Dass Fallschirmspringer nicht nur dann Spaß haben, wenn sie sich aus 4.000 Metern Höhe aus einem Flugzeug stürzen, sondern auch ganz normal feiern können, haben am Samstag über 100 Skydiver auf der Saisonabschlussparty in Hartenholm bewiesen. Der Teilnehmerandrang war so groß, dass das beschauliche Clubhaus lange nicht genug Platz bot und ein in etwa nocheinmal so großes Partyzelt angebaut werden musste. Als Grundlage gab es ein sehr leckeres Spanferkel, dass bereits seit Mittag im Grill seine Runden drehte.
Die gute Stimmung, hervorgerufen durch viel Flüssignahrung, wurde mit vielen kleinen Spielchen und einem Live-Auftritt von Alleinunterhalter Phillipp Scheel, seinerseits Skydiver aus Flensburg, am Leben erhalten. Um Mitternacht feierte dann Olli noch seinen 30sten Geburtstag und musste als Unvermählter den Platz vor dem Festzelt fegen.
Und weil's so schön war hier ein paar Fotos (danke Sandra):
Das offizielle Ende der Saison ist nächsten Sonntag. Dann steigt zum letzten Mal dieses Jahr die Cessna Caravan in die Luft und bringt Springer auf 4.000 Meter. Dann ist bis Mitte März Schluss mit Fallschirmspringen in Hartenholm. Ich mag gar nicht daran denken und weiß ehrlich noch nicht wie ich den Winter ohne Springen überstehen soll.
26. Oktober 2009
20. Oktober 2009
2 fast
Am Sonntag war für diese Jahreszeit sehr schönes Wetter und so habe ich den ganzen Tag am Flugplatz verbracht. Ehrlicherweise muss ich dazu sagen, dass dieser Tag für mich erst um ca. 13 Uhr begonnen hatte. Es war viel Betrieb in Hartenholm, jeder wollte nochmal diese Gelegenheit nutzen. Lediglich 15° wärmer hätte es sein können, aber mit dicken Klamotten unter der Kombi ging auch das.
Nach einem Solosprung habe ich mich dann mit Tim an einen 2er gewagt. Gewagt deshalb, weil Tim etwa die gleiche Erfahrung hat wie ich, also nicht viel. Wir haben am gleichen Tag die Lizenzprüfung gemacht. Wir hatten uns einen gelinkten Exit vorgenommen, wollten dann erstmal richtig stabil werden, um uns dann loszulassen. Nach ein wenig Levelarbeit, sprich auf gleicher Höhe bleiben, wollten wir wieder zusammen fliegen und dann gemeinsam ein wenig drehen. Die Separation war für 1.600 Meter Höhe geplant.
Beim Exit stand ich draußen, habe also etwas Flugzeug-Surfing betrieben. Tim hielt sich von drinnen an den orangefarbenen Armgriffleisten meiner nagelneuen Rainbow-Relativ-Kombi fest. (Der Satz könnte glatt aus einem Werbeprospekt stammen...) Ich gab das Zeichen für den Absprung und ab ging die Post. Der Exit hat echt gut geklappt: nach wenigen Sekunden lagen wir absolut stabil voreinander, also nickte ich mit dem Kopf als Zeichen für das Release.
Kaum hatten wir uns losgelassen stürzte Tim regelrecht ab und fiel deutlich schneller als ich und das obwohl er gar nicht mal so viel schwerer ist. Ich machte mich klein, winkelte die Knie komplett an und nahm die Arme an den Körper, um viel Fahrt aufzunehmen. Es gelang mir nicht wirklich wieder aufzuschließen, inzwischen war er geschätzte 50 Meter von mir entfernt. Bei 2.500 machte ich mich dann so klein es ging: ich zog die Knie an den Oberkörper und legte meine Arme um sie herum. Auf Kosten der Stabilität konnte ich so genug Fahrt aufnehmen, so dass wir bei 2.000 Metern wieder ungefähr die gleiche Höhe hatten. Allerdings waren wir zu weit voneinander entfernt um rechtzeitig wieder zusammen zu fliegen und so winkte Tim ab, als Zeichen dafür, es gar nicht erst zu versuchen. Wir trackten voneinander weg.
Nach der Öffnung habe ich mich nach unten geschraubt, indem ich fünf bis sechs 360° Drehungen am Schirm gemacht habe. Dadurch verliert man rasant an Höhe und so hatte ich bereits 3 Minuten nach dem Exit wieder festen Boden unter den Füßen. Das Fazit dieses Sprungs: es hat Spaß gemacht - das ist schonmal gut :-) - und es ist für zwei Anfänger verdammt schwer gleich schnell zu fallen.
