23. Juli 2010

Big Pizza

Schon letztes Wochenende haben wir uns in Hartenholm an großen Formationen versucht. Unter Leitung unseres Coaches Klaus sind am Wochenende einige große Pizzen in die Luft gegangen. Man nennt die großen Formationen gerne Pizza, weil sie vom Boden aus eben wie eine aussehen. An einigen der Sprünge habe ich auch mit gemacht und so haben wir am Samstag zwei 5er und einen 6er, sowie am Sonntag einen 9er und einen 7er mit meiner Beteiligung in die Luft gebracht.

Mit meinen nicht einmal 120 Sprüngen war ich dabei der deutlich unerfahrenste Springer und habe meist nicht die allerschwersten Aufgaben bekommen. Eine Herausforderung war es trotzdem, denn ich wollte natürlich nicht die ganze Formation zerbomben. Ist zum Glück auch nicht passiert, es hat sogar richtig viel Spaß gemacht.

Das Wetter an den beiden Tagen war ideal. Einige sehr hohe Wolken färbten den Himmel weiß, so dass man auch vom Boden aus die Formationen sehr gut beobachten konnte. Obwohl es eine durchaus zusammengewürfelte Truppe war, haben die Sprünge doch ziemlich gut funktioniert, finde ich zumindest. Bis auf bei dem 9er haben wir immer mindestens 2-3 Punkte hinbekommen. Von den drei Sprüngen am Freitag habe ich auch ein Video, Alex hatte seine Kamera dabei. Bei dem ersten Video fehlt leider der Ton, aber auf den kommt es auch nicht unbedingt an. Witterungsbedingt hört man bei Fallschirmvideos oftmals eh nur rauschen ;-)

Hier das Video:



PS: Youtube hatte leider etwas gegen die musikalische Untermalung des Videos, daher nur der O-Ton. Merke: keine Lieder von den Foo Fighters in Videos benutzen.

18. Juli 2010

Vanillepudding und Erdbeerjoghurt

Vor einigen Tagen hatte ich ja von meinem 100sten Sprung berichtet. Und darüber, dass mir eine Gesichtspflegepackung der besonderen Art verordnet wurde. Nun, inzwischen sind Beweisfotos der Tortenschlacht aufgetaucht (danke dafür an Stephan) und die möchte ich den Lesern meines Blogs natürlich nicht vorenthalten.


Gerald hat's offensichtlich viel Spaß gemacht und man sieht auch, dass mein rechtes Ohr ordentlich was abgekommen hat:



Naja, zumindest war die Torte ganz lecker und hat nicht nur mir geschmeckt:

13. Juli 2010

Train over Hartenholm

Temparaturen deutlich jenseits der 30° Marke hatten wir letzten Samstag. Dazu wenig bis gar keinen Wind, also optimales Skydiving-Wetter. Naja, gerade beim Packen machte einem die Megahitze schon zu schaffen, so dass einem in der nochmal geschätzte 10° wärmeren Packhalle der Schweiß direkt auf das Gurtzeug tropfte. Aber was soll's, spätestens beim nächsten Sprung wird das T-Shirt ja wieder trocken gepustet.

Als ich gegen Mittag an der Dropzone ankam, hab ich mich direkt in die nächste Load eingetragen. Mit dabei waren Steffi, Matthias und Ebrahim und wir überlegten uns, was wir denn so zu viert machen könnten. Unsere erste Idee von einem 4er Rhönrad haben wir schnell wieder über Bord geworfen, als wir festgestellt haben, dass wir dazu unsere Kombis brauchen. Die braucht es, um sich richtig festzuhalten und wir hatten keine Lust bei der Hitze auch noch in langen Klamotten rumzulaufen. Also haben wir uns etwas gesucht, wozu man keine Griffleisten braucht.

Uns kam dann die Idee eines Train-Exits. Das Ganze muss man sich so vorstellen, dass man wie ein Zug hintereinander sitzt, um dann dabei durch die Luft zu - naja nennen wir es mal "fahren". Jeder sitzt quasi bei seinem Vordermann Huckepack drauf und hält sich an dessen Gurtzeug fest. Da keiner von uns das schon mal in der Größe gemacht hatte, übten wir den Exit schon mal am Mock-up. Matthias vorne, dann ich, Steffi als Dritte und Ebrahim ganz am Ende. Die ersten Versuche deuteten schon auf 'ne Menge Spaß und einiges Chaos hin. Aber wir blieben dabei, es mal zu versuchen.

