18. Juni 2010

Höhe im Ohr

Zu wissen in welcher Höhe man sich gerade befindet ist eines der wichtigsten Dinge während eines Fallschirmsprunges. Okay, ob man im Freifall gerade 3.700 oder 2.800 Meter hoch ist, mag noch ziemlich egal sein. Aber spätestens wenn man in Separationshöhe ist, wenn man mit anderen zusammen springt, ist ein gutes Höhenbewusstsein unverzichtbar. Von der Pullhöhe, also der Höhe in der man den Fallschirm öffnet, mal ganz zu schweigen. Aber auch am offenen Schirm muss man wissen wie weit es noch zum Boden ist, damit man den Landeanflug richtig angehen kann.

Da man die Höhe in der Luft kaum richtig abschätzen kann, trägt jeder Fallschirmspringer einen Höhenmesser am Handgelenk von dem er jederzeit die aktuelle Höhe ablesen kann. Nun hat man, gerade wenn man mit mehreren zusammen springt, nicht ständig die Höhe im Blick, bzw. man will nicht ständig auf den Höhenmesser schauen, weil man sich auch auf den gemeinsamen Flug konzentrieren will. Um dennoch keine wichtigen Momente zu verpassen, gibt es so genannte Höhenwarner.

Höhenwarner sind kleine Geräte, die man im Helm verstaut, und die wie ein Höhenmesser funktionieren. Zusätzlich geben sie in bestimmten einstellbaren Höhen Warntöne ab, die man logischerweise auch dann hört, wenn man gerade nicht auf den Höhenmesser schaut. Vor gut zwei Wochen habe ich mir den Optima2 gekauft, der genau das kann. Dieser Höhenwarner piept bis zu dreimal im freien Fall und ebenfalls bis zu dreimal während der Schirmfahrt in unterschiedlicher Tonhöhe, Frequenz und Lautstärke. Dabei lässt sich die jeweilige Warnhöhe in 10m-Schritten einstellen.

Ich habe meinen Optima2 so eingestellt, dass er das erste Mal in Separationshöhe piept, also in 1.500 Metern, für mich also das Zeichen mit der Formation aufzuhören und mit dem Track zu beginnen. Der zweite Warnton ertönt in 1.100 Metern Höhe - den Track beenden, abwinken und Fallschirm ziehen. Gerade dieser zweite Ton ist sehr nützlich, weil man im Track den Höhenmesser am Handgelenk nicht ablesen kann. Den dritten Warnton habe ich bisher glücklicherweise noch nicht gehört. Er ist auf 500 Meter eingestellt und soll mir sagen: Du solltest ernsthaft darüber nachdenken jetzt die Reserve zu ziehen!

Die drei Warnhöhen im Schirmflug habe ich auf 200m, 150m und 100m eingestellt. Sie helfen mir die Manöver für Gegen-, Quer- und Endanflug rechtzeitig einzuleiten. Ertönt der dritte Warnton wird es Zeit sich für die Landung gegen den Wind zu stellen.

Der Höhenwarner ist ein nützliches Gerät, an das ich mich schnell gewöhnt habe und das echt praktisch ist. Zugleich bringt es zusätzliche Sicherheit, wenn aus irgendeinem Grund mal der Höhenmesser am Handgelenk ausfällt. Das kann zum Beispiel der Fall sein, wenn im falschen Moment die Batterie den Geist aufgibt. Dann hat man ein zweites zuverlässiges Gerät im bzw. am Ohr.

1 Kommentar:

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