Nach einem Solosprung habe ich mich dann mit Tim an einen 2er gewagt. Gewagt deshalb, weil Tim etwa die gleiche Erfahrung hat wie ich, also nicht viel. Wir haben am gleichen Tag die Lizenzprüfung gemacht. Wir hatten uns einen gelinkten Exit vorgenommen, wollten dann erstmal richtig stabil werden, um uns dann loszulassen. Nach ein wenig Levelarbeit, sprich auf gleicher Höhe bleiben, wollten wir wieder zusammen fliegen und dann gemeinsam ein wenig drehen. Die Separation war für 1.600 Meter Höhe geplant.
Beim Exit stand ich draußen, habe also etwas Flugzeug-Surfing betrieben. Tim hielt sich von drinnen an den orangefarbenen Armgriffleisten meiner nagelneuen Rainbow-Relativ-Kombi fest. (Der Satz könnte glatt aus einem Werbeprospekt stammen...) Ich gab das Zeichen für den Absprung und ab ging die Post. Der Exit hat echt gut geklappt: nach wenigen Sekunden lagen wir absolut stabil voreinander, also nickte ich mit dem Kopf als Zeichen für das Release.
Kaum hatten wir uns losgelassen stürzte Tim regelrecht ab und fiel deutlich schneller als ich und das obwohl er gar nicht mal so viel schwerer ist. Ich machte mich klein, winkelte die Knie komplett an und nahm die Arme an den Körper, um viel Fahrt aufzunehmen. Es gelang mir nicht wirklich wieder aufzuschließen, inzwischen war er geschätzte 50 Meter von mir entfernt. Bei 2.500 machte ich mich dann so klein es ging: ich zog die Knie an den Oberkörper und legte meine Arme um sie herum. Auf Kosten der Stabilität konnte ich so genug Fahrt aufnehmen, so dass wir bei 2.000 Metern wieder ungefähr die gleiche Höhe hatten. Allerdings waren wir zu weit voneinander entfernt um rechtzeitig wieder zusammen zu fliegen und so winkte Tim ab, als Zeichen dafür, es gar nicht erst zu versuchen. Wir trackten voneinander weg.
Nach der Öffnung habe ich mich nach unten geschraubt, indem ich fünf bis sechs 360° Drehungen am Schirm gemacht habe. Dadurch verliert man rasant an Höhe und so hatte ich bereits 3 Minuten nach dem Exit wieder festen Boden unter den Füßen. Das Fazit dieses Sprungs: es hat Spaß gemacht - das ist schonmal gut :-) - und es ist für zwei Anfänger verdammt schwer gleich schnell zu fallen.
10. Oktober 2009
Tortenschlacht
Gestern habe ich in Hartenholm nochmal das gute Wetter ausgenutzt und habe zwei Sprünge gemacht. Dabei war deutlich zu merken, dass die kalte Jahreszeit angebrochen ist. Trotz Sonnenschein waren nur frostige 13°C am Boden, in der Luft war es entsprechend kälter. Vorsorglich hatte ich mir vor dem ersten Sprung ein Paar Handschuhe zugelegt, aber selbst darin hatte ich kalte Hände.
Das schöne an der kalten Luft ist die geringe Luftfeuchtigkeit. Gestern war die Aussicht so großartig, wie ich es bisher noch nicht erlebt hatte. Ich konnte kilometerweit sehen und der so gut wie wolkenfreie Himmel tat sein Übriges. Da vergisst man ganz schnell die Kälte. Bei dem zweiten Sprung habe ich dann auch, zugegebenermaßen unabsichtlich, meine neue Kombi mal richtig eingeweiht. Weil ich etwas zu spät geflared habe, bin ich bei der Landung schön auf die Nase gefallen. Doch der Boden war weich und so wurde nur die Kombi etwas dreckig.
In der Sunset-Load hat Marcus, einer der AFF-Lehrer, dann seinen 1.000sten Sprung gemacht. Traditioneller Weise überreicht der Springer mit den meisten Sprüngen am Platz dem Jubilar eine Torte. Auf der Torte war eine 1000 drauf, die Marcus sich auch direkt aus nächster Nähe anschaute:
Wenn man Marcus glauben will war sie auf jeden Fall lecker.
Nochmal Herzlichen Glückwunsch, Marcus!
