Am letzten Samstag habe ich aufgrund des schönen Wetters wieder zwei Sprünge in Hartenholm gemacht. Beide bin ich zusammen mit Mirko gesprungen, der mit mir zusammen Lizenz gemacht hat. Wie es unter Anfängern so üblich ist, haben wir uns gar nicht viel Programm vorgenommen, sondern wollten einfach nur voreinander liegen bleiben. Erklärtes Ziel war also auch bei 2.000 Metern noch dicht zusammen zu sein und vielleicht sogar wieder zusammen zu fliegen. Das allein war eine Aufgabe, die aufgrund der 25kg Gewichtsunterschied zwischen uns und der damit einhergehenden Differenz in der natürlichen Freifallgeschwindigkeit, schwer genug sein sollte.
Ich bin der Schwerere von uns beiden und so ging es für mich darum so langsam wie möglich zu fallen. Beim Springen erreicht man das dadurch, dass man sich so groß wie möglich macht um - bei logischerweise gleichem Gewicht (man wird im Freifall kaum zunehmen) - dem Wind eine größere Angriffsfläche zu geben. Man versucht also eine schlechte Aerodynamik zu erreichen. Das Ganze sieht dann so aus, als wollte man eine große Kugel mit zweieinhalb Metern Durchmesser umarmen. Der Fachbegriff dafür ist Floaten.
Dabei gibt es zwei Probleme, mit denen ich zu kämpfen hatte. Erstens ist diese Körperhaltung sehr instabil und wackelig, zweitens hat man, wenn man alle Viere von sich streckt, nicht mehr allzu viel Spielraum sich gezielt durch die Luft zu bewegen. Ein ähnliches Problem hatte Mirko im Übrigen, weil er sich so klein machen wollte wie's ging um möglichst wenig Angriffsfläche für den Wind zu bieten und damit schneller zu sein.
Da wir das alles vorher schon wussten, haben wir uns entschlossen auf jeden Fall einen gelinkten Exit zu machen, um zumindest am Anfang eine kurze Zeit den anderen im Freifall beobachten zu können. Der Exit klappte auch bei beiden Sprüngen einigermaßen, auch wenn wir uns beim zweiten mal einmal überschlagen haben, sind wir doch zusammen geblieben. Nach dem Release passierte dann, was passieren musste und wir hatten unheimlich viel Mühe das Level zu halten. Wir sind um uns herum geflogen und sind auseinander gedriftet. Beim ersten Sprung deutlich schlimmer, als beim zweiten, wo wir es auch einige Sekunden nach dem Release geschafft haben zusammen zu bleiben, bevor ich nach unten wegerauscht bin.
Wir haben uns vorgenommen, es auf jeden Fall nochmal zu versuchen. Auch wenn wir wohl das Gewicht dafür etwas angleichen müssen. Und das bedeutet nicht eine Diät für mich (Glück gehabt!), sondern ein Bleigurt für Mirko. Und da man ja bei jedem Sprung dazu lernt: hier war es zu Floaten.
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