10. Januar 2010

Skydiver's Diary

Ja, diesen Blog gibt es noch. Doch die Winterpause ist lang und entsprechend fehlt mir die Motivation und der "Stoff" um hier viele Artikel zu schreiben. Mein letzter Sprung liegt nun schon mehr als 2 Monate zurück und ich kann sagen ich vermisse die Luft 4.000 Meter über dem Meeresspiegel. Es gibt zwar ein paar Dropzones, die bei Bedarf auch mal im Winter ein Flugzeug voller Springer in die Luft bringen, bisher ergab sich für mich aber nicht die Gelegenheit.

Um doch mal was zu schreiben, möchte ich diesen Beitrag dazu nutzen einen wichtigen Begleiter eines jeden Fallschirmspringers vorzustellen: das Sprungbuch. Das Sprungbuch ist - wenn man so will - das Tagebuch eines Springers, jeder einzelne Sprung wird darin festgehalten. Zu jedem Sprung werden Sprungnummer, Datum, Ort, der verwendete Fallschirm, die Absetzhöhe, das Absetzflugzeug und die Freifallzeit dokumentiert. Außerdem schreibt man auf, was die Aufgabe oder Übung bei dem Sprung war, zum Beispiel "AFF Level 3" oder "Handdeployeinweisung".

Bei meinem Sprungbuch gibt es dann bei jedem Sprung noch ein großes Freitextfeld in dem man für sich selbst den Sprung beschreiben kann, um ihn in Erinnerung zu behalten. Ich schreibe mir dort immer die wichtigsten Punkte eines Sprungs stichwörtlich auf. So sieht zum Beispiel ein Eintrag in meinem Sprungbuch aus:

Sprung-Nr. 38
Datum 8.10.09
Ort Hartenholm
Luftfahrzeug D-FALB C-208B
Fallschirm PD 190
Sprunghöhe 4.000m
Freifall 57 / 29:25
Vorhaben 2er RW mit Annette
Beschreibung - Neue Kombi
- Gelinkter Exit, Annette draußen
- Abwechselnd 90° Drehungen und andocken
- Insgesamt 13 Punkte
- Separiert bei 1.600, W.O. 1.200


Das Sprungbuch führt man aber nicht nur im eigenen Interesse um interessante Erlebnisse festzuhalten, sondern es dient auch als Nachweis dafür, wieviel Erfahrung ein Springer hat. So benötigt man zum Beispiel eine bestimmte Anzahl Sprünge und eine gewisse kumulierte Freifallzeit um mit der Ausbildung zum Sprunglehrer oder Tandemmaster zu beginnen. Auch wenn man das erste Mal an einen neuen Sprungplatz kommt, dient das Sprungbuch dazu, zu zeigen, dass man sämtliche Voraussetzungen zum Springen erfüllt. In dem Fall sind das mindestens 12 Sprünge in den letzten 12 Monaten.

Jeder Eintrag im Sprungbuch wird von einem anderen Springer unterschrieben, der Inhaber einer Sprunglizenz ist und quasi als Zeuge auftritt. Unterschrieben wird dabei immer mit Namen und Lizenznummer. Eine Zeugin für den Sprung oben zu finden war natürlich einfach, Annette war ja dabei. Auch sonst ist es nicht schwer, man kann einfach einen Springer fragen, der mit in der Maschine saß oder gerade am Platz war.

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