Am Wochenende haben wir - ein paar Leute vom Fallschirmspringen - das Arriba-Erlebnisbad in Norderstedt nördlich von Hamburg unsicher gemacht. Es hat sehr viel Spaß gemacht und es war schön ein paar Gesichter, die man auf dem Sprungplatz kennengelernt hat, wieder zu sehen. Ich musste feststellen, dass man auch im Schwimmbad viele Aktivitäten auf das Skydiving beziehen kann, wenigstens wenn man mit der entsprechenden Truppe unterwegs ist.
Nach anfänglichem Frisbee-Spielen, das im Freifall schwierig sein dürfte, und Austesten der verschieden Rutschen, ging es darum beim Sprung vom Dreier die perfekte Pull-Haltung einzunehmen. Spörli kam als Einziger annähernd an die gewünschte Bauchlage heran, doch auch er hatte nach einhelliger Meinung deutlich zu wenig Hohlkreuz. Von anderen, die mit Füßen zuerst um Wasser landeten kam - nach entsprechender Kritik vom Beckenrand - nur der Kommentar: "Ich pull immer so."
Für vollends bekloppt müssen uns die anwesenden Badegäste schließlich gehalten haben, als wir einen 6er-Formations-Exit an der Einstiegsleiter ins Wellenbad nachgestellt haben. Angefangen damit, dass wir uns in zwei Reihen vor die Einstiegsleiter gesetzt haben, so wie wir es auch im Flugzeug tun. Drei von uns sind "raus" geklettert und drei sind von "innen" hinterher gesprungen. Im "Freifall" sind wir zur Star-Formation zusammengekommen und haben, so wie es sich gehört, in ausreichender Höhe separiert. Wir hatten unseren Spaß :-)
24. November 2009
9. November 2009
Teures Hobby
Was schreibt man in einem Skydiving-Blog, wenn gerade keine Saison ist? Diese Frage stellt sich mir jetzt und das ist gar nicht so einfach. Ich werde trotzdem versuchen, den einen oder anderen Artikel zu schreiben, damit meine treuen Leser ('ne Hand voll gibt's da bestimmt) diesen Blog nicht ganz vergessen. Entweder um Fragen zu beantworten, die mir oft gestellt werden, oder falls doch mal ein Skydiving-Event ansteht, werde ich natürlich darüber berichten. Vielleicht schreibe ich auch mal einen Artikel, der nichts mit Fallschirmspringen zu tun hat - mal sehen. Anfangen möchte ich jedenfalls hiermit.
Oft werde ich gefragt: Ist Fallschirmspringen eigentlich teuer? Nun ja, über Geld spricht oder schreibt man ja bekanntermaßen nicht, da es aber viele interessiert: meinetwegen. Es ist ja auch nicht unwichtig zu wissen. Gerade wenn man sich überlegt mit diesem Sport anzufangen, möchte man ja schon wissen, was auf einen zu kommt. Alle, die wissen wie teuer es ist, können jetzt im Prinzip aufhören zu lesen ;-)
Zurück zur Frage: Ist Fallschirmspringen eigentlich teuer? - Ja. Klare Antwort. Gerade am Anfang muss erstmal eine Menge Geld investiert werden. Wenn ich dieses Jahr nicht mit Skydiving angefangen wäre, hätte ich jetzt viereinhalbtausend Euro mehr auf dem Konto. Und ich habe noch kein eigenen Schirm, für den man ohne Probleme nochmal das gleiche ausgeben kann. Der größte Posten liegt bei der AFF-Ausbildung, für die ich 1.800€ hingelegt habe, inklusive der zwei Wiederholungssprünge. Auch das Equipment, das ich mir bisher zugelegt habe, schlägt mit knapp 900€ zu Buche, dazu gehören Sprungbrille, Kombi, Helm, Handschuhe und Höhenmesser. Der Rest ging, bis auf relativ kleine Posten wie Lizenzgebühren oder Packkurs, für die restlichen 35 Sprünge drauf. Allerdings inklusive der fünf 1-by-1-Sprünge, die allein schon 460€ kosten.
Hat man die Ausbildung erstmal hinter sich, wird es deutlich günstiger. Für ein Sprungticket aus 4.000 Metern Höhe bezahlt man zwischen 20 und 30 Euro. Je nach Sprungplatz, in Hartenholm zum Beispiel 23€, wenn man Mitglied im Verein ist. Ist man nicht im Besitz eines eigenen Gurtzeuges kommen weitere 13€ Leihgebühr pro Sprung hinzu.
