Die Solosprünge Nummer 2 und 3 habe ich gestern erfolgreich hinter mich gebracht. Auch bei diesen beiden Sprüngen ging es hauptsächlich darum sich an den Freifall zu gewöhnen. Für den zweiten Sprung hatte ich keine besondere Aufgabe zu erledigen. Das Besondere an dem Sprung war, dass ich als letztes aus dem Flugzeug gesprungen bin.
Die Exit-Reihenfolge wird bereits am Boden genau geplant und entsprechend in umgekehrter Reihenfolge steigt man dann ins Flugzeug ein. Für die Festlegung der Reihenfolge gelten diese Regeln: Springer, die hoch pullen springen nach Springern, die niedrig pullen. Damit ist sichergestellt, dass ein Springer im Freifall nicht an einer geöffneten Kappe vorbei muss. Das bedeutet auch, dass man beim Einstieg ins Flugzeug schon genau weiß, wann man den Schirm öffnet. Die zweite Regel ist, dass Gruppen vor Einzelspringern den Flieger verlassen. Ganz am Ende kommen die Tandems, weil die sehr hoch pullen. Da Schüler als Einzelkämpfer unterwegs sind und relativ hoch ziehen, passiert es häufig, dass diese zum Schluss das Flugzeug verlassen, sofern keine Tandems im Flugzeug sind.
Beim dritten Solosprung hatte ich dann zwei kleine Aufgaben. Ich sollte nach dem Exit innerhalb von 5 Sekunden stabil werden und einen Scheingriff machen. Und ich wollte 90° Drehungen üben, bei denen ich nicht nur die Arme, sondern auch die Beine zur Untestützung benutze. Naja, der stabile Exit hat nicht wirklich funktioniert. Ich habe mich ein oder zweimal seitwärts überschlagen und gedreht, bis ich dann endlich stabil wurde. Das erste mal bei 3.600 Metern auf den Höhenmesser geschaut, habe ich demzufolge länger als 5 Sekunden gebraucht. Die Drehungen mit den Beinen haben dagegen sehr gut funktioniert. Zudem konnte ich trotz der etwas schlechten Sicht einige Wolken am Horizont sehen, die durch die untergehende Sonne knallrot leuchteten.
Zwei weitere Premieren gab es bei diesem Sprung. Ich bin das erste mal mit einem Schirm gesprungen, den ich selbst gepackt hatte. Bisher mussten immer andere Schüler meine Packkünste ausbaden. Außerdem war es der erste Sprung ohne Funkgerät. Ich musste also allein den Sprungplatz richtig anfliegen und landen. Ich glaube ein wenig werde ich das "Herzlich Willkommen am Himmel von Hartenholm!" von Spörli vermissen, wie er oftmals die Schüler nach der Schirmöffnung über Funk begrüßt. Die Landung habe ich gut hinbekommen und so ging der Vermerk "Off Radio" in meine Schülerakte ein und ich kann das Funkgerät in Zukunft am Boden lassen.
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