27. April 2011

11way Speedstar

Am vergangenen Osterwochende war 1-A-Sahnewetter zum Fallschirmspringen. Nicht weiter verwunderlich also, dass wiedermal jede Menge Freizeit auf der Dropzone investiert wurde. So kamen am Ende 14 Sprünge in Hartenholm und Hohenlockstedt zusammen. Dabei viele RW Sprünge mit drei, vier und mehr Leuten, die allesamt viel Spaß gemacht haben.

Zum Abschluss stand am Ostermontag in der Sunset-Load ein 11-Way-Speedstar an. Das funktioniert so, dass alle Springer, die teilnehmen ungelinkt aus dem Flugzeug springen und versuchen zum Stern zusammen zu fliegen. In unserem Fall waren das 11 Leute. Dabei fliegen die untersten beiden sich zuerst an und bilden die Basis. Alle anderen versuchen dann an diese Basis heranzukommen und an irgendeiner Stelle den Kreis zu vergrößern, indem sie hinfliegen, sich zwei Arme schnappen und an besagter Stelle hineindrängeln.

Es gibt bei so einer Aktion zwei Situationen, die es zu vermeiden gilt. Erstens darf man nicht tiefer sein, als die Basis. Denn je mehr Leute im Stern sind, desto langsamer fällt dieser. Als Einzelspringer hat man dann kaum noch eine Chance sich wieder nach oben zu arbeiten. Das zweite Problem besteht im über- oder unterfliegen der Basis. Passiert das in zu geringem Abstand, gerät ein Springer in den Windschatten des anderen und fällt auf diesen drauf. Dadurch wird die ganze Basis zerbombt.

Unser Versuch 11 Leute zusammen zu bringen war gar nicht schlecht. Acht Springerinnen und Springern ist es gelungen, zwei waren zu tief und der letzte hat's zerbombt. Aber seht selbst, es ist der erste der drei Sprünge in diesem Video:

3. April 2011

Sevilla Video

Insgesamt etwa 4 Stunden Videomaterial haben wir aus Sevilla mitgebracht. Mit dabei diverse Funjumps, aber auch einige Versuche etwas Anspruchsvolles in die Luft zu bringen. Alle Highlights habe ich mal in einem mundgerechtem Schnipsel von 10 Minuten Länge zusammengeschnitten. Ich hoffe ihr habt Spaß daran:

29. März 2011

In Kiel aus der Do

Sonntag war wieder mal herrliches Wetter zum Springen. Es hätte zwar 10 Grad wärmer sein können, aber man will ja nicht pingelig sein. Bis 14:00 ging was in Holo, also bin ich dahin und hab einen Sprung gemacht. Hartenholmer Arbeitssprung mit Carsten. Dann stand der Flieger leider nicht weiter zur Verfügung und wir überlegten uns, was wir denn mit dem angefangenen Tag anstellen könnten.

Schließlich sind Gio, Schmiddl, Carsten und ich noch rüber nach Kiel gefahren, denn da ging auch was. Skydive Kiel ist ein kleiner, netter Verein, der das ganze Jahr durchgehend springt. Das wirklich spannende in Kiel ist allerdings das Flugzeug mit dem abgesetzt wird. Es handelt sich dabei um eine alte Dornier Do 27 A-4, gebaut im Jahre 1960.



Schon der Steigflug mit der alten Lady ist ein Erlebnis. Ganz ruhig und gemächlich geht es in 20 Minuten auf 1.500 Meter. Dabei kann man mit 5 Springern relativ gemütlich sitzen.

Nicht zu verachten ist außerdem die Aussicht über die Landeshauptstadt. Der Flugplatz Kiel-Holtenau liegt direkt an der Kieler Förde und am Eingang zum Nord-Ostsee-Kanal. Man kann bis zur Ostsee gucken und auch Laboe ist zu sehen. Interessant ist auch die Schleuse am Eingang zum Kanal. Im Prinzip ist die Zeit am Schirm viel zu kurz, als dass man sich alles bei einem Sprung anschauen könnte.

