamt viel Spaß gebracht haben. Am Freitag abend habe ich einen weiteren Solosprung bei bestem Wetter gemacht. Ganz oben in der Luft konnte ich im Prinzip ganz Schleswig-Holstein überblicken. Ich konnte im Freifall die Landeshauptstadt Kiel sehen und direkt dahinter die Ostsee. Dann habe ich mich um ungefähr 180° gedreht und konnte die Nordsee sehen und wie sich darin die Sonne spiegelte. Absolut genial, so etwas gibt's nicht beim Hallen-Halma.
Die vier anderen Sprünge, von denen ich einen ebenfalls am Freitag und drei gestern absolviert habe, waren allesamt 1-on-1 Sprünge (sprich: One on one), die auch zur Ausbildung gehören. Bei diesen Sprüngen springt man wieder mit je einem Lehrer und übt sich relativ im Freifall zu bewegen. Das bedeutet man muss durch leichte Änderungen der Körperhaltung zum Beispiel versuchen sich relativ zum Mitspringer nach oben oder unten zu bewegen. Außerdem ist das Ziel den anderen anzufliegen. Die Sprünge sind die ersten Übungen zum Formationsspringen oder, wie es im Fachjargon heißt, Relative Work, kurz: RW.
Der Exit bei den 1-on-1 Sprüngen ist gelinkt, das heißt man hält sich in der Tür fest und springt gemeinsam heraus. Bei drei der Sprünge stand ich draußen am Flugzeug und der Lehrer hielt mich von innen fest. Da das Flugzeug auch ordentlich Fahrt macht ist es draußen ziemlich windig und beim ersten Mal wäre ich fast herausgefallen, konnte mich aber grad noch festhalten.
Die Arbeit im Freifall ist dann viel schwieriger als man sich das vorstellt. Jede kleine falsche Bewegung die man macht, treibt einen meist weg vom Ziel statt dahin. Gerade beim Greifen des anderen ist das etwas tricky, denn in dem Moment wo man die Arme ausstreckt um zuzugreifen, entfernt man sich wieder. Beim letzten der vier Sprünge klappte es dann schließlich sehr gut, man gewöhnt sich halt auch daran. Am Ende eines solchen Sprungs, kurz bevor man den Schirm öffnet, separiert man. Das bedeutet man dreht sich in entgegengesetzte Richtungen und trackt nach vorne weg. Damit stellt man sicher, dass man bei der Öffnung allein ist und dabei nix schief geht.
Von einem Sprung gibt es auch Fotos, naja vom Schirmflug und der Landung zumindest:
Und nach dem Sprung kommt der anstrengenste Teil, der Schirm will nämlich auch wieder eingepackt werden.
Die vier anderen Sprünge, von denen ich einen ebenfalls am Freitag und drei gestern absolviert habe, waren allesamt 1-on-1 Sprünge (sprich: One on one), die auch zur Ausbildung gehören. Bei diesen Sprüngen springt man wieder mit je einem Lehrer und übt sich relativ im Freifall zu bewegen. Das bedeutet man muss durch leichte Änderungen der Körperhaltung zum Beispiel versuchen sich relativ zum Mitspringer nach oben oder unten zu bewegen. Außerdem ist das Ziel den anderen anzufliegen. Die Sprünge sind die ersten Übungen zum Formationsspringen oder, wie es im Fachjargon heißt, Relative Work, kurz: RW.
Der Exit bei den 1-on-1 Sprüngen ist gelinkt, das heißt man hält sich in der Tür fest und springt gemeinsam heraus. Bei drei der Sprünge stand ich draußen am Flugzeug und der Lehrer hielt mich von innen fest. Da das Flugzeug auch ordentlich Fahrt macht ist es draußen ziemlich windig und beim ersten Mal wäre ich fast herausgefallen, konnte mich aber grad noch festhalten.
Die Arbeit im Freifall ist dann viel schwieriger als man sich das vorstellt. Jede kleine falsche Bewegung die man macht, treibt einen meist weg vom Ziel statt dahin. Gerade beim Greifen des anderen ist das etwas tricky, denn in dem Moment wo man die Arme ausstreckt um zuzugreifen, entfernt man sich wieder. Beim letzten der vier Sprünge klappte es dann schließlich sehr gut, man gewöhnt sich halt auch daran. Am Ende eines solchen Sprungs, kurz bevor man den Schirm öffnet, separiert man. Das bedeutet man dreht sich in entgegengesetzte Richtungen und trackt nach vorne weg. Damit stellt man sicher, dass man bei der Öffnung allein ist und dabei nix schief geht.
Von einem Sprung gibt es auch Fotos, naja vom Schirmflug und der Landung zumindest:
Und nach dem Sprung kommt der anstrengenste Teil, der Schirm will nämlich auch wieder eingepackt werden.
30. Juli 2009
Off Radio
Die Solosprünge Nummer 2 und 3 habe ich gestern erfolgreich hinter mich gebracht. Auch bei diesen beiden Sprüngen ging es hauptsächlich darum sich an den Freifall zu gewöhnen. Für den zweiten Sprung hatte ich keine besondere Aufgabe zu erledigen. Das Besondere an dem Sprung war, dass ich als letztes aus dem Flugzeug gesprungen bin.
Die Exit-Reihenfolge wird bereits am Boden genau geplant und entsprechend in umgekehrter Reihenfolge steigt man dann ins Flugzeug ein. Für die Festlegung der Reihenfolge gelten diese Regeln: Springer, die hoch pullen springen nach Springern, die niedrig pullen. Damit ist sichergestellt, dass ein Springer im Freifall nicht an einer geöffneten Kappe vorbei muss. Das bedeutet auch, dass man beim Einstieg ins Flugzeug schon genau weiß, wann man den Schirm öffnet. Die zweite Regel ist, dass Gruppen vor Einzelspringern den Flieger verlassen. Ganz am Ende kommen die Tandems, weil die sehr hoch pullen. Da Schüler als Einzelkämpfer unterwegs sind und relativ hoch ziehen, passiert es häufig, dass diese zum Schluss das Flugzeug verlassen, sofern keine Tandems im Flugzeug sind.
Beim dritten Solosprung hatte ich dann zwei kleine Aufgaben. Ich sollte nach dem Exit innerhalb von 5 Sekunden stabil werden und einen Scheingriff machen. Und ich wollte 90° Drehungen üben, bei denen ich nicht nur die Arme, sondern auch die Beine zur Untestützung benutze. Naja, der stabile Exit hat nicht wirklich funktioniert. Ich habe mich ein oder zweimal seitwärts überschlagen und gedreht, bis ich dann endlich stabil wurde. Das erste mal bei 3.600 Metern auf den Höhenmesser geschaut, habe ich demzufolge länger als 5 Sekunden gebraucht. Die Drehungen mit den Beinen haben dagegen sehr gut funktioniert. Zudem konnte ich trotz der etwas schlechten Sicht einige Wolken am Horizont sehen, die durch die untergehende Sonne knallrot leuchteten.
Zwei weitere Premieren gab es bei diesem Sprung. Ich bin das erste mal mit einem Schirm gesprungen, den ich selbst gepackt hatte. Bisher mussten immer andere Schüler meine Packkünste ausbaden. Außerdem war es der erste Sprung ohne Funkgerät. Ich musste also allein den Sprungplatz richtig anfliegen und landen. Ich glaube ein wenig werde ich das "Herzlich Willkommen am Himmel von Hartenholm!" von Spörli vermissen, wie er oftmals die Schüler nach der Schirmöffnung über Funk begrüßt. Die Landung habe ich gut hinbekommen und so ging der Vermerk "Off Radio" in meine Schülerakte ein und ich kann das Funkgerät in Zukunft am Boden lassen.
Die Exit-Reihenfolge wird bereits am Boden genau geplant und entsprechend in umgekehrter Reihenfolge steigt man dann ins Flugzeug ein. Für die Festlegung der Reihenfolge gelten diese Regeln: Springer, die hoch pullen springen nach Springern, die niedrig pullen. Damit ist sichergestellt, dass ein Springer im Freifall nicht an einer geöffneten Kappe vorbei muss. Das bedeutet auch, dass man beim Einstieg ins Flugzeug schon genau weiß, wann man den Schirm öffnet. Die zweite Regel ist, dass Gruppen vor Einzelspringern den Flieger verlassen. Ganz am Ende kommen die Tandems, weil die sehr hoch pullen. Da Schüler als Einzelkämpfer unterwegs sind und relativ hoch ziehen, passiert es häufig, dass diese zum Schluss das Flugzeug verlassen, sofern keine Tandems im Flugzeug sind.