Das schöne an der kalten Luft ist die geringe Luftfeuchtigkeit. Gestern war die Aussicht so großartig, wie ich es bisher noch nicht erlebt hatte. Ich konnte kilometerweit sehen und der so gut wie wolkenfreie Himmel tat sein Übriges. Da vergisst man ganz schnell die Kälte. Bei dem zweiten Sprung habe ich dann auch, zugegebenermaßen unabsichtlich, meine neue Kombi mal richtig eingeweiht. Weil ich etwas zu spät geflared habe, bin ich bei der Landung schön auf die Nase gefallen. Doch der Boden war weich und so wurde nur die Kombi etwas dreckig.
In der Sunset-Load hat Marcus, einer der AFF-Lehrer, dann seinen 1.000sten Sprung gemacht. Traditioneller Weise überreicht der Springer mit den meisten Sprüngen am Platz dem Jubilar eine Torte. Auf der Torte war eine 1000 drauf, die Marcus sich auch direkt aus nächster Nähe anschaute:
Wenn man Marcus glauben will war sie auf jeden Fall lecker.
Nochmal Herzlichen Glückwunsch, Marcus!
9. Oktober 2009
13
Genau so viele Punkte habe ich gestern bei einem schönen 2er RW mit Annette gemacht. Eine Zahl auf die man als Anfänger wohl recht stolz sein kann, naja mir hat der Sprung auf jeden Fall mächtig Spaß gemacht und ich finde darauf kommt es hauptsächlich an. Je einen Punkt beim Formationsspringen (RW) gibt es, wenn die Springer nach einem Release wieder zu einer neuen Figur zusammen kommen. In Wettkämpfen stehen dafür in der Regel 35 Sekunden ab Exit zur Verfügung, wir haben zwar ungefähr 50 Sekunden lang "gearbeitet", aber es war ja auch kein Wettkampf.
Folgende Figuren haben wir am Boden besprochen und sind wir dann auch in der Luft geflogen: gelinkter Exit (der zählt schon als erster Punkt, wenn er klappt), ich drinnen und Annette draußen - ich drehe 90° rechts - 2. Punkt - ich drehe 90° zurück - 3. Punkt - dann dreht Annette 90° - 4. Punkt - wieder zurück - usw. Nach 13 Punkten lagen wir dann wieder voreinander. Bei 1.600 Metern sind wir auseinander getrackt, ich bin dabei vom Flugplatz weg in Richtung Wald, bzw. darüber geflogen.
Nach der Öffnung habe ich mich dann schnell zum Flugplatz gegen den Wind gedreht, weil ich wusste, dass es recht windig war. Viel Gelegenheit zum Kurven fliegen hatte ich nicht, ich bin kaum gegen den Wind angekommen. Unter mir sah ich einen Springer, der in dem Maisfeld gelandet ist, auf dem ich auch schon mal Platz genommen hatte, inzwischen ist es allerdings abgemäht. Ich war froh als ich nicht mehr über dem Wald hing und habe es dann tatsächlich noch bis zur Landewiese geschafft - gerade so, ungefähr sechs sieben Meter hinter dem Maisfeld.
Der Sprung war echt toll. Es macht einfach riesig Spaß, wenn man mit anderen Springern zusammen und Tempo 200 Richtung Erde fällt und es dabei schafft nebeneinander zu liegen und die Höhe zu halten. Ganz nebenbei bemerkt war das der erste Sprung mit meiner neuen Kombi, die schon seit letzten Samstag am Flugplatz auf ihren ersten Einsatz wartete. Vielleicht klappte es ja deshalb so gut.
Es wurde dann immer windiger und ich entschied mich nicht nocheinmal in die Luft zu gehen, man muss sein Glück ja nicht unbedingt herausfordern, vor allem da auch wesentlich erfahrenere Springer am Boden blieben. Heute sieht das Wetter wieder super aus und so werde ich mich gleich wieder auf dem Weg Richtung Hartenholm machen, auch wenn es wahrscheinlich kalt sein wird da oben.
Folgende Figuren haben wir am Boden besprochen und sind wir dann auch in der Luft geflogen: gelinkter Exit (der zählt schon als erster Punkt, wenn er klappt), ich drinnen und Annette draußen - ich drehe 90° rechts - 2. Punkt - ich drehe 90° zurück - 3. Punkt - dann dreht Annette 90° - 4. Punkt - wieder zurück - usw. Nach 13 Punkten lagen wir dann wieder voreinander. Bei 1.600 Metern sind wir auseinander getrackt, ich bin dabei vom Flugplatz weg in Richtung Wald, bzw. darüber geflogen.