Der Blick raus auf die die Kieler Bucht und Laboe:


Und der Blick auf den NOK und die Schleuse:


Alles in allem ein toller Tag, nur mein Schirm war ein bisschen zickig: zwei Sprünge und zweimal einen Twist drin gehabt. Scheint wohl ein Fall von PMS gewesen zu sein, nur war mir bisher nicht klar, dass es das auch bei Fallschirmen gibt. Nach etwas Gestrampel war der Twist dann auch raus und der Schirm brav und hat mich sicher auf den Boden zurück gebracht. Ein paar liebe Worte beim Einpacken und alles ist wieder gut :-)

21. März 2011

Rhönrad

Zwei Wochen Skydiver-Urlaub in Sevilla sind am Wochenende vorbei gegangen und wir sind wieder zurück im gut 20 Grad kälterem Hamburg. Das Wetter in Spanien hat in der zweiten Woche ordentlich zugelegt, so dass wir von sunrise bis sunset springen konnten. Das Lebensmotto "eat-sleep-skydive-repeat" fand endlich mal Anwendung und so bin ich insgesamt auf 40 Sprünge in zwei Wochen gekommen. Eine ordentliche Zahl und ich bin durchaus zufrieden damit. Für weitere Blog-Artikel blieb allerdings keine Zeit. Daher werde ich versuchen in den nächsten Tagen bis Wochen noch ein paar Dinge zu schreiben.

Wie zum Beispiel über ein Dreier-Rhönrad, das Gerald und Carsten mit mir gemeinsam an einem der Tage aus der Dornier herausgezogen haben. Das funktioniert so, dass man bereits beim Exit seinem jeweiligen Vordermann an die Beine packt und den so entstehenden Klumpen (im Optimalfall ein Kreis) aus dem Flugzeug rollt. Die ganze Chose rotiert dann immer schneller um die eigene Achse bis man es nicht mehr halten kann, einer los lässt und alle in verschiedene Richtungen geschleudert werden. Der Aufbau sieht etwas merkwürdig aus und die restlichen Springer in der Maschine schauen kurz komisch, was man denn da so vor hat, es macht dafür echt viel Spaß.

Den Sprung hatten wir drei uns schon länger vorgenommen, mussten ihn jedoch aufgrund des Wetters um einige Tage verschieben. Am Ende hat es dann doch noch geklappt. Alex war so nett und hat den Videomann gespielt. Aus seinen und meinen Videoaufnahmen habe ich ein kleines Video zusammengeschnitten:

13. März 2011

Weather hold

Heute und gestern war das Wetter hier in Sevilla nicht so wie man sich das für Südspanien vorstellt. Davon unbeeindruckt haben wir fast die gesamte Zeit auf der Dropzone verbracht. Dort hörte man häufiger, dass wir gerade auf "Weather hold" sind, es gerade aufgrund des Wetters nicht gesprungen werden kann. Zwischendurch gab es jedoch auch einige aufgelockerte Abschnitte, so dass einige Loads möglich waren. Da viele Wolken am Himmel waren, gab es dann bei den Sprüngen einen unheimlich schönen Ausblick.

Gestern vier und heute zwei Sprünge, waren für das schlechte Wetter eine einigermaßen befriedigende Bilanz. Morgen soll es leider noch einmal schlechter werden, aber dann am Dienstag geht es wieder bergauf. Da ich inzwischen auch meinen 200sten Sprung gemacht habe, darf ich nun auch auf diesem Platz meine Kamera mitnehmen. Hier ein paar Bilder von den letzten beiden Tagen.

Sebastian beim Exit:


Ein toller 3-way zwischen den Wolken:


In der letzten Load des Tages, der Sunset haben wir dann noch den 100sten Sprung von Schmiddl mit nem schönen 5-way zelebriert. Das sah schon echt schick aus als die Sonnenstrahlen der untergehenden Sonne durch die Wolken durchstachen und darüber hinweg schienen.



Ein schöner Sprung zum Abschluss des Tages. Nun heißt es durchhalten und auf besseres Wetter hoffen.

8. März 2011

Springen in Spanien

Letzten Samstag sind wir in Sevilla angekommen und gestern war der erste Tag an dem man so richtig gut springen konnte. Strahlend blauer Himmel und angenehme 25 Grad am Boden sind ideale Bedingungen. Die Dropzone bei Skydive Spain in einem Vorort von Sevilla ist etwa 20 Autominuten von unserem Apartmenthotel entfernt. Früh um halb 10 haben wir uns mit Sack und Pack auf den Weg gemacht um möglichst viele Sprünge zu machen.

Die Dropzone bietet dazu ideale Bedingungen. Alles ist zwar gar nicht so groß aber sehr gut organisiert. Das beste sind die beiden Absetzflugzeuge, die dort zum Einsatz kommen. Es sind zwei Donier G92 mit den Kennungen HA-VOC und EC-KTC. Die Dos haben je zwei Propellertriebwerke mit ordentlich Power und können damit 15 Springer in gerade mal 15 Minuten auf 4.500 Meter bringen. Es werden quasi permanent Anschlußloads geflogen und wenn eine Maschine mal zum Tanken muss wird kurzerhand auf die zweite gewechselt. Das alles führt dazu, dass man sich in der Regel bereits 20 Minuten nach dem Eintragen in der Luft befindet. Denn selbst wenn die nächste Load voll ist, dauert es maximal 30 Minuten bis man dran kommt, meist geht es aber schneller.


