30. Januar 2011

Winter-Dive

Mein letzter Sprung, beim Abschluss-Scramble in Hartenholm, ist jetzt schon drei Monate her. Zumindest war es bis gestern so. Denn gestern wurde die Funky-Caravan der Yuus für zwei Loads aus dem Hangar gerollt. Aber die Geschichte der Reihe nach.

Am Freitag nachmittag postete Achmed auf Facebook, dass das Wetter am Wochenende gut werden soll und das doch die Gelegenheit wäre, spontan ein paar Springer in die Luft zu bringen. So organisierten sich innerhalb weniger Stunden genug Leute, das Angedachte in die Tat umzusetzen. Treffpunkt war die alte Feuerwehrwache am ausgemusterten Bundeswehr-Flugplatz "Hungriger Wolf", dem Heimatort von Yuu-Skydive.

Am nächsten Morgen rechtzeitig aufgestanden, musste ich bevor ich los konnte erstmal mein Auto von Eis befreien. Mir kam der Gedanke, dass es doch schon ziemlich bescheuert ist, was ich hier vor hatte und das ich mir vermutlich alles Mögliche abfrieren werde. Naja, so schnell mir der Gedanke kam, hatte ich ihn auch schon wieder fallen gelassen. Ist nun mal kein Sport für Handschuhschneeballer.


Am Flugplatz angekommen wurden diese Gedankengänge mit anderen Springern geteilt. Die Meinungen dazu gingen von "Ich glaub Spaß bringt das nicht, man macht es nur, um mal sagen zu können: ich bin bei 30 Grad minus aus 'nem Flugzeug gesprungen." bis "Wir sind halt Extremsportler: da müssen wir durch." Nachdem wir uns alle drei bis sechs Lagen Klamotten übergeworfen hatten, ging die Cessna Caravan mit der Kennung D-FUNK das erste Mal an diesem Tag vollbesetzt in die Luft. Ich hatte glücklicherweise einen Platz direkt an der Tür ergattert, so dass mir schon während des Fluges ständig ein kühles Lüftchen um die Nase wehte. Genau das Richtige an einem heißen Sommertag. Nur leider ist Winter!


Gesprungen bin ich mit Michael und Mathias, wir hatten uns nicht viel vorgenommen außer einmal zum Stern zusammen zu fliegen. Ansonsten wollten wir nur den Sprung genießen und Spaß haben. Und den hatten wir dann auch. Es war schön das Freifallgefühl endlich wieder zu erleben und die Eiseskälte war kurz vergessen. Erst unten am Boden angekommen musste ich feststellen, dass meine Finger an der linken Hand allesamt taub waren, doch es hatte sich gelohnt.


Es ging noch eine zweite Load, dann war Schluss und ein toller Tag ging zu Ende.