Nach der Öffnung habe ich mich dann schnell zum Flugplatz gegen den Wind gedreht, weil ich wusste, dass es recht windig war. Viel Gelegenheit zum Kurven fliegen hatte ich nicht, ich bin kaum gegen den Wind angekommen. Unter mir sah ich einen Springer, der in dem Maisfeld gelandet ist, auf dem ich auch schon mal Platz genommen hatte, inzwischen ist es allerdings abgemäht. Ich war froh als ich nicht mehr über dem Wald hing und habe es dann tatsächlich noch bis zur Landewiese geschafft - gerade so, ungefähr sechs sieben Meter hinter dem Maisfeld.
Der Sprung war echt toll. Es macht einfach riesig Spaß, wenn man mit anderen Springern zusammen und Tempo 200 Richtung Erde fällt und es dabei schafft nebeneinander zu liegen und die Höhe zu halten. Ganz nebenbei bemerkt war das der erste Sprung mit meiner neuen Kombi, die schon seit letzten Samstag am Flugplatz auf ihren ersten Einsatz wartete. Vielleicht klappte es ja deshalb so gut.
Es wurde dann immer windiger und ich entschied mich nicht nocheinmal in die Luft zu gehen, man muss sein Glück ja nicht unbedingt herausfordern, vor allem da auch wesentlich erfahrenere Springer am Boden blieben. Heute sieht das Wetter wieder super aus und so werde ich mich gleich wieder auf dem Weg Richtung Hartenholm machen, auch wenn es wahrscheinlich kalt sein wird da oben.
1. Oktober 2009
Mit der Lizenz zum Springen
"Mein Name ist 00 Tobi und ich habe die Lizenz zum Springen!" - So, oder so ähnlich könnte ich ab jetzt durch die Straßen laufen und mich den Leuten vorstellen, denn seit heute bin ich stolzer Besitzer des Luftfahrerscheins für Luftsportgeräteführer, umgangssprachlich der Fallschirmspringer-Lizenz. Ich könnte! Tue ich aber nicht. Nicht, dass mich noch jemand für verrückt erklärt und mir Sprungverbot erteilt. Und so sieht der Wisch aus:
Meine Lizenznummer ist DFV-14468 und die muss ich mir merken. Denn ab sofort kann ich bei anderen Springern Einträge im Sprungbuch als Zeuge mit meinem Namen und eben dieser Nummer unterschreiben. Die Lizenz gilt unbefristet und berechtigt mich "Luftfahrzeuge im Umfang der Lizenz zu führen." Und der Umfang sind Sprungfallschirme. Auf deutsch: ich darf Fallschirmspringen :-)
Die Lizenz wird zwar unbefristet ausgestellt, eigenverantwortlich springen darf man aber nur dann, wenn man wenigstens 12 Sprünge in den letzten 12 Monaten nachweisen kann. Da mach ich mir allerdings keine Sorgen, dass ich diese 12 Sprünge im Jahr zusammen bekomme. Und was heißt nun eigenverantwortlich? Das bedeutet ich muss mich nicht mehr checken lassen bevor ich springe und ich kann selbst entscheiden, ob ich springe, solange es denn ein Flugzeug gibt, das mich mitnimmt.
Meine Lizenznummer ist DFV-14468 und die muss ich mir merken. Denn ab sofort kann ich bei anderen Springern Einträge im Sprungbuch als Zeuge mit meinem Namen und eben dieser Nummer unterschreiben. Die Lizenz gilt unbefristet und berechtigt mich "Luftfahrzeuge im Umfang der Lizenz zu führen." Und der Umfang sind Sprungfallschirme. Auf deutsch: ich darf Fallschirmspringen :-)
Die Lizenz wird zwar unbefristet ausgestellt, eigenverantwortlich springen darf man aber nur dann, wenn man wenigstens 12 Sprünge in den letzten 12 Monaten nachweisen kann. Da mach ich mir allerdings keine Sorgen, dass ich diese 12 Sprünge im Jahr zusammen bekomme. Und was heißt nun eigenverantwortlich? Das bedeutet ich muss mich nicht mehr checken lassen bevor ich springe und ich kann selbst entscheiden, ob ich springe, solange es denn ein Flugzeug gibt, das mich mitnimmt.
Abonnieren
Posts (Atom)