Im Nachhinein die absolut richtige Entscheidung. Der Versuch klappte und wir haben es geschafft den Zug ungefähr 15 Sekunden lang zu halten. Dabei musste man sich ordentlich am Gurtzeug des anderen festkrallen und wurde ständig in irgendeine Richtung gerissen. Der Bayer würde sagen: a Mordsgaudi. Ebrahim hatte seine Kamera mit und hat das Ganze zum immer-wieder-nacherleben aufgenommen. Hier ist das dazugehörige Video:



Es folgten noch zwei weitere lustige Sprünge an dem Tag und mein Schirm habe ich nach dem letzten Sprung nicht mehr gepackt, sondern nur noch ins Auto geworfen. Zu warm war es und ich habe mir das Packen für einen etwas kühleren Tag aufgehoben. So ist die gute Cayenne erst vor 20 Minuten wieder in ihrem Häuschen verschwunden, ich hoffe die frische Luft hat ihr gut getan ;-)

5. Juli 2010

Kein Uhu mehr

Die Abkürzung Uhu steht sicherlich nicht nur im Fallschirmsport für Unter hundert. Was mein Alter angeht bin ich ein Uhu und auch das Ziel für die eine oder andere Diät dürfte "Uhu" lauten. Bei Skydivern ist man ein Uhu solange man - irgendwie klar - unter Hundert Sprüngen hat. Naja, seit letztem Freitag kann ich - mit ein wenig Stolz - sagen: ich bin kein Uhu mehr.

Der hundertste Sprung ist für viele Fallschirmspringer ein großes Ereignis und dem entsprechend ist damit ein gewisses Ritual verbunden, damit man sich später auch gut daran erinnern kann. Es beginnt logischerweise mit dem hundertsten Sprung für den man sich etwas Schönes ausdenkt. In meinem Fall war das ein 4er mit Sarah, Sandra und Gerald plus Spörli, der das Ganze - sehr cool - auf Video aufgenommen hat. Als Zeitpunkt hatten wir uns Freitag abends die Sunset-Load ausgesucht.

Die Load vorher verzögerte sich leicht und so stand das ganze Projekt kurzzeitig schon auf der Kippe, weil in Hartenholm der Flugplatz um 21:00 schließt und bis dahin das Flugzeug normalerweise wieder am Boden sein muss. Durch einen Deal mit dem Fluglotsen - danke hierfür an Christoph und Maxim - durften wir dann doch noch um 20:56 starten. Der Himmel war inzwischen in ein schönes Rot getaucht.

Der Sprung sollte ganz entspannt werden, daher hatten wir uns nicht allzu viel Programm vorgenommen. Wir sind als 4er Stern gelinkt raus aus dem Flugzeug. Nachdem das einige Sekunden stabil lag haben wir alle losgelassen, und jeder um 360° gedreht und wollten dann wieder zusammen fliegen. Das hat nicht ganz geklappt, weil wir nach der Drehung alle in unterschiedlicher Höhe waren. Sandra und ich haben uns dann noch in der Luft wieder gefunden und Spörli kam zu 'nem 3er Stern dazu.

Wieder am Boden durfte ich noch meinen Schirm und meine Kombi ablegen, bevor ich dann vor die Packhalle zitiert wurde. Spörli stand dort und sagte: "Stell Dich doch mal hier hin und schau mal da rüber." Gesagt, getan, sah ich noch kurz Gerald um die Ecke kommen, bevor mir ein Gemisch aus Vanillepudding und Erdbeerjogurt, fein präsentiert auf einem Tortenboden, ins Gesicht klatschte. Naja, lecker war die Torte und nach einer Dusche ging's ja auch wieder. Auch wenn mein linkes Ohr, das einen Großteil des Belags abbekommen hatte auch danach noch nach Erdbeere roch. Schließlich gehört zu dem Ritual noch, dass einem alle Springer am Platz, die mehr als 100 Sprünge haben, kräftig in den Hintern treten dürfen - oder drauf hauen, da darf man kreativ sein.

Das Schöne war: am Samstag hatten Sandra und Sarah ihrerseits den hundertsten Sprung. Beide haben ihn zusammen gemacht. Es sollte eine 10er Formation werden, die aber leider nicht ganz geklappt hat. Großen Spaß hat's trotzdem gemacht und am Abend gab's dann die nächsten beiden Erdbeertorten zu verteilen. Und als Springer mit zu dem Zeitpunkt 102 Sprüngen durfte ich dann auch zuhauen :-)