Beim dritten Solosprung hatte ich dann zwei kleine Aufgaben. Ich sollte nach dem Exit innerhalb von 5 Sekunden stabil werden und einen Scheingriff machen. Und ich wollte 90° Drehungen üben, bei denen ich nicht nur die Arme, sondern auch die Beine zur Untestützung benutze. Naja, der stabile Exit hat nicht wirklich funktioniert. Ich habe mich ein oder zweimal seitwärts überschlagen und gedreht, bis ich dann endlich stabil wurde. Das erste mal bei 3.600 Metern auf den Höhenmesser geschaut, habe ich demzufolge länger als 5 Sekunden gebraucht. Die Drehungen mit den Beinen haben dagegen sehr gut funktioniert. Zudem konnte ich trotz der etwas schlechten Sicht einige Wolken am Horizont sehen, die durch die untergehende Sonne knallrot leuchteten.
Zwei weitere Premieren gab es bei diesem Sprung. Ich bin das erste mal mit einem Schirm gesprungen, den ich selbst gepackt hatte. Bisher mussten immer andere Schüler meine Packkünste ausbaden. Außerdem war es der erste Sprung ohne Funkgerät. Ich musste also allein den Sprungplatz richtig anfliegen und landen. Ich glaube ein wenig werde ich das "Herzlich Willkommen am Himmel von Hartenholm!" von Spörli vermissen, wie er oftmals die Schüler nach der Schirmöffnung über Funk begrüßt. Die Landung habe ich gut hinbekommen und so ging der Vermerk "Off Radio" in meine Schülerakte ein und ich kann das Funkgerät in Zukunft am Boden lassen.
28. Juli 2009
Frei wie ein Vogel
Am Sonntag gegen abend wurde der Wind dann wieder weniger und auch wir Schüler durften uns die Gurtzeuge wieder umschnallen und aus dem Flugzeug hüpfen. Ich sollte das erste mal ganz alleine ohne Lehrer aus dem Flieger springen und nach Möglichkeit heil unten ankommen. Das ich es kann, habe ich beim letzten AFF-Sprung bewiesen. Trotzdem ist es natürlich was Besonderes, dieses Mal musste alles klappen. Wenn etwas schief geht ist keiner da, der mir helfen kann, außer mir selbst natürlich ;-)
Jeder Sprung in der Ausbildung ist mit einem Auftrag verbunden, den man vor dem Sprung von einem Lehrer bekommt. Der Auftrag für diesen Sprung: es gibt keinen Auftrag! Ich sollte einfach nur den Freifall genießen und in 1.500 Metern Höhe pullen. Und das tat ich dann auch. Nach dem Exit lag ich in der Luft und erfreute mich an dem irren Gefühl von Freiheit, das dort oben ohne Zweifel herrscht, wenn auch nur für 50 Sekunden. Außer einem selbst gibt es nur noch den Himmel und die Wolken... und den Höhenmesser. Auch wenn der nicht ganz in das künstlerische Bild passt, hatte ich ihn selbstverständlich regelmäßig im Blick.
Der Höhepunkt des Sprungs bestand darin, dass ich auf ca. 2.500 Metern Höhe an einer kleinen Wolke vorbei geflogen bin, so dicht, dass ihr die Hand hätte schütteln können, wenn sie eine gehabt hätte. Ein absolut unbeschreibliches Gefühl!
Nicht so schön war die Schirmöffnung. Nach dem Pull passierte erstmal gar nix, so dass ich schon dachte der Hilfsschirm liegt im Lee. War aber nicht so, denn gerade als ich meine Befürchtung prüfen wollte, riss es mich absolut brutal ins Gurtzeug. Der Schirm ging schlagartig auf. Die Folge ist ein ungefähr 2x7cm großes Hämatom an der Innenseite meines linken Oberschenkels. Etwas weiter nördlich und das Thema Nachwuchs hätte sich erledigt. Aber was soll's, ist ja schließlich kein Sport für Beckenrandschwimmer.
Jedenfalls kann ich es kaum erwarten endlich wieder in die Luft zu gehen. Schließlich weiß ich ja, dass die Schirmöffnung in der Regel viel angenehmer ist.
Jeder Sprung in der Ausbildung ist mit einem Auftrag verbunden, den man vor dem Sprung von einem Lehrer bekommt. Der Auftrag für diesen Sprung: es gibt keinen Auftrag! Ich sollte einfach nur den Freifall genießen und in 1.500 Metern Höhe pullen. Und das tat ich dann auch. Nach dem Exit lag ich in der Luft und erfreute mich an dem irren Gefühl von Freiheit, das dort oben ohne Zweifel herrscht, wenn auch nur für 50 Sekunden. Außer einem selbst gibt es nur noch den Himmel und die Wolken... und den Höhenmesser. Auch wenn der nicht ganz in das künstlerische Bild passt, hatte ich ihn selbstverständlich regelmäßig im Blick.
Der Höhepunkt des Sprungs bestand darin, dass ich auf ca. 2.500 Metern Höhe an einer kleinen Wolke vorbei geflogen bin, so dicht, dass ihr die Hand hätte schütteln können, wenn sie eine gehabt hätte. Ein absolut unbeschreibliches Gefühl!
Nicht so schön war die Schirmöffnung. Nach dem Pull passierte erstmal gar nix, so dass ich schon dachte der Hilfsschirm liegt im Lee. War aber nicht so, denn gerade als ich meine Befürchtung prüfen wollte, riss es mich absolut brutal ins Gurtzeug. Der Schirm ging schlagartig auf. Die Folge ist ein ungefähr 2x7cm großes Hämatom an der Innenseite meines linken Oberschenkels. Etwas weiter nördlich und das Thema Nachwuchs hätte sich erledigt. Aber was soll's, ist ja schließlich kein Sport für Beckenrandschwimmer.
Jedenfalls kann ich es kaum erwarten endlich wieder in die Luft zu gehen. Schließlich weiß ich ja, dass die Schirmöffnung in der Regel viel angenehmer ist.
27. Juli 2009
Weg frei für die Solokarriere
Am gestrigen Sonntag bin ich, angespornt durch die gute Wettervorhersage am Tag zuvor, schon früh morgens aufgestanden und zum Sprungplatz gefahren. Als einer der ersten Schüler vor Ort konnte ich dann auch gleich in die zweite Load rein. Mit Level 7 stand mein letzter AFF-Sprung an und - falls ich bestehen sollte - wäre der Weg frei für den ersten Solosprung. Annette war meine Trainerin bei diesem zunächst letzten Duett.
Beim siebten Level geht es vor allem darum zu zeigen, dass zu keinem Zeitpunkt das Eingreifen eines Lehrers mehr nötig ist. Neben einem anderen Exit, dem "Dive-Exit", sollte ich folgendes Programm absolvieren: ein Rückwärtssalto, eine 360° Drehung links, 360° Drehung rechts und etwas Vorwärtsfahrt, ungefähr 4 Sekunden lang. Zwischendurch natürlich immer wieder die Höhe kontrollieren.
In 4.000 Metern Höhe angekommen habe ich dann den Dive-Exit gemacht. Dabei stellt man sich in die Tür hält sich links und rechts fest und steckt schonmal den Kopf aus dem Flugzeug. Ein letzter Blickkontakt mit Annette und dann habe ich mich einfach nach vorne herausfallen lassen. Dieser Ausstieg war viel angenehmer als der Schüler-Exit, den ich bis dahin immer machen musste, damit die Lehrer mich besser zu fassen hatten. Ich lag schnell stabil und konnte mit den Übungen beginnen. Bis auf die Vorwärtsfahrt habe ich auch alles sehr gut hinbekommen. Selbige wurde dann zu einer ungewollten großen Linkskurve, so dass ich dann schnell wieder aufgehört habe, um mich für den Pull stabil hinzulegen.
