2. August 2009

Relative Work

Seit meinem letzten Eintrag konnte ich fünf weitere Sprünge machen, die allesamt viel Spaß gebracht haben. Am Freitag abend habe ich einen weiteren Solosprung bei bestem Wetter gemacht. Ganz oben in der Luft konnte ich im Prinzip ganz Schleswig-Holstein überblicken. Ich konnte im Freifall die Landeshauptstadt Kiel sehen und direkt dahinter die Ostsee. Dann habe ich mich um ungefähr 180° gedreht und konnte die Nordsee sehen und wie sich darin die Sonne spiegelte. Absolut genial, so etwas gibt's nicht beim Hallen-Halma.

Die vier anderen Sprünge, von denen ich einen ebenfalls am Freitag und drei gestern absolviert habe, waren allesamt 1-on-1 Sprünge (sprich: One on one), die auch zur Ausbildung gehören. Bei diesen Sprüngen springt man wieder mit je einem Lehrer und übt sich relativ im Freifall zu bewegen. Das bedeutet man muss durch leichte Änderungen der Körperhaltung zum Beispiel versuchen sich relativ zum Mitspringer nach oben oder unten zu bewegen. Außerdem ist das Ziel den anderen anzufliegen. Die Sprünge sind die ersten Übungen zum Formationsspringen oder, wie es im Fachjargon heißt, Relative Work, kurz: RW.


Der Exit bei den 1-on-1 Sprüngen ist gelinkt, das heißt man hält sich in der Tür fest und springt gemeinsam heraus. Bei drei der Sprünge stand ich draußen am Flugzeug und der Lehrer hielt mich von innen fest. Da das Flugzeug auch ordentlich Fahrt macht ist es draußen ziemlich windig und beim ersten Mal wäre ich fast herausgefallen, konnte mich aber grad noch festhalten.

Die Arbeit im Freifall ist dann viel schwieriger als man sich das vorstellt. Jede kleine falsche Bewegung die man macht, treibt einen meist weg vom Ziel statt dahin. Gerade beim Greifen des anderen ist das etwas tricky, denn in dem Moment wo man die Arme ausstreckt um zuzugreifen, entfernt man sich wieder. Beim letzten der vier Sprünge klappte es dann schließlich sehr gut, man gewöhnt sich halt auch daran. Am Ende eines solchen Sprungs, kurz bevor man den Schirm öffnet, separiert man. Das bedeutet man dreht sich in entgegengesetzte Richtungen und trackt nach vorne weg. Damit stellt man sicher, dass man bei der Öffnung allein ist und dabei nix schief geht.

Von einem Sprung gibt es auch Fotos, naja vom Schirmflug und der Landung zumindest:



Und nach dem Sprung kommt der anstrengenste Teil, der Schirm will nämlich auch wieder eingepackt werden.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Kommentare werden von mir erst überprüft, bevor sie veröffentlicht werden. Ich bemühe mich das so schnell wie möglich hinzubekommen, seid mir aber bitte nicht böse, wenn's mal etwas dauert.
Spam und Werbung sind natürlich nicht erwünscht und werden von mir gnadenlos gelöscht.