25. August 2009

Ein Meer aus Wolken

Letzten Sonntag habe ich drei Sprünge aus 4.000 Metern gemacht und die hinterließen so viele Eindrücke, dass ich gar nicht weiß wo ich anfangen soll zu erzählen. Das Beste war der erste Sprung an dem Tag. Schon im Steigflug vielen mir einige Wolken auf, die sich zwischen 1.800 und 2.300 Metern Höhe regelrecht auftürmten. Genau so wie man es an sonnigen Tagen kennt.

Beim Sprung habe ich dann einen ganz normalen Dive Exit gemacht. Nachdem der bei meinem letzten Höhenabbausprung nicht ganz einwandfrei geklappt hatte, wollte ich das nochmal üben. Diesmal funktionierte alles, so wie ich es wollte. Im Freifall habe ich dann einige Saltos und Rollen gemacht - das macht ja so viel Spaß - bis ich dann in ca. 2.500 Metern den Wolken immer näher kam. Ich habe einfach das Bild genossen. Während ich vor mir Richtung Horizont schon Wolken sehen konnte, war die Wolke direkt unter mir noch wenige hundert Meter entfernt. Bei 2.100 Metern tauchte ich dann in die Wolken ein, bis in 1.700 Metern langsam der Grund wieder auftauchte. In der Wolke selbst ist es eher unspektakulär: man sieht nix, oben, unten, vorne, hinten, überall nur weiß.

Die beiden anderen Sprünge an dem Tag machte ich mit einem für mich neuen Schirm. Bisher bin ich immer mit Schülergurtzeugen gesprungen, mit Kappen die zwischen 240 und 260 sqrft (Squarefeet) groß waren. Jetzt bekam ich einen Schirm der 210 sqrft groß war und damit etwas schneller. Zudem sind die Schülersysteme so ausgelegt, dass man bei der Landung nicht in den so genannten Stall kommen kann, dabei verliert der Schirm durch zu frühes Flaren seine Tragfähigkeit und man fällt zu Boden. Ich hatte also logischerweise den Rat von den Lehrern bekommen lieber etwas zu spät als zu früh zu flaren. Das tat ich dann auch und schon saß ich bei der Landung auf dem Allerwertesten.

Beim letzten Sprung des Tages habe ich beim Exit mal die Augen zu gemacht. Das war ein lustiges Gefühl, ich merkte beim Absprung viel intensiver als sonst was der Wind mit meinem Körper anstellte. Außerdem hatte ich bei diesem Sprung eine leichte Öffnungsstörung - einen Line Twist, oder auf deutsch: eine Fangleinenverdrehung.

Diese wird in der Regel dadurch verursacht, dass man sich während der Öffnungsphase noch dreht. Das Ergebnis: die Kappe geht nicht ganz auf und die Leinen sind um einander bis zu den Tragegurten verdreht. Korrigieren kann man die Störung indem man die Tragegurte auseinander drückt und mit den Beinen Schwung holt, um den Körper in die entgegengesetzte Richtung zu drehen. Gelingt es dadurch nicht den Twist zu lösen, bleibt nur noch die Reserve als letzte Option. Ich habe es glücklicherweise geschafft den Schirm zu entdrehen und konnte dann sicher landen, allerdings wieder auf dem Hintern.

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