Unten angekommen habe ich zunächst meinen Schirm wieder eingepackt und dann beim Debriefing die gute Nachricht erhalten, dass ich den Level bestanden hatte. Annette hat mich sogar für meine Ruhe gelobt mit der ich die Übungen durchgeführt habe. Das war schön zu hören, war doch genau das mein Problem beim vierten Level.
Ich konnte es nun kaum erwarten den ersten Solosprung zu machen. Leider wurde der Wind dann stärker und es wurde erstmal eine Zwangspause für alle Schüler eingelegt. Ich sollte aber unbedingt am Tag meines Level 7 auch den ersten Solo machen, daher wartete ich mal wieder auf besseres Wetter. In der Zeit machten die anwesenden Lehrer eine 6er-Formation, für die sie schon am Boden ordentlich übten:
Für meine weitere Karriere habe ich jetzt den "gelben Zettel" bekommen. Das ist nicht etwa ein Krankenschein, sondern darauf sind viele Dinge vermerkt, die ich bis zur Lizenzprüfung abhacken soll. Was das im Einzelnen ist werde ich dann berichten, wenn ich mir den jeweiligen Punkt vornehme.
Beim siebten Level geht es vor allem darum zu zeigen, dass zu keinem Zeitpunkt das Eingreifen eines Lehrers mehr nötig ist. Neben einem anderen Exit, dem "Dive-Exit", sollte ich folgendes Programm absolvieren: ein Rückwärtssalto, eine 360° Drehung links, 360° Drehung rechts und etwas Vorwärtsfahrt, ungefähr 4 Sekunden lang. Zwischendurch natürlich immer wieder die Höhe kontrollieren.
In 4.000 Metern Höhe angekommen habe ich dann den Dive-Exit gemacht. Dabei stellt man sich in die Tür hält sich links und rechts fest und steckt schonmal den Kopf aus dem Flugzeug. Ein letzter Blickkontakt mit Annette und dann habe ich mich einfach nach vorne herausfallen lassen. Dieser Ausstieg war viel angenehmer als der Schüler-Exit, den ich bis dahin immer machen musste, damit die Lehrer mich besser zu fassen hatten. Ich lag schnell stabil und konnte mit den Übungen beginnen. Bis auf die Vorwärtsfahrt habe ich auch alles sehr gut hinbekommen. Selbige wurde dann zu einer ungewollten großen Linkskurve, so dass ich dann schnell wieder aufgehört habe, um mich für den Pull stabil hinzulegen.
Unten angekommen habe ich zunächst meinen Schirm wieder eingepackt und dann beim Debriefing die gute Nachricht erhalten, dass ich den Level bestanden hatte. Annette hat mich sogar für meine Ruhe gelobt mit der ich die Übungen durchgeführt habe. Das war schön zu hören, war doch genau das mein Problem beim vierten Level.
Ich konnte es nun kaum erwarten den ersten Solosprung zu machen. Leider wurde der Wind dann stärker und es wurde erstmal eine Zwangspause für alle Schüler eingelegt. Ich sollte aber unbedingt am Tag meines Level 7 auch den ersten Solo machen, daher wartete ich mal wieder auf besseres Wetter. In der Zeit machten die anwesenden Lehrer eine 6er-Formation, für die sie schon am Boden ordentlich übten:
Für meine weitere Karriere habe ich jetzt den "gelben Zettel" bekommen. Das ist nicht etwa ein Krankenschein, sondern darauf sind viele Dinge vermerkt, die ich bis zur Lizenzprüfung abhacken soll. Was das im Einzelnen ist werde ich dann berichten, wenn ich mir den jeweiligen Punkt vornehme.
23. Juli 2009
Luftrolle
Mittwoch Nachmittag war gutes Wetter und ich wieder am Flugplatz. Der sechste AFF-Level lag vor mir, aber leider auch ca. 10 andere Schüler, die ebenfalls alle springen wollten. Naja letzten Endes bin ich so gegen 19 Uhr in eine Maschine reingekommen.
Die Aufgabe bei Level 6 ist sehr spannend. Man macht Rückwärtssaltos. Dazu muss man einfach die Knie Richtung Brust anziehen und die Arme nach vorne strecken. Nach dem Salto muss man selbst wieder zurück in die stabile Lage kommen. Das klang ja schon mal einfach und ich war gespannt, ob das wirklich so einfach ist. Der komplette geplante Ablauf des Sprungs war der: Solo-Exit, der Lehrer hält einen beim Absprung also nicht mehr fest, stabil werden, ein Salto, wieder stabil werden, noch einen zweiten Salto, wieder stabil werden und wenn dann noch Zeit ist 360° links und 360° rechts.
Puh, das ist viel, aber um das Level zu bestehen muss ich "nur" den ersten Salto schaffen. Und dabei geht es auch nicht darum einen schönen Salto in die Luft zu bringen. Sondern der Salto dient dazu die stabile Lage in der Luft aufzugeben und hinterher selbstständig wiederzuerlangen. Diesmal bin ich mit Jens gesprungen.
Beim Steigflug sind wir in ca. 3.500 Metern Höhe in eine Wolkenschicht eingeflogen in der wir auch bis 4.000 Meter drinnen geblieben sind. Das heißt wir sind in einer Wolke rausgesprungen. Das fühlt sich an wie dichter Nebel, außer weiß sieht man nix. Das war schonmal das erste besondere Erlebnis bei diesem Sprung. Ich springe raus, alles ist weiß und langsam klart es auf und man bekommt den Erdboden zu sehen - großes Kino. Dann habe ich mein Programm abgespult: ein Salto, noch ein Salto 360° links und mit der Rechtsdrehung begonnen. Die habe ich nicht mehr zu Ende gebracht, sondern habe mich bei 2.000 Meter lieber darauf konzentriert für den Pull stabil zu liegen.
Insgesamt ein richtig cooler Sprung, auch wenn ich bei den Saltos nicht ganz rum gekommen bin. Ich habe mich nur gewundert wie leicht es geht: man zieht die Beine etwas an und schon schlägt es einen herum, ist ja auch kein Wunder, wenn man mit fast 200km/h Luft angepustet wird. Auf dem Rücken liegend bin ich dann zur Seite umgekippt und von da wieder in die stabile Bauchlage gelangt.
Den Level habe ich gut bestanden, leider hatte das Video von Jens viele Streifen, so dass man nicht alles erkennen kann. Aber was soll's ich freue mich auf jeden Fall auf Level 7.
Die Aufgabe bei Level 6 ist sehr spannend. Man macht Rückwärtssaltos. Dazu muss man einfach die Knie Richtung Brust anziehen und die Arme nach vorne strecken. Nach dem Salto muss man selbst wieder zurück in die stabile Lage kommen. Das klang ja schon mal einfach und ich war gespannt, ob das wirklich so einfach ist. Der komplette geplante Ablauf des Sprungs war der: Solo-Exit, der Lehrer hält einen beim Absprung also nicht mehr fest, stabil werden, ein Salto, wieder stabil werden, noch einen zweiten Salto, wieder stabil werden und wenn dann noch Zeit ist 360° links und 360° rechts.
Puh, das ist viel, aber um das Level zu bestehen muss ich "nur" den ersten Salto schaffen. Und dabei geht es auch nicht darum einen schönen Salto in die Luft zu bringen. Sondern der Salto dient dazu die stabile Lage in der Luft aufzugeben und hinterher selbstständig wiederzuerlangen. Diesmal bin ich mit Jens gesprungen.
Beim Steigflug sind wir in ca. 3.500 Metern Höhe in eine Wolkenschicht eingeflogen in der wir auch bis 4.000 Meter drinnen geblieben sind. Das heißt wir sind in einer Wolke rausgesprungen. Das fühlt sich an wie dichter Nebel, außer weiß sieht man nix. Das war schonmal das erste besondere Erlebnis bei diesem Sprung. Ich springe raus, alles ist weiß und langsam klart es auf und man bekommt den Erdboden zu sehen - großes Kino. Dann habe ich mein Programm abgespult: ein Salto, noch ein Salto 360° links und mit der Rechtsdrehung begonnen. Die habe ich nicht mehr zu Ende gebracht, sondern habe mich bei 2.000 Meter lieber darauf konzentriert für den Pull stabil zu liegen.