Es gibt nur wenige Momente, an dem beide Maschinen am Boden stehen:


Insgesamt bin ich gestern 5 mal in die Luft gekommen, wobei die ersten vier Sprünge im Prinzip ohne Pause aufeinander folgten. Alles schöne RW-Sprünge mit verschiedenen Leuten und endlich wieder die rauschende Luft im Freifall, die einem um die Nase weht, ohne dass es schmerzt, weil es zu kalt ist. Mit jedem Sprung klappte es besser und ich kam wieder rein, wie man so schön sagt. Ein Zweier mit Schmiddl - Open Accordions und Drehungen mit 10 Punkten, ein Zweier mit Sebastian - Salto - Compressed Accordion - 5 Punkte, Zweier mit Mike, Dreier mit Rainer und Sebastian und nen Zweier mit Carsten, so die Bilanz des Tages.

Heute hat sich leider ne fette Regenwolke über Sevilla breit gemacht und es geht überhaupt nix, auch morgen sind die Aussichten eher trübe, aber wir sind noch optimistisch. Für Donnerstag ist dann wieder bestes Wetter vorausgesagt, dann geht's weiter.

22. Februar 2011

Jumps in Holo

Lange ist es nicht mehr hin und die Saison geht endlich wieder los. In nicht einmal mehr zwei Wochen geht es auf in den Skydiver-Urlaub nach Sevilla. Um die Zeit bis dahin zu überbrücken schaut man sich als Fallschirmspringer gerne die Videos aus der letzten Saison an.

So wie dieses hier zum Beispiel von einigen Sprüngen an einem schönen Tag im Oktober letzten Jahres am Hungrigen Wolf, dass ich bisher den Lesern dieses Blogs vorenthalten habe. Viel Spaß damit und in zwei Wochen gibt's an dieser Stelle dann wieder mehr zum Thema Skydiving.

30. Januar 2011

Winter-Dive

Mein letzter Sprung, beim Abschluss-Scramble in Hartenholm, ist jetzt schon drei Monate her. Zumindest war es bis gestern so. Denn gestern wurde die Funky-Caravan der Yuus für zwei Loads aus dem Hangar gerollt. Aber die Geschichte der Reihe nach.

Am Freitag nachmittag postete Achmed auf Facebook, dass das Wetter am Wochenende gut werden soll und das doch die Gelegenheit wäre, spontan ein paar Springer in die Luft zu bringen. So organisierten sich innerhalb weniger Stunden genug Leute, das Angedachte in die Tat umzusetzen. Treffpunkt war die alte Feuerwehrwache am ausgemusterten Bundeswehr-Flugplatz "Hungriger Wolf", dem Heimatort von Yuu-Skydive.

Am nächsten Morgen rechtzeitig aufgestanden, musste ich bevor ich los konnte erstmal mein Auto von Eis befreien. Mir kam der Gedanke, dass es doch schon ziemlich bescheuert ist, was ich hier vor hatte und das ich mir vermutlich alles Mögliche abfrieren werde. Naja, so schnell mir der Gedanke kam, hatte ich ihn auch schon wieder fallen gelassen. Ist nun mal kein Sport für Handschuhschneeballer.


Am Flugplatz angekommen wurden diese Gedankengänge mit anderen Springern geteilt. Die Meinungen dazu gingen von "Ich glaub Spaß bringt das nicht, man macht es nur, um mal sagen zu können: ich bin bei 30 Grad minus aus 'nem Flugzeug gesprungen." bis "Wir sind halt Extremsportler: da müssen wir durch." Nachdem wir uns alle drei bis sechs Lagen Klamotten übergeworfen hatten, ging die Cessna Caravan mit der Kennung D-FUNK das erste Mal an diesem Tag vollbesetzt in die Luft. Ich hatte glücklicherweise einen Platz direkt an der Tür ergattert, so dass mir schon während des Fluges ständig ein kühles Lüftchen um die Nase wehte. Genau das Richtige an einem heißen Sommertag. Nur leider ist Winter!


Gesprungen bin ich mit Michael und Mathias, wir hatten uns nicht viel vorgenommen außer einmal zum Stern zusammen zu fliegen. Ansonsten wollten wir nur den Sprung genießen und Spaß haben. Und den hatten wir dann auch. Es war schön das Freifallgefühl endlich wieder zu erleben und die Eiseskälte war kurz vergessen. Erst unten am Boden angekommen musste ich feststellen, dass meine Finger an der linken Hand allesamt taub waren, doch es hatte sich gelohnt.


Es ging noch eine zweite Load, dann war Schluss und ein toller Tag ging zu Ende.