Also, definitiv ein teures aber auch einzigartiges, zutiefst aufregendes Hobby. Man spürt und sieht Dinge, die man mit nix anderem auf der Welt vergleichen kann. Und es gibt einem jedesmal 'nen ordentlichen Kick - und das ganz ohne Drogen. Obwohl die wahrscheinlich günstiger wären...
Oft werde ich gefragt: Ist Fallschirmspringen eigentlich teuer? Nun ja, über Geld spricht oder schreibt man ja bekanntermaßen nicht, da es aber viele interessiert: meinetwegen. Es ist ja auch nicht unwichtig zu wissen. Gerade wenn man sich überlegt mit diesem Sport anzufangen, möchte man ja schon wissen, was auf einen zu kommt. Alle, die wissen wie teuer es ist, können jetzt im Prinzip aufhören zu lesen ;-)
Zurück zur Frage: Ist Fallschirmspringen eigentlich teuer? - Ja. Klare Antwort. Gerade am Anfang muss erstmal eine Menge Geld investiert werden. Wenn ich dieses Jahr nicht mit Skydiving angefangen wäre, hätte ich jetzt viereinhalbtausend Euro mehr auf dem Konto. Und ich habe noch kein eigenen Schirm, für den man ohne Probleme nochmal das gleiche ausgeben kann. Der größte Posten liegt bei der AFF-Ausbildung, für die ich 1.800€ hingelegt habe, inklusive der zwei Wiederholungssprünge. Auch das Equipment, das ich mir bisher zugelegt habe, schlägt mit knapp 900€ zu Buche, dazu gehören Sprungbrille, Kombi, Helm, Handschuhe und Höhenmesser. Der Rest ging, bis auf relativ kleine Posten wie Lizenzgebühren oder Packkurs, für die restlichen 35 Sprünge drauf. Allerdings inklusive der fünf 1-by-1-Sprünge, die allein schon 460€ kosten.
Hat man die Ausbildung erstmal hinter sich, wird es deutlich günstiger. Für ein Sprungticket aus 4.000 Metern Höhe bezahlt man zwischen 20 und 30 Euro. Je nach Sprungplatz, in Hartenholm zum Beispiel 23€, wenn man Mitglied im Verein ist. Ist man nicht im Besitz eines eigenen Gurtzeuges kommen weitere 13€ Leihgebühr pro Sprung hinzu.
Also, definitiv ein teures aber auch einzigartiges, zutiefst aufregendes Hobby. Man spürt und sieht Dinge, die man mit nix anderem auf der Welt vergleichen kann. Und es gibt einem jedesmal 'nen ordentlichen Kick - und das ganz ohne Drogen. Obwohl die wahrscheinlich günstiger wären...
2. November 2009
Versöhnliches Ende
Nachdem ich am Samstag bei extrem schönen Wetter den ganzen Tag im Büro saß, weil ich arbeiten musste, hatte ich schon ziemlich schlechte Laune. Vor allem deshalb weil der Wetterbericht für den Sonntag alles andere als große Hoffnungen machte, dass ich noch einmal springen kann. Als ich mich dann am Sonntag aus dem Bett gequält hatte und einen Blick nach draußen werfen konnte, war es nicht wirklich besser. Eine graue, trist diesige Welt begrüßte mich an diesem Morgen des letzten Sprungtages in Hartenholm in dieser Saison.
Gegen Mittag entschied ich mich dann doch nach Hartenholm zu fahren, weil ich mir noch einen Helm kaufen wollte. Im Gepäck die Gewissheit, dass ich bestimmt nicht springen kann. Ich konnte es kaum glauben, als ich dann auf der Landstraße Richtung Flugplatz Fallschirme am immernoch grauen Himmel entdecken konnte. Ich habe mich gefreut, wie ein kleines Kind, das zum ersten Mal den Weihnachtsmann sieht. Am Flugplatz angekommen habe ich mich dann auch gleich in die nächste Maschine eingetragen - es war die zweite des Tages. Zwanzig Minuten später saß ich mit neuem Helm im Flugzeug.
Vom Boden aus betrachtet war das Wetter noch immer ziemlich schlecht und so flogen wir zwischen 1.500 und 1.800 Metern durch eine Wolkenschicht. Darüber war es dann komplett klar, ein irrer Anblick, der einem sofort klar macht: über den Wolken ist die Freiheit grenzenlos. Der Sprung war toll. Ich flog auf die Wolkendecke zu, dann hindurch und konnte erst wenige Sekunden vor der Öffnung sehen, wo ich überhaupt war.