Insgesamt ein richtig cooler Sprung, auch wenn ich bei den Saltos nicht ganz rum gekommen bin. Ich habe mich nur gewundert wie leicht es geht: man zieht die Beine etwas an und schon schlägt es einen herum, ist ja auch kein Wunder, wenn man mit fast 200km/h Luft angepustet wird. Auf dem Rücken liegend bin ich dann zur Seite umgekippt und von da wieder in die stabile Bauchlage gelangt.
Den Level habe ich gut bestanden, leider hatte das Video von Jens viele Streifen, so dass man nicht alles erkennen kann. Aber was soll's ich freue mich auf jeden Fall auf Level 7.
18. Juli 2009
Kleider machen Leute
Wenn man - so wie ich - im Skydiving-Fieber ist und aufgrund schlechten Wetters am Wochenende nicht springen kann, beschäftigt man sich auf andere Weise mit dem Thema. So habe ich mir schon viele Videos auf YouTube oder anderen Seiten angeschaut.
Heute habe ich mal auf einer Seite auf der man Fallschirmkombis kaufen kann ein wenig mit dem Konfigurator herumgespielt. Schließlich will ich mir in naher Zukunft eine eigene maßgeschneiderte Kombi zulegen und nicht immer auf die von Albatros zur Verfügung gestellten Kombis angewiesen sein. Denn wenn man mal ehrlich ist passen die nie so genau, sind zu eng oder ein anderer Schüler hat gerade die auserkorene "Lieblingskombi" an.
Für den stolzen Preis von minimal 260€ erhält man eine Kombi, die direkt auf einen zugeschnitten wird. Außerdem kann man sich zu sämtlichen Stoffteilen die Farbe aussuchen. Zusätzlich gibt es diverse Extras, wie zusätzliche Griffleisten oder Kniepolster, die aufpreispflichtig sind. So entsteht am Ende ein persönliches Outfit, das es mit gewisser Wahrscheinlichkeit nur einmal gibt.
Nach einiger Zeit hatte ich dann drei Farbkombinationen, die mir ganz gut gefielen:
Ich habe natürlich einen Favoriten, aber da mich auch die Meinung anderer interessiert, habe ich rechts eine Umfrage eingerichtet, auf der einfach mal jeder abstimmen kann, der Lust hat. Auch Kommentare könnt ihr gerne dazu abgeben. Ich will aber nicht versprechen, dass ich mich am Ende daran halte ;-)
Heute habe ich mal auf einer Seite auf der man Fallschirmkombis kaufen kann ein wenig mit dem Konfigurator herumgespielt. Schließlich will ich mir in naher Zukunft eine eigene maßgeschneiderte Kombi zulegen und nicht immer auf die von Albatros zur Verfügung gestellten Kombis angewiesen sein. Denn wenn man mal ehrlich ist passen die nie so genau, sind zu eng oder ein anderer Schüler hat gerade die auserkorene "Lieblingskombi" an.
Für den stolzen Preis von minimal 260€ erhält man eine Kombi, die direkt auf einen zugeschnitten wird. Außerdem kann man sich zu sämtlichen Stoffteilen die Farbe aussuchen. Zusätzlich gibt es diverse Extras, wie zusätzliche Griffleisten oder Kniepolster, die aufpreispflichtig sind. So entsteht am Ende ein persönliches Outfit, das es mit gewisser Wahrscheinlichkeit nur einmal gibt.
Nach einiger Zeit hatte ich dann drei Farbkombinationen, die mir ganz gut gefielen:
Ich habe natürlich einen Favoriten, aber da mich auch die Meinung anderer interessiert, habe ich rechts eine Umfrage eingerichtet, auf der einfach mal jeder abstimmen kann, der Lust hat. Auch Kommentare könnt ihr gerne dazu abgeben. Ich will aber nicht versprechen, dass ich mich am Ende daran halte ;-)
16. Juli 2009
Springen in der Abendsonne
Gestern bin ich direkt nach der Arbeit nach Hartenholm gefahren, um endlich wieder springen zu können. Am Wochenende war absolut sprungfeindliches Wetter, daher wurde es auch mal wieder Zeit. Dort angekommen war gerade eine fiese Gewitterzelle über den Flugplatz hinweg gezogen, danach jedoch klarte es auf und es war bestes Sprungwetter. Die ersten paar Loads waren schon komplett voll, aber ich konnte dann einen Platz in der Vier ergattern. AFF-Level 5 stand an und als Lehrer hatte ich wieder Ralph an meiner Seite.
Die Aufgabe war ähnlich wie bei Level 4: erst ein Beaobachtungskreis, dann Release und Drehungen. Diesmal nicht 90° sondern komplette Drehungen von 360°. Wave off und Pull wie vorher auch schon. Nach dem Exit war Ralph links von mir, also habe ich die erste Drehung rechts herum gemacht. Das hat ganz gut funktioniert, schließlich lag Ralph genau vor mir. Nach einer Höhenmesserkontrolle habe ich dann versucht nach links zu drehen. Dabei ging die Drehung schwungvoller los, als ich erwartet hatte. Jedoch konnte ich mich diesmal selbstständig wieder fangen und die Drehung stoppen, ohne das der Lehrer eingreifen musste.
Nach der Linksdrehung flogen wir dann voreinander und ich konnte das erste Mal den Freifall so richtig genießen. Ich habe richtig bewusst wahrgenommen was passierte. Das war ein wahnsinnig geiles Gefühl, war es doch bisher so dass ich erst nach der Schirmöffnung so richtig wieder bei Sinnen war, weil ich mich im Freifall sehr auf meine Aufgaben konzentrieren musste und dadurch eine Art Tunnelblick entwickelte. Jetzt kann ich den Augenblick kaum erwarten, dass der Freifall so einfach wird wie das Fahrradfahren und man sich nicht mehr auf die stabile Lage konzentrieren muss. Aber da muss ich mich wohl noch ein wenig gedulden und viel üben.
Den Level hatte ich bestanden und auch den Schirm habe ich hinterher wieder selbst eingepackt. Viel Spaß demjenigen, der ihn als nächstes springt. Am Ende des Tages kam dann nochmal richtig schön die Sonne raus und strahlte den Sprungplatz an:
Und noch ein paar Impressionen vom Sprungplatz. Hier sieht man die Springer bei der Besprechung der Exitreihenfolge. Die wird vor jedem Sprung genau festgelegt. Die Kriterien sind dabei unter anderen die Pull-Höhe und die Gruppengröße, der gleichzeitig das Flugzeug verlassenen Springer.
Die Aufgabe war ähnlich wie bei Level 4: erst ein Beaobachtungskreis, dann Release und Drehungen. Diesmal nicht 90° sondern komplette Drehungen von 360°. Wave off und Pull wie vorher auch schon. Nach dem Exit war Ralph links von mir, also habe ich die erste Drehung rechts herum gemacht. Das hat ganz gut funktioniert, schließlich lag Ralph genau vor mir. Nach einer Höhenmesserkontrolle habe ich dann versucht nach links zu drehen. Dabei ging die Drehung schwungvoller los, als ich erwartet hatte. Jedoch konnte ich mich diesmal selbstständig wieder fangen und die Drehung stoppen, ohne das der Lehrer eingreifen musste.
Nach der Linksdrehung flogen wir dann voreinander und ich konnte das erste Mal den Freifall so richtig genießen. Ich habe richtig bewusst wahrgenommen was passierte. Das war ein wahnsinnig geiles Gefühl, war es doch bisher so dass ich erst nach der Schirmöffnung so richtig wieder bei Sinnen war, weil ich mich im Freifall sehr auf meine Aufgaben konzentrieren musste und dadurch eine Art Tunnelblick entwickelte. Jetzt kann ich den Augenblick kaum erwarten, dass der Freifall so einfach wird wie das Fahrradfahren und man sich nicht mehr auf die stabile Lage konzentrieren muss. Aber da muss ich mich wohl noch ein wenig gedulden und viel üben.
Den Level hatte ich bestanden und auch den Schirm habe ich hinterher wieder selbst eingepackt. Viel Spaß demjenigen, der ihn als nächstes springt. Am Ende des Tages kam dann nochmal richtig schön die Sonne raus und strahlte den Sprungplatz an:
Und noch ein paar Impressionen vom Sprungplatz. Hier sieht man die Springer bei der Besprechung der Exitreihenfolge. Die wird vor jedem Sprung genau festgelegt. Die Kriterien sind dabei unter anderen die Pull-Höhe und die Gruppengröße, der gleichzeitig das Flugzeug verlassenen Springer.
6. Juli 2009
3. Versuch
Am Wochenende wollte ich natürlich wieder springen, um endlich meinen Level-4 zu bestehen und am besten gleich noch ein paar weitere Sprünge zu machen. Nach dem sehr guten Wetter zum Ende der letzten Woche war ich eigentlich auch guter Dinge, dass es klappen würde. Leider wurde das Wetter gerade am Samstag schlechter. So waren zuerst zu viele Wolken am Himmel und später, als es aufklarte, war der Wind zu stark.
Am Sonntag war es dann wesentlich besser und ich habe mich auf den Weg gemacht. Bedingt dadurch, dass Samstag garnicht gesprungen werden konnte, war der Flugplatz allerdings regelrecht überlaufen. Viele Springer und Tandemgäste warteten auf einen Platz in der Maschine. Hinzu kam, dass dieses Wochenende wieder ein Grundkurs war, so dass vier Schüler auf den ersten Sprung warteten. Bei nur vier Lehrern war es entsprechend schwer einen Platz zu bekommen.
Einen Sprung konnte ich dann doch machen. Ich bin mit Ralph gesprungen und der hat wieder seine Videokamera aufgesetzt, damit ich hinterher sehen kann, was ich falsch mache, falls es denn wieder schief gehen würde. Außerdem haben wir uns Plan B ausgedacht, bei dem Ralph mir bei den Drehungen hilft. Der Sprung war dann wirklich gut und alle Maßnahmen, die wir getroffen hatten, brauchten wir nicht. Im Gegensatz zu den beiden Sprüngen vorher habe ich mich viel Stärker auf die korrekte Haltung konzentriert und die Drehungen nur sehr sachte eingeleitet und gestoppt. Und ich habe versucht mir viel Zeit dafür zu nehmen.
Unten angekommen war ich froh endlich den vierten Level geschafft zu haben und kann es kaum erwarten mich wieder ins Flugzeug zu setzen.
Am Sonntag war es dann wesentlich besser und ich habe mich auf den Weg gemacht. Bedingt dadurch, dass Samstag garnicht gesprungen werden konnte, war der Flugplatz allerdings regelrecht überlaufen. Viele Springer und Tandemgäste warteten auf einen Platz in der Maschine. Hinzu kam, dass dieses Wochenende wieder ein Grundkurs war, so dass vier Schüler auf den ersten Sprung warteten. Bei nur vier Lehrern war es entsprechend schwer einen Platz zu bekommen.
Einen Sprung konnte ich dann doch machen. Ich bin mit Ralph gesprungen und der hat wieder seine Videokamera aufgesetzt, damit ich hinterher sehen kann, was ich falsch mache, falls es denn wieder schief gehen würde. Außerdem haben wir uns Plan B ausgedacht, bei dem Ralph mir bei den Drehungen hilft. Der Sprung war dann wirklich gut und alle Maßnahmen, die wir getroffen hatten, brauchten wir nicht. Im Gegensatz zu den beiden Sprüngen vorher habe ich mich viel Stärker auf die korrekte Haltung konzentriert und die Drehungen nur sehr sachte eingeleitet und gestoppt. Und ich habe versucht mir viel Zeit dafür zu nehmen.
Unten angekommen war ich froh endlich den vierten Level geschafft zu haben und kann es kaum erwarten mich wieder ins Flugzeug zu setzen.
3. Juli 2009
Ich packe meinen Koffer
...oder besser gesagt meinen Fallschirm. Obwohl es zumindest bei einigen Menschen, ich denke da hauptsächlich an die mit Doppel-X-Chromosom, gewisse Parallelen gibt. Besonders wenn versucht wird alle Klamotten für den 3-Wochen-Urlaub in einem Koffer unterzubringen. Und der weibliche Teil der Bevölkerung gibt sich da ja bekanntermaßen nicht mit einer Badehose und 4 T-Shirts zum Wechseln zufrieden.
Zurück zum Thema: gestern war ich in Hartenholm und dass obwohl gar kein Sprungbetrieb war. Ich hatte mich für einen Packkurs angemeldet um in Zukunft den Schirm selbst zusammenlegen zu können und nicht jedesmal 5 Euro dafür bezahlen zu müssen. Nach einer kurzen theoretischen Einleitung von Ralph, hat er uns einmal ganz langsam vorgemacht, wie ein Schirm gepackt wird. Dann waren wir an der Reihe.
Aufgrund der hohen Temparaturen von knapp 30° und der Luftfeuchtigkeit von gefühlt 98% war das eine ganz schön schweißtreibende Angelegenheit. Die kniffligste Aufgabe bestand darin den ca. 24m² großen, doppelschichtigen Schirm in den "Pott" zu bekommen, der ungefähr die Größe eines Sixpacks Bier hat. Unter großer Kraftanstrengung wird da gezuttelt und gezerrt was das Material aushält, bis es denn endlich passt.
Beim Packen gibt es drei Punkte, die besondere Sorgfalt erfordern. Als Schüler holt man sich in diesen Momenten einen Check vom Lehrer ab, den man sich auch unterschreiben lassen muss, bevor man weiter macht. Ansonsten muss man sich regelrecht anstrengen um einen Schirm so zu packen dass er nicht aufgeht. "Der Schirm will aufgehen!" Unsauberes Packen geht oftmals zu Lasten des Materials und nicht zu Lasten des Springers. So kann es passieren, dass durch große Reibung kleine Brandlöcher im Stoff entstehen. Der Öffnungsvorgang ist trotzdem normal und der Schirm lässt sich sicher landen.
Ich hoffe nur, dass derjenige der heute den Schirm springt, den ich gestern gepackt habe, sicher am Boden ankommt. Ich zumindest würde ihn springen, schließlich gibt es ja noch die Reserve - und die hat jemand gepackt, der sich damit auskennt.
Zurück zum Thema: gestern war ich in Hartenholm und dass obwohl gar kein Sprungbetrieb war. Ich hatte mich für einen Packkurs angemeldet um in Zukunft den Schirm selbst zusammenlegen zu können und nicht jedesmal 5 Euro dafür bezahlen zu müssen. Nach einer kurzen theoretischen Einleitung von Ralph, hat er uns einmal ganz langsam vorgemacht, wie ein Schirm gepackt wird. Dann waren wir an der Reihe.
Aufgrund der hohen Temparaturen von knapp 30° und der Luftfeuchtigkeit von gefühlt 98% war das eine ganz schön schweißtreibende Angelegenheit. Die kniffligste Aufgabe bestand darin den ca. 24m² großen, doppelschichtigen Schirm in den "Pott" zu bekommen, der ungefähr die Größe eines Sixpacks Bier hat. Unter großer Kraftanstrengung wird da gezuttelt und gezerrt was das Material aushält, bis es denn endlich passt.
Beim Packen gibt es drei Punkte, die besondere Sorgfalt erfordern. Als Schüler holt man sich in diesen Momenten einen Check vom Lehrer ab, den man sich auch unterschreiben lassen muss, bevor man weiter macht. Ansonsten muss man sich regelrecht anstrengen um einen Schirm so zu packen dass er nicht aufgeht. "Der Schirm will aufgehen!" Unsauberes Packen geht oftmals zu Lasten des Materials und nicht zu Lasten des Springers. So kann es passieren, dass durch große Reibung kleine Brandlöcher im Stoff entstehen. Der Öffnungsvorgang ist trotzdem normal und der Schirm lässt sich sicher landen.
Ich hoffe nur, dass derjenige der heute den Schirm springt, den ich gestern gepackt habe, sicher am Boden ankommt. Ich zumindest würde ihn springen, schließlich gibt es ja noch die Reserve - und die hat jemand gepackt, der sich damit auskennt.
30. Juni 2009
Wie war das erste Mal?
