26. Mai 2010

Eine Stunde im freien Fall

Fast drei Wochen war er her, mein letzter Sprung. Leider meint es der Wettergott dieses Jahr bisher nicht besonders gut mit den Fallschirmspringern. Es gab viel schlechtes Wetter und so war am Wochenende die Freude groß, als endlich mal wieder gesprungen werden konnte. Bereits am Freitag war schönes Wetter und so bin ich zwischen Arbeitsalltag und Junggesellenabschied noch für einen Sprung mit Matthias am Platz gewesen.

Wir hatten uns den Arbeitssprung vorgenommen und die Arbeit gab's dann auch tatsächlich. Allerdings bestand die nicht wie geplant im Abarbeiten von Punkten, sondern vielmehr darin nach dem Exit die richtige Bauchlage einzunehmen. Nach reichlich 15 Sekunden Luftkampf blieb uns nix anderes übrig als das Release und uns einzeln zu stabilisieren. Ab da funktionierte der Sprung dann auch einigermaßen - wir haben einen Durchgang geschafft und waren am Ende beim Star. Als wir zurück am Boden die nach uns folgenden Springer nach unserem Exit interviewten, blieben die ganz diplomatisch und behaupteten, sie hätten ihn nicht gesehen - puh!

Am Samstag hatte ich schon was anderes vor und so war ich erst am Sonntag wieder in Hartenholm und konnte noch drei schöne Sprünge machen. Der erste war ein 2er mit Sandra. Das war unser erster gemeinsamer Sprung, daher hatten wir uns relativ einfaches Programm vorgenommen. Wir wollten erstmal das Level halten und dann immer jeder 360° drehen und zwischendurch zum Star zusammengehen. Das klappte auch gar nicht schlecht, wir haben es gut geschafft das Level zu halten. Leider kam dann eine fette Wolke zwischen 2.800 und 1.800 Metern, so dass wir uns nicht mehr richtig sehen konnten.

Nachdem ich einmal alleine gesprungen war, bin ich mit Sarah und Michael zusammen zum Abschluss in der Sunset-Load gewesen. Sarah und ich sind gelinkt aus dem Flugzeug raus und Michael ist direkt hinterher gesprungen. Bei ungefähr 2.800 Metern waren wir alle drei stabil zum Star zusammen. Dann haben wir uns losgelassen jeder 360° um sich selbst gedreht und sind wieder zum Star zusammengeflogen. Das hat richtig gut geklappt, so dass wir uns noch einmal anlächeln konnten, bevor wir dann auseinander getrackt sind.

Während des Wochenendes habe ich mit meinem 69sten Sprung dann auch die Marke von einer Stunde aufaddierter Freifallzeit durchbrochen. Und so war es trotz des überaus schlechten Wetters am Montag dennoch ein schönes Pfingstwochenende mit super Sprüngen.

6. Mai 2010

Arbeitssprung

Ich habe viel überlegt, wie ich diesen Artikel schreiben soll. Das tue ich eigentlich nicht, sondern ich schreibe in der Regel einfach drauf los. Das liegt daran, dass die Springergemeinde in Hartenholm einen schweren Verlust zu beklagen hat. Am letzten Samstag verstarb unser Springerkollege und erster Vorsitzender des Vereins Norbert überraschend an einem Herzinfarkt. Am Sonntag wurde der Sprungbetrieb wieder aufgenommen, ich denke es wäre in seinem Sinne gewesen.

Ich habe einen 2er-RW-Sprung mit Steffi gemacht und wir haben den so genannten "Arbeitssprung" gemacht. Der Ablauf dabei sieht folgendermaßen aus: die erste Figur ist der Star, den wir auch gelinkt aus dem Flugzeug gemacht haben. Dann kommt das Open Accordion auf der rechten Seite dran. Das kann man sich so vorstellen, als wenn man sich die Hand gibt, man berührt sich gegenseitig am rechten Unterarm. Dann folgt das Open Accordion auf der linken Seite. Anschließend zweimal das Compressed Accordion erst rechts und dann links. Beim Compressed Accordion berührt man jeweils das Bein des anderen mit der Hand. Abschließend drehen sich beide um 360°, bevor man dann wieder mit dem Star von vorn anfängt.

Steffi war vor dem Sprung sehr optimistisch, dass wir mindestens einmal mit dem Programm durchkommen, ich hatte da ganz ehrlich meine Zweifel. Naja, sie sollte Recht behalten und der Sprung hat viel besser geklappt, als ich es erwartet hatte. Wir haben drei komplette Durchläufe geschafft, das bedeutet im Schnitt alle vier Sekunden ein Punkt. Es war ein sehr schöner Sprung - danke Steffi!