Als ich am Boden meinen Schirm wieder einpackte ging noch die dritte Load hoch, angekündigt als letzte Load der Saison, da das Wetter etwas schlechter wurde. Ich war nicht mehr schnell genug, dass ich da mit rein konnte und so trug ich in der Zwischenzeit den gerade gemachten Sprung in mein Sprungbuch ein, mit den Worten "Letzter Sprung der Saison in HaHo". Als alle wieder am Boden waren wurde das Wetter doch nicht so schnell schlechter wie vermutet und so kündigte uns Norbert tatsächlich noch eine vierte, allerletzte letzte Load der Saison an. Dort konnte ich mich dann auch eintragen.
Ich bin mit Stritz zusammen gesprungen, ein Sprunglehrer, der sich auch gerne mal als Pilot hinter das Steuer der Hartenholmer Absetzmaschine klemmt. Wir sind ungelinkt aus dem Flugzeug gesprungen, Stritz zuerst und ich hinterher. Ich sollte dann versuchen ihn anzufliegen, was mal wieder schwieriger war, als es sich anhört. Oft hatte ich das Problem das Level zu halten, doch bei ungefähr 2.100 Metern hatte ich es dann geschafft. Bis zur Wolkendecke blieben wir gelinkt voreinander liegen und sind dann durch die Wolken voneinander weggetrackt.
Das war sie nun, die Sprungsaison 2009 in Hartenholm. Insgesamt 44 mal habe ich mich dieses Jahr aus dem Flugzeug gestürzt und habe danach gut 35 Minuten im freien Fall verbracht, unzählige Stunden auf dem Flugplatz. Rückwirkend betrachtet eine der besten Entscheidungen meines Lebens mit diesem Sport anzufangen, denn er hat mich in seinen Bann gerissen.
Gegen Mittag entschied ich mich dann doch nach Hartenholm zu fahren, weil ich mir noch einen Helm kaufen wollte. Im Gepäck die Gewissheit, dass ich bestimmt nicht springen kann. Ich konnte es kaum glauben, als ich dann auf der Landstraße Richtung Flugplatz Fallschirme am immernoch grauen Himmel entdecken konnte. Ich habe mich gefreut, wie ein kleines Kind, das zum ersten Mal den Weihnachtsmann sieht. Am Flugplatz angekommen habe ich mich dann auch gleich in die nächste Maschine eingetragen - es war die zweite des Tages. Zwanzig Minuten später saß ich mit neuem Helm im Flugzeug.
Vom Boden aus betrachtet war das Wetter noch immer ziemlich schlecht und so flogen wir zwischen 1.500 und 1.800 Metern durch eine Wolkenschicht. Darüber war es dann komplett klar, ein irrer Anblick, der einem sofort klar macht: über den Wolken ist die Freiheit grenzenlos. Der Sprung war toll. Ich flog auf die Wolkendecke zu, dann hindurch und konnte erst wenige Sekunden vor der Öffnung sehen, wo ich überhaupt war.
Als ich am Boden meinen Schirm wieder einpackte ging noch die dritte Load hoch, angekündigt als letzte Load der Saison, da das Wetter etwas schlechter wurde. Ich war nicht mehr schnell genug, dass ich da mit rein konnte und so trug ich in der Zwischenzeit den gerade gemachten Sprung in mein Sprungbuch ein, mit den Worten "Letzter Sprung der Saison in HaHo". Als alle wieder am Boden waren wurde das Wetter doch nicht so schnell schlechter wie vermutet und so kündigte uns Norbert tatsächlich noch eine vierte, allerletzte letzte Load der Saison an. Dort konnte ich mich dann auch eintragen.
Ich bin mit Stritz zusammen gesprungen, ein Sprunglehrer, der sich auch gerne mal als Pilot hinter das Steuer der Hartenholmer Absetzmaschine klemmt. Wir sind ungelinkt aus dem Flugzeug gesprungen, Stritz zuerst und ich hinterher. Ich sollte dann versuchen ihn anzufliegen, was mal wieder schwieriger war, als es sich anhört. Oft hatte ich das Problem das Level zu halten, doch bei ungefähr 2.100 Metern hatte ich es dann geschafft. Bis zur Wolkendecke blieben wir gelinkt voreinander liegen und sind dann durch die Wolken voneinander weggetrackt.
Das war sie nun, die Sprungsaison 2009 in Hartenholm. Insgesamt 44 mal habe ich mich dieses Jahr aus dem Flugzeug gestürzt und habe danach gut 35 Minuten im freien Fall verbracht, unzählige Stunden auf dem Flugplatz. Rückwirkend betrachtet eine der besten Entscheidungen meines Lebens mit diesem Sport anzufangen, denn er hat mich in seinen Bann gerissen.
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