Diese Frage wird einem oft gestellt. Und das nicht von 13-jährigen Teenies, die damit offensichtlich etwas anderes meinen, sondern von Leuten, denen man vom Fallschirmspringen erzählt. So hat das auch Edith, eine Leserin meines Blogs, getan. Deshalb schreibe ich darüber gerne einen Eintrag. (Nebenbei bemerkt: noch jemand der meinen Blog verfolgt. *freu*)
Leider ist es unheimlich schwer zu beschreiben, wie man sich fühlt, weil einfach unheimlich viel auf einmal passiert. Ich habe mich auch schon mit anderen Springern unterhalten und alle sind sich einig. Man kann es mit nix anderem vergleichen und man weiß erst wie es sich anfühlt, wenn man es mal gemacht hat. Ich versuch es trotzdem mal.
Ich war von dem Moment an als ich ins Flugzeug eingestiegen bin und wir zur Startbahn gerollt sind einfach nur tierisch aufgeregt. Mit jedem Höhenmeter steigt die Herzfrequenz und tausend Fragen gingen mir durch den Kopf: Wie wird es sich anfühlen? Schaffe ich alle Übungen in der verdammt kurzen Zeit? Werde ich selber den Schirm aufbekommen? Finde ich den Landeplatz? Treffe ich den Landeplatz? Angst hatte ich ehrlich gesagt keine, war ich doch sehr gut durch die Theorie vorbereitet. Selbst vor einer Reserve hatte ich keine Angst, hatte ich die Handgriffe doch immer und immer und immer wieder durchgespielt.
Oben angekommen geht die Tür auf und der Wind pfeift in das Flugzeug hinein. Die Aufregung ist jetzt absolut auf dem Höhepunkt und nicht mehr zu toppen. Ich bekomme das Kommando "In die Tür!" Ich stelle mich in die Tür und stecke schon mal die Nase aus dem Flugzeug. Dann bin ich gesprungen und habe erstmal gar nicht kapiert wie mir geschieht. Ich wusste nicht wo oben, unten, rechts, links, vorne, hinten war. Nach ein paar Sekunden ging's dann und ich habe mit den Übungen losgelegt unter ständiger nervöser Beobachtung des Höhenmessers, um ja nicht den richtigen Zeitpunkt zum Pullen zu verpassen. Die Zeit darüber nachzudenken was gerade mit mir passiert hatte ich nicht. Mir tränten ein wenig die Augen, weil etwas Luft durch die Brille kam. Dann waren wir auf Pullhöhe und ich habe den Schirm geöffnet. Als mir offensichtlich klar war, dass ich an einem funktionierenden Schirm hing musste ich erstmal durchatmen und realisieren was gerade passiert war. Für einen Augenblick war ich nicht in der Lage irgendwas zu tun, sondern war erstmal froh, dass ich sicher am Schirm hing.
Der Schirmflug war dann viel entspannter. Ich habe den Funktionscheck gemacht und auch sofort den Landeplatz gefunden. Meine Ohren waren etwas taub, aber nach einem Druckausgleich war auch das weg und ich konnte sogar die Funkanweisungen verstehen. Der Flug zum Landeplatz und die Landung waren dann viel einfacher als ich dachte. Unten angekommen war ich super glücklich und hatte vermutlich ein Gesicht wie ein Honigkuchenpferd. So etwas wie das hatte ich bisher noch nicht erlebt!
Nach dem Sprung habe ich mir nur eine einzige Frage gestellt: Wann geht es endlich wieder los?
Ich bin mir sicher, dass allen, die Spaß an einem Tandem hatten auch diese Erfahrung Riesenspaß machen wird. Angst muss man dabei wirklich nicht haben. Man hat bis zur Schirmöffnung zwei AFF-Lehrer dabei, die einen selbst dann lebend runter bringen, wenn man sich beim Exit den Kopf stößt und dabei ohnmächtig wird. Solange man sich an die Spielregeln hält ist Fallschirmspringen nicht viel gefährlicher als Fahrrad fahren. Ich jedenfalls habe mich jede Sekunde in guten und vor allem sicheren Händen gefühlt.
Jetzt wo ich den Text gerade nochmal durchgelesen habe muss ich feststellen, dass er nur annähernd das beschreibt, was mir wirklich durch den Kopf ging, bzw. was ich wirklich erlebt habe, aber besser bekomme ich das nicht hin. Ich kann nur allen raten, die noch überlegen, ob sie das wirklich machen sollen: Hört auf zu überlegen und tut es endlich!
Leider ist es unheimlich schwer zu beschreiben, wie man sich fühlt, weil einfach unheimlich viel auf einmal passiert. Ich habe mich auch schon mit anderen Springern unterhalten und alle sind sich einig. Man kann es mit nix anderem vergleichen und man weiß erst wie es sich anfühlt, wenn man es mal gemacht hat. Ich versuch es trotzdem mal.
Ich war von dem Moment an als ich ins Flugzeug eingestiegen bin und wir zur Startbahn gerollt sind einfach nur tierisch aufgeregt. Mit jedem Höhenmeter steigt die Herzfrequenz und tausend Fragen gingen mir durch den Kopf: Wie wird es sich anfühlen? Schaffe ich alle Übungen in der verdammt kurzen Zeit? Werde ich selber den Schirm aufbekommen? Finde ich den Landeplatz? Treffe ich den Landeplatz? Angst hatte ich ehrlich gesagt keine, war ich doch sehr gut durch die Theorie vorbereitet. Selbst vor einer Reserve hatte ich keine Angst, hatte ich die Handgriffe doch immer und immer und immer wieder durchgespielt.
Oben angekommen geht die Tür auf und der Wind pfeift in das Flugzeug hinein. Die Aufregung ist jetzt absolut auf dem Höhepunkt und nicht mehr zu toppen. Ich bekomme das Kommando "In die Tür!" Ich stelle mich in die Tür und stecke schon mal die Nase aus dem Flugzeug. Dann bin ich gesprungen und habe erstmal gar nicht kapiert wie mir geschieht. Ich wusste nicht wo oben, unten, rechts, links, vorne, hinten war. Nach ein paar Sekunden ging's dann und ich habe mit den Übungen losgelegt unter ständiger nervöser Beobachtung des Höhenmessers, um ja nicht den richtigen Zeitpunkt zum Pullen zu verpassen. Die Zeit darüber nachzudenken was gerade mit mir passiert hatte ich nicht. Mir tränten ein wenig die Augen, weil etwas Luft durch die Brille kam. Dann waren wir auf Pullhöhe und ich habe den Schirm geöffnet. Als mir offensichtlich klar war, dass ich an einem funktionierenden Schirm hing musste ich erstmal durchatmen und realisieren was gerade passiert war. Für einen Augenblick war ich nicht in der Lage irgendwas zu tun, sondern war erstmal froh, dass ich sicher am Schirm hing.
Der Schirmflug war dann viel entspannter. Ich habe den Funktionscheck gemacht und auch sofort den Landeplatz gefunden. Meine Ohren waren etwas taub, aber nach einem Druckausgleich war auch das weg und ich konnte sogar die Funkanweisungen verstehen. Der Flug zum Landeplatz und die Landung waren dann viel einfacher als ich dachte. Unten angekommen war ich super glücklich und hatte vermutlich ein Gesicht wie ein Honigkuchenpferd. So etwas wie das hatte ich bisher noch nicht erlebt!
Nach dem Sprung habe ich mir nur eine einzige Frage gestellt: Wann geht es endlich wieder los?
Ich bin mir sicher, dass allen, die Spaß an einem Tandem hatten auch diese Erfahrung Riesenspaß machen wird. Angst muss man dabei wirklich nicht haben. Man hat bis zur Schirmöffnung zwei AFF-Lehrer dabei, die einen selbst dann lebend runter bringen, wenn man sich beim Exit den Kopf stößt und dabei ohnmächtig wird. Solange man sich an die Spielregeln hält ist Fallschirmspringen nicht viel gefährlicher als Fahrrad fahren. Ich jedenfalls habe mich jede Sekunde in guten und vor allem sicheren Händen gefühlt.
Jetzt wo ich den Text gerade nochmal durchgelesen habe muss ich feststellen, dass er nur annähernd das beschreibt, was mir wirklich durch den Kopf ging, bzw. was ich wirklich erlebt habe, aber besser bekomme ich das nicht hin. Ich kann nur allen raten, die noch überlegen, ob sie das wirklich machen sollen: Hört auf zu überlegen und tut es endlich!
29. Juni 2009
Ich mag nicht mehr...
Am Sonntag war ich wieder in Hartenholm und habe dort den halben Tag auf meinen nächsten Sprung gewartet. Ich hatte Glück, denn der Himmel zog gegen 18:00 endlich soweit auf, dass auch Schüler springen durften, so konnte ich noch einen Sprung machen. Die Level-4-Wiederholung stand an und was soll ich sagen? Ich hab's wieder nicht hingekriegt. Das hat mich schon etwas geärgert. Ich habe mich zwar nicht wie beim ersten Mal zu viel gedreht, sondern diesmal zu wenig und ich lag wieder nicht stabil genug.
Meinem Lehrer Henrik tat es irgendwie Leid, dass er mich wieder durchfallen lassen musste. Aber er konnte ja nix dafür, schließlich war ich es ja, der den Sprung verrissen hat. Er meinte ich solle das Positive sehen. Schließlich bin ich in 4.000 Metern Höhe aus einem Flugzeug gesprungen und lebe immer noch! Außerdem muss ich ruhiger werden und soll mir mehr Zeit lassen. Das ist sehr leicht gesagt, befindet man sich da oben doch in einer Situation, die ich nicht gerade als alltagsgerecht bezeichnen würde.
Annette hatte schon Angst, dass ich die Lust an der Sache verliere und "drohte" mir damit mich persönlich zum Flugplatz zu zerren. Ich wäre auch nicht der Erste dem das passiert ist. Und wenn schon - die Lust verliere ich so schnell nicht daran. Dafür macht mir das echt zu viel Spaß, als dass ich so leicht aufgeben würde.
Das Einzige was etwas nervt ist die viele Warterei. Am Sonntag habe ich seit 14:00 auf dem Platz gewartet und durfte erst um 18:45 ins Flugzeug einsteigen. Naja, Jan, der auch in meinem Kurs war, erwischte es noch schlimmer. Der war schon um 10:00 Uhr am Platz und ist kurz vor sechs, sprich wenige Minuten bevor es losging, nach Hause gefahren. Geduld muss man bei diesem Sport haben - viel Geduld!
Also: Ich mag nicht mehr ... warten. Oder: Ich mag nicht mehr ... aufhören. Aber bestimmt nicht: Ich mag nicht mehr springen.
Meinem Lehrer Henrik tat es irgendwie Leid, dass er mich wieder durchfallen lassen musste. Aber er konnte ja nix dafür, schließlich war ich es ja, der den Sprung verrissen hat. Er meinte ich solle das Positive sehen. Schließlich bin ich in 4.000 Metern Höhe aus einem Flugzeug gesprungen und lebe immer noch! Außerdem muss ich ruhiger werden und soll mir mehr Zeit lassen. Das ist sehr leicht gesagt, befindet man sich da oben doch in einer Situation, die ich nicht gerade als alltagsgerecht bezeichnen würde.
Annette hatte schon Angst, dass ich die Lust an der Sache verliere und "drohte" mir damit mich persönlich zum Flugplatz zu zerren. Ich wäre auch nicht der Erste dem das passiert ist. Und wenn schon - die Lust verliere ich so schnell nicht daran. Dafür macht mir das echt zu viel Spaß, als dass ich so leicht aufgeben würde.
Das Einzige was etwas nervt ist die viele Warterei. Am Sonntag habe ich seit 14:00 auf dem Platz gewartet und durfte erst um 18:45 ins Flugzeug einsteigen. Naja, Jan, der auch in meinem Kurs war, erwischte es noch schlimmer. Der war schon um 10:00 Uhr am Platz und ist kurz vor sechs, sprich wenige Minuten bevor es losging, nach Hause gefahren. Geduld muss man bei diesem Sport haben - viel Geduld!
Also: Ich mag nicht mehr ... warten. Oder: Ich mag nicht mehr ... aufhören. Aber bestimmt nicht: Ich mag nicht mehr springen.
24. Juni 2009
Drehwurm
Am frühen Nachmittag letzten Sonntag stand direkt nach meinem dritten Sprung dann auch schon Level 4 an. Gerademal eine Load lag dazwischen und das Wetter wurde immer besser. Es handelte sich um eine Anschluss-Load, das bedeutet man wartet quasi neben der Start- und Landebahn auf's Flugzeug und steigt dann direkt ein. Der Level-4-Sprung ist der erste Sprung mit nur noch einem Lehrer.
Ich bin wieder mit Sven gesprungen, der mich schon auf meinem dritten Sprung begleitete. Die Aufgabe diesmal war: 1 Beobachtungskreis, dann lässt der Lehrer los und bewegt sich vor einen. Der Lehrer gibt eine Richtung vor in die man sich 90° drehen soll. Man prüft den Höhenmesser und dreht sich zurück. Das wird bis 2.500 Meter wiederholt.
Das erste Aufregende an dem Sprung war der Exit. Stand bisher zwischen Abgrund, Flugzeugschwelle und einem selbst der zweite Lehrer, war jetzt nix mehr da und man hatte nur Luft neben sich. Beim Absprung haben wir uns dann einmal überschlagen. Das habe ich allerdings kaum wahrgenommen - Sven hat es mir hinterher erzählt. Man selbst benötigt gerne mal zwei, drei Sekunden um sich im Freifall zu orientieren.
Der Beobachtungskreis war ok und dann ging's los mit den Drehungen. Sven lies los und bewegte sich vor mich. Zunächst habe ich mich 90° nach rechts gedreht, gestoppt, die Höhe abgelesen und wieder zurück gedreht. Alles bestens. Dann war eine Drehung nach links dran. Ich habe angefangen zu drehen und wollte stoppen. Doch statt anzuhalten habe ich mich nur noch schneller gedreht. Nach wenigen Umdrehungen spürte ich dann, dass Sven sich mein rechtes Bein gekrallt hatte um die unfreiwillige Drehung aufzuhalten. Er gab mir das Zeichen für mehr Hohlkreuz und da waren wir auch schon unter 2.500 Meter. Es folgten also keine weiteren Übungen. Bei 1.500 habe ich dann gepullt.
Nach der Schirmöffnung musste ich dann meine erste Mini-Störung am Schirm feststellen. Zwei meiner Fangleinen hatten sich ineinander verdreht. Ich habe zunächst versucht durch so genanntes Pumpen die Verdrehung zu beheben. Dabei zieht man die Bremsen voll durch und "pumpt" ein paar mal zwischen halber und voller Bremse. Das half nicht, also habe ich erstmal die Funktionsweise des Schirms getestet, so wie ich es gelernt hatte: 90° Kurve nach links, 180° Grad nach rechts und schließlich eine Vollbremsung. Dabei immer die Kappe im Auge behalten. Wäre ein Problem aufgetreten hätte man in der Höhe von ca. 1.100 Metern noch lange genug Zeit gehabt, den Notfallplan - sprich die Reserve - zu ziehen. War aber nicht nötig, denn es funktionierte alles.
Beim Debriefing erklärte Sven mir dann warum ich in eine unkontrollierte Drehung geraten bin. Ich hatte die stabile Freifallhaltung verloren: meine Beine waren zu kurz und mein Hohlkreuz (Arch) zu schwach ausgeprägt. Ich hätte die Drehung selbst unter Kontrolle bringen können, wenn ich ins Arch gegangen wäre und die Beine ausgestreckt hätte. Jetzt weiß ich es. So muss ich den vierten Level leider noch einmal wiederholen, aber was soll's. Es ist ja schließlich noch kein Meister vom Himmel gefallen! Und es gibt wohl keine Sportart bei der diese Redewendung passender wäre ;-)
Ich bin wieder mit Sven gesprungen, der mich schon auf meinem dritten Sprung begleitete. Die Aufgabe diesmal war: 1 Beobachtungskreis, dann lässt der Lehrer los und bewegt sich vor einen. Der Lehrer gibt eine Richtung vor in die man sich 90° drehen soll. Man prüft den Höhenmesser und dreht sich zurück. Das wird bis 2.500 Meter wiederholt.
Das erste Aufregende an dem Sprung war der Exit. Stand bisher zwischen Abgrund, Flugzeugschwelle und einem selbst der zweite Lehrer, war jetzt nix mehr da und man hatte nur Luft neben sich. Beim Absprung haben wir uns dann einmal überschlagen. Das habe ich allerdings kaum wahrgenommen - Sven hat es mir hinterher erzählt. Man selbst benötigt gerne mal zwei, drei Sekunden um sich im Freifall zu orientieren.
Der Beobachtungskreis war ok und dann ging's los mit den Drehungen. Sven lies los und bewegte sich vor mich. Zunächst habe ich mich 90° nach rechts gedreht, gestoppt, die Höhe abgelesen und wieder zurück gedreht. Alles bestens. Dann war eine Drehung nach links dran. Ich habe angefangen zu drehen und wollte stoppen. Doch statt anzuhalten habe ich mich nur noch schneller gedreht. Nach wenigen Umdrehungen spürte ich dann, dass Sven sich mein rechtes Bein gekrallt hatte um die unfreiwillige Drehung aufzuhalten. Er gab mir das Zeichen für mehr Hohlkreuz und da waren wir auch schon unter 2.500 Meter. Es folgten also keine weiteren Übungen. Bei 1.500 habe ich dann gepullt.
Nach der Schirmöffnung musste ich dann meine erste Mini-Störung am Schirm feststellen. Zwei meiner Fangleinen hatten sich ineinander verdreht. Ich habe zunächst versucht durch so genanntes Pumpen die Verdrehung zu beheben. Dabei zieht man die Bremsen voll durch und "pumpt" ein paar mal zwischen halber und voller Bremse. Das half nicht, also habe ich erstmal die Funktionsweise des Schirms getestet, so wie ich es gelernt hatte: 90° Kurve nach links, 180° Grad nach rechts und schließlich eine Vollbremsung. Dabei immer die Kappe im Auge behalten. Wäre ein Problem aufgetreten hätte man in der Höhe von ca. 1.100 Metern noch lange genug Zeit gehabt, den Notfallplan - sprich die Reserve - zu ziehen. War aber nicht nötig, denn es funktionierte alles.
Beim Debriefing erklärte Sven mir dann warum ich in eine unkontrollierte Drehung geraten bin. Ich hatte die stabile Freifallhaltung verloren: meine Beine waren zu kurz und mein Hohlkreuz (Arch) zu schwach ausgeprägt. Ich hätte die Drehung selbst unter Kontrolle bringen können, wenn ich ins Arch gegangen wäre und die Beine ausgestreckt hätte. Jetzt weiß ich es. So muss ich den vierten Level leider noch einmal wiederholen, aber was soll's. Es ist ja schließlich noch kein Meister vom Himmel gefallen! Und es gibt wohl keine Sportart bei der diese Redewendung passender wäre ;-)
22. Juni 2009
Release und Regrip
Letzten Sonntag um 9 Uhr habe ich nochmal in Hartenholm angerufen, ob ich denn heute springen könnte. Die Lehrer wollten aber erstmal die erste Load abwarten und ich sollte mich gegen 10:30 Uhr nochmal melden. Ich wartete also ungeduldig zu Hause, dass die einderthalb Stunden vorbei gingen als mich um ca. 10 Uhr Nadine anrief, dass es losgehen kann. Ohne Zeit zu verlieren habe ich mich auf den Weg nach Hartenholm gemacht.
Dort angekommen musste ich noch ein wenig warten bis zwei Lehrer Zeit für mich hatten. Für diesen Sprung hatte ich Sven und Ralph an meiner Seite. Sven gab mir dann das Level-3-Briefing: nach dem Exit sollte ein Beobachtungskreis und anschließend ein Scheingriff absolviert werden. Dann lassen nacheinander beide Lehrer los und man fällt alleine. Bei ca 2.000 Metern docken die Lehrer wieder an. Pull und fertig.
Ich war aufgeregt, schließlich würde ich das erste Mal ohne den zusätzlichen Halt der Lehrer Richtung Erdboden fallen. Der Sprung verlief dann viel besser als ich erwartet hatte. Zwar war das Gefühl nach dem "Release" etwas schwammig, aber ich habe es selbst geschafft stabil zu bleiben. Nachdem "Regrip" habe ich dann selbst gepullt. Ein ziemlich guter Sprung, wäre da nicht die Landung gewesen. Ich habe etwas zu früh geflared - so nennt man die Vollbremse bei der Landung kurz vor Bodenkontakt. Dadurch stand ich ein wenig zu hoch in der Luft und bin von dort etwas unsanft auf den Boden geplumst. Zwar konnte ich durch eine elegante Landefallrolle Schlimmeres verhindern, mein linkes Knie schmerzt aber immernoch ein wenig.
Das tolle an dem Sprung war, dass Ralph eine Videokamera dabei hatte und den Freifall komplett aufgenommen hat. So konnten wir hinterher am Bildschirm genau besprechen was ich an meiner Freifallhaltung noch verbessern muss. Das Video bekomme ich leider erst nach meiner AFF-Ausbildung, dann als gesammelte Werke, wenn noch mehr aufgenommen werden. Sobald ich es habe, wird es natürlich auch hier zu sehen sein.
Eine Sache hat mich dann gestern noch besonders gefreut. Eine Springerin sprach mich auf diesen Blog an und das obwohl ich bis jetzt noch niemanden dort etwas davon erzählt habe. Ich möchte also ganz herzlich Steffi grüßen, die diesen Blog als erste Leserin selbst entdeckt hat :-) Ich freue mich, wenn ihr mich darauf ansprecht oder hier einen Kommentar schreibt und es motiviert mich unheimlich auch weiterhin hier von meinen Erlebnissen zu berichten.
Dort angekommen musste ich noch ein wenig warten bis zwei Lehrer Zeit für mich hatten. Für diesen Sprung hatte ich Sven und Ralph an meiner Seite. Sven gab mir dann das Level-3-Briefing: nach dem Exit sollte ein Beobachtungskreis und anschließend ein Scheingriff absolviert werden. Dann lassen nacheinander beide Lehrer los und man fällt alleine. Bei ca 2.000 Metern docken die Lehrer wieder an. Pull und fertig.
Ich war aufgeregt, schließlich würde ich das erste Mal ohne den zusätzlichen Halt der Lehrer Richtung Erdboden fallen. Der Sprung verlief dann viel besser als ich erwartet hatte. Zwar war das Gefühl nach dem "Release" etwas schwammig, aber ich habe es selbst geschafft stabil zu bleiben. Nachdem "Regrip" habe ich dann selbst gepullt. Ein ziemlich guter Sprung, wäre da nicht die Landung gewesen. Ich habe etwas zu früh geflared - so nennt man die Vollbremse bei der Landung kurz vor Bodenkontakt. Dadurch stand ich ein wenig zu hoch in der Luft und bin von dort etwas unsanft auf den Boden geplumst. Zwar konnte ich durch eine elegante Landefallrolle Schlimmeres verhindern, mein linkes Knie schmerzt aber immernoch ein wenig.
Das tolle an dem Sprung war, dass Ralph eine Videokamera dabei hatte und den Freifall komplett aufgenommen hat. So konnten wir hinterher am Bildschirm genau besprechen was ich an meiner Freifallhaltung noch verbessern muss. Das Video bekomme ich leider erst nach meiner AFF-Ausbildung, dann als gesammelte Werke, wenn noch mehr aufgenommen werden. Sobald ich es habe, wird es natürlich auch hier zu sehen sein.
Eine Sache hat mich dann gestern noch besonders gefreut. Eine Springerin sprach mich auf diesen Blog an und das obwohl ich bis jetzt noch niemanden dort etwas davon erzählt habe. Ich möchte also ganz herzlich Steffi grüßen, die diesen Blog als erste Leserin selbst entdeckt hat :-) Ich freue mich, wenn ihr mich darauf ansprecht oder hier einen Kommentar schreibt und es motiviert mich unheimlich auch weiterhin hier von meinen Erlebnissen